Inflation: Wie sie ärmere Menschen besonders hart trifft

Inflation: Wie sie ärmere Menschen besonders hart trifft

·

·

Die Infla­ti­on, ein ste­tig stei­gen­der Preis­druck, trifft alle Bevöl­ke­rungs­schich­ten. Doch die Aus­wir­kun­gen sind ungleich ver­teilt: Wer über ein gerin­ge­res Ein­kom­men ver­fügt, lei­det pro­por­tio­nal stär­ker unter den stei­gen­den Kos­ten. Die­ser Arti­kel beleuch­tet, war­um gera­de ärme­re Men­schen und Haus­hal­te mit nied­ri­gem Ein­kom­men von der Infla­ti­on beson­ders hart getrof­fen wer­den, wel­che spe­zi­fi­schen Berei­che ihres Lebens davon am stärks­ten betrof­fen sind und wel­che gesell­schaft­li­chen Kon­se­quen­zen dar­aus resul­tie­ren. Die stei­gen­den Lebens­hal­tungs­kos­ten stel­len ins­be­son­de­re für Haus­hal­te mit gerin­gem Ein­kom­men eine exis­ten­zi­el­le Bedro­hung dar, da ihre finan­zi­el­len Spiel­räu­me stark begrenzt sind.

Inflation: Was bedeutet sie und wie entsteht sie?

Infla­ti­on bezeich­net den all­ge­mei­nen und anhal­ten­den Anstieg des Preis­ni­veaus für Waren und Dienst­leis­tun­gen in einer Volks­wirt­schaft über einen bestimm­ten Zeit­raum. Dies führt dazu, dass die Kauf­kraft des Gel­des sinkt, da man für die glei­che Men­ge Geld weni­ger kau­fen kann. Ein­fach aus­ge­drückt: Das Geld wird weni­ger wert.

Die Ursa­chen für Infla­ti­on sind viel­fäl­tig und kom­plex. Eine der häu­figs­ten Erklä­run­gen ist die geld­men­gen­theo­re­ti­sche Sicht­wei­se, die besagt, dass eine über­mä­ßi­ge Erhö­hung der Geld­men­ge im Umlauf, die nicht durch ein ent­spre­chen­des Wachs­tum der Güter­pro­duk­ti­on gedeckt ist, zu Preis­stei­ge­run­gen führt. Wenn mehr Geld im Umlauf ist, aber die Men­ge an ver­füg­ba­ren Gütern und Dienst­leis­tun­gen sta­gniert oder lang­sa­mer wächst, steigt die Nach­fra­ge nach die­sen Gütern und Dienst­leis­tun­gen. Unter­neh­men kön­nen und wer­den dann ihre Prei­se erhö­hen. Dies kann durch ver­schie­de­ne Fak­to­ren aus­ge­löst wer­den, wie zum Bei­spiel durch expan­si­ve Geld­po­li­tik der Zen­tral­ban­ken oder durch staat­li­che Aus­ga­ben­pro­gram­me, die die Geld­men­ge erhö­hen.

Eine wei­te­re wich­ti­ge Ursa­che sind kos­ten­sei­ti­ge Infla­ti­ons­trei­ber, auch bekannt als Ange­botsin­fla­ti­on. Hier­bei stei­gen die Pro­duk­ti­ons­kos­ten für Unter­neh­men, was sie dazu ver­an­lasst, die­se Kos­ten­stei­ge­run­gen in Form höhe­rer Prei­se an die Ver­brau­cher wei­ter­zu­ge­ben. Bei­spie­le hier­für sind stei­gen­de Ener­gie­prei­se, Roh­stoff­kos­ten oder höhe­re Löh­ne, die nicht durch Pro­duk­ti­vi­täts­stei­ge­run­gen kom­pen­siert wer­den kön­nen. Der Krieg in der Ukrai­ne bei­spiels­wei­se hat im Jahr 2022 zu einem signi­fi­kan­ten Anstieg der Ener­gie­prei­se geführt, was sich unmit­tel­bar auf die Pro­duk­ti­ons­kos­ten vie­ler Bran­chen aus­ge­wirkt und zu einer brei­ten Teue­rung bei­getra­gen hat.

Es gibt auch ver­schie­de­ne Arten von Infla­ti­on:

  • Nach­fra­ge­sei­ti­ge Infla­ti­on: Ent­steht, wenn die gesamt­wirt­schaft­li­che Nach­fra­ge das gesamt­wirt­schaft­li­che Ange­bot über­steigt.
  • Ange­bots­sei­ti­ge Infla­ti­on (Kos­ten­druck­in­fla­ti­on): Ent­steht durch stei­gen­de Pro­duk­ti­ons­kos­ten.
  • Impor­tier­te Infla­ti­on: Tritt auf, wenn die Prei­se für impor­tier­te Güter und Dienst­leis­tun­gen stei­gen, oft bedingt durch Wech­sel­kurs­schwan­kun­gen oder Preis­stei­ge­run­gen im Aus­land.

Die Mes­sung der Infla­ti­on erfolgt in der Regel anhand eines Waren­korbs, der eine reprä­sen­ta­ti­ve Aus­wahl von Gütern und Dienst­leis­tun­gen ent­hält, die von einem durch­schnitt­li­chen Haus­halt kon­su­miert wer­den. Die Ver­än­de­rung des Preis­in­de­xes die­ses Waren­korbs über die Zeit wird als Infla­ti­ons­ra­te ange­ge­ben.

Die unterschiedliche Belastung: Warum Inflation einkommensabhängig ist

Die offi­zi­el­le Infla­ti­ons­ra­te, die oft auf einem durch­schnitt­li­chen Waren­korb basiert, bil­det nicht immer die tat­säch­li­che Preis­stei­ge­rung ab, die von ver­schie­de­nen Ein­kom­mens­grup­pen erfah­ren wird. Ins­be­son­de­re Haus­hal­te mit gerin­gem Ein­kom­men sind von der Infla­ti­on oft über­pro­por­tio­nal stark betrof­fen, da die Zusam­men­set­zung ihrer Kon­sum­aus­ga­ben eine höhe­re Anfäl­lig­keit für Preis­stei­ge­run­gen auf­weist.

Men­schen mit nied­ri­ge­rem Ein­kom­men müs­sen einen deut­lich grö­ße­ren Anteil ihres ver­füg­ba­ren Ein­kom­mens für grund­le­gen­de Lebens­be­dürf­nis­se wie Nah­rungs­mit­tel, Ener­gie und Wohn­raum aus­ge­ben. Die­se Güter und Dienst­leis­tun­gen sind oft preis­sen­si­bler und unter­lie­gen stär­ke­ren Schwan­kun­gen oder sind von glo­ba­len Lie­fer­ket­ten und Ener­gie­prei­sen abhän­gig. Stei­gen die Prei­se für die­se Güter stär­ker als die für Luxus­gü­ter oder Dienst­leis­tun­gen, die von ein­kom­mens­star­ken Haus­hal­ten stär­ker nach­ge­fragt wer­den, erfah­ren Gering­ver­die­ner eine höhe­re rea­le Infla­ti­ons­ra­te.

Ein Bei­spiel hier­für sind Eigen­mar­ken von Super­märk­ten. Die­se sind oft die Haupt­be­zugs­quel­le für preis­be­wuss­te Kon­su­men­ten. Ana­ly­sen zei­gen jedoch, dass gera­de die­se Pro­duk­te im Zuge der Infla­ti­on über­durch­schnitt­lich teu­rer wer­den kön­nen, da die Her­stel­ler die gestie­ge­nen Pro­duk­ti­ons- und Ener­gie­kos­ten hier oft stär­ker wei­ter­ge­ben müs­sen, um ihre Mar­gen zu hal­ten. Wäh­rend ein­kom­mens­star­ke Haus­hal­te auf teu­re­re Mar­ken­pro­duk­te umstei­gen oder ihren Kon­sum anpas­sen kön­nen, haben ein­kom­mens­schwa­che Haus­hal­te die­se Fle­xi­bi­li­tät nicht.

Die gerin­ge­re finan­zi­el­le Fle­xi­bi­li­tät ist ein wei­te­rer ent­schei­den­der Fak­tor. Haus­hal­te mit nied­ri­gem Ein­kom­men ver­fü­gen oft über kei­ne oder nur gerin­ge finan­zi­el­le Rück­la­gen. Stei­gen die Lebens­hal­tungs­kos­ten, bleibt ihnen weni­ger Geld für ande­re Aus­ga­ben oder sie müs­sen Schul­den auf­neh­men, um ihren Lebens­stan­dard zu hal­ten. Dies kann schnell zu einer Abwärts­spi­ra­le füh­ren, in der die Über­schul­dung wei­ter zunimmt und der Spiel­raum für not­wen­di­ge Aus­ga­ben wei­ter schrumpft.

Die Ein­kom­mens­ab­hän­gi­ge Infla­ti­on bedeu­tet kon­kret, dass die rela­ti­ve Belas­tung durch Preis­stei­ge­run­gen für Arme deut­lich höher ist als für Rei­che. Wäh­rend ein wohl­ha­ben­des Haus­halt eine Preis­stei­ge­rung von 10 % bei Lebens­mit­teln viel­leicht als unan­ge­nehm, aber ver­kraft­bar ansieht, kann dies für einen Haus­halt mit gerin­gem Ein­kom­men bedeu­ten, dass er sich bestimm­te Grund­nah­rungs­mit­tel nicht mehr leis­ten kann. Die Preis­stei­ge­rung für Arme ist somit nicht nur abso­lut, son­dern auch rela­tiv zum Ein­kom­men wesent­lich höher. Eine Stu­die des FOCUS unter­streicht, dass die Infla­ti­on für Men­schen mit wenig Geld bis zu 6 Pro­zent­punk­te höher aus­fal­len kann als für bes­ser Ver­die­nen­de, was die offi­zi­el­le Infla­ti­ons­ra­te oft nicht wider­spie­gelt.


Bereiche des Lebens, die besonders betroffen sind

Für Haus­hal­te mit gerin­gem Ein­kom­men sind bestimm­te Aus­ga­ben­be­rei­che beson­ders anfäl­lig für die Aus­wir­kun­gen der Infla­ti­on. Die Lebens­mit­tel­prei­se stel­len hier­bei eine zen­tra­le Sor­ge dar. Gering­ver­die­ner inves­tie­ren einen erheb­li­chen Teil ihres Bud­gets in Grund­nah­rungs­mit­tel wie Brot, Milch, Obst und Gemü­se. Wenn die­se Pro­duk­te teu­rer wer­den, sinkt die ver­füg­ba­re Men­ge an Lebens­mit­teln, die sich die Haus­hal­te leis­ten kön­nen, oder es muss auf qua­li­ta­tiv min­der­wer­ti­ge­re Pro­duk­te aus­ge­wi­chen wer­den. Eine Ana­ly­se von Food­watch zeigt, dass gera­de die güns­ti­ge­ren Eigen­mar­ken im Super­markt, die von vie­len ein­kom­mens­schwa­chen Haus­hal­ten bevor­zugt wer­den, von über­durch­schnitt­li­chen Preis­stei­ge­run­gen betrof­fen sein kön­nen. Dies ver­deut­licht die Pro­ble­ma­tik, dass die güns­tigs­ten Optio­nen oft am stärks­ten im Preis anzie­hen.

Die Ener­gie­kos­ten stel­len eine wei­te­re mas­si­ve Belas­tung dar. Hei­zung, Strom und Kraft­stoff sind für alle not­wen­dig, doch für ein­kom­mens­schwa­che Haus­hal­te machen sie einen pro­por­tio­nal grö­ße­ren Anteil der Aus­ga­ben aus. Stei­gen­de Ener­gie­prei­se zwin­gen vie­le dazu, ihren Ver­brauch dras­tisch zu redu­zie­ren, was auf Kos­ten der Wohn­qua­li­tät und des Wohl­be­fin­dens geht. In kal­ten Mona­ten kann dies zu ernst­haf­ten Pro­ble­men füh­ren, wenn die Behei­zung der Woh­nung nur ein­ge­schränkt mög­lich ist. Die­se Preis­explo­si­on bei essen­zi­el­len Gütern ver­knappt den ver­füg­ba­ren Betrag für ande­re Aus­ga­ben­be­rei­che wie Mie­te, Klei­dung oder Bil­dung.

Auch die Wohn­kos­ten kön­nen durch Infla­ti­on indi­rekt, aber den­noch spür­bar anstei­gen. Stei­gen die Ener­gie­kos­ten für Ver­mie­ter, wer­den die­se oft über höhe­re Neben­kos­ten an die Mie­ter wei­ter­ge­ge­ben. Auch die Bau­kos­ten und Zin­sen kön­nen sich infla­ti­ons­be­dingt erhö­hen, was sich auf Miet­prei­se oder die Kos­ten für Wohn­ei­gen­tum aus­wir­ken kann. Für Men­schen, die bereits einen Groß­teil ihres Ein­kom­mens für die Mie­te auf­wen­den, stel­len wei­te­re Preis­stei­ge­run­gen in die­sem Bereich eine kaum zu bewäl­ti­gen­de Hür­de dar. Der Grund­be­darf des täg­li­chen Lebens wird somit immer teu­rer, was den finan­zi­el­len Spiel­raum der Betrof­fe­nen immer wei­ter ein­engt.

Die sozialen und gesellschaftlichen Folgen der Inflation für Einkommensschwache

Die anhal­ten­den Preis­stei­ge­run­gen durch Infla­ti­on haben tief­grei­fen­de sozia­le Fol­gen für ein­kom­mens­schwa­che Bevöl­ke­rungs­grup­pen und damit auch für die gesam­te Gesell­schaft. Eine der offen­sicht­lichs­ten Kon­se­quen­zen ist die Armuts­zu­nah­me. Wenn die Kos­ten für lebens­not­wen­di­ge Güter stei­gen und die Ein­kom­men nicht Schritt hal­ten, rut­schen mehr Men­schen in die Armut ab oder ver­har­ren in pre­kä­ren finan­zi­el­len Ver­hält­nis­sen. Dies erhöht die Abhän­gig­keit von staat­li­chen Sozi­al­leis­tun­gen und kann zu einer wach­sen­den Kluft zwi­schen Arm und Reich füh­ren, was die Ungleich­heit in der Gesell­schaft ver­schärft.

Der Zugang zu Bil­dung kann eben­falls mas­siv beein­träch­tigt wer­den. Eltern mit gerin­gem Ein­kom­men kön­nen es sich mög­li­cher­wei­se nicht mehr leis­ten, ihre Kin­der mit dem nöti­gen Schul­ma­te­ri­al aus­zu­stat­ten, Nach­hil­fe zu finan­zie­ren oder an Bil­dungs­an­ge­bo­ten außer­halb des regu­lä­ren Schul­sys­tems teil­zu­neh­men. Dies hat lang­fris­ti­ge Aus­wir­kun­gen auf die Chan­cen­gleich­heit und die sozia­le Mobi­li­tät, da Bil­dungs­de­fi­zi­te oft von Gene­ra­ti­on zu Gene­ra­ti­on wei­ter­ge­ge­ben wer­den.

Auch die Gesund­heits­ver­sor­gung kann unter Druck gera­ten. Teu­re­re Medi­ka­men­te, höhe­re Zuzah­lun­gen oder der Weg­fall prä­ven­ti­ver Gesund­heits­leis­tun­gen, die nicht von der Kran­ken­kas­se über­nom­men wer­den, kön­nen dazu füh­ren, dass sich Men­schen mit nied­ri­gem Ein­kom­men not­wen­di­ge medi­zi­ni­sche Behand­lun­gen nicht mehr leis­ten kön­nen. Dies kann zu einer Ver­schlech­te­rung des all­ge­mei­nen Gesund­heits­zu­stands und einer Zunah­me von chro­ni­schen Krank­hei­ten in die­sen Bevöl­ke­rungs­grup­pen füh­ren. Ein Bericht des Pari­tä­ti­schen betont die stei­gen­de Armut in Deutsch­land, wobei gera­de vul­nerable Grup­pen beson­ders betrof­fen sind.

Die zuneh­men­de finan­zi­el­le Belas­tung kann zudem zu psy­chi­schem Stress, sozia­ler Iso­la­ti­on und einem Gefühl der Per­spek­tiv­lo­sig­keit füh­ren. Dies kann wie­der­um die sozia­le Sta­bi­li­tät beein­träch­ti­gen und das Ver­trau­en in staat­li­che Insti­tu­tio­nen schwä­chen, die mög­li­cher­wei­se nicht in der Lage sind, die not­wen­di­ge Unter­stüt­zung zu leis­ten. Die Infla­ti­on wirkt somit als Brand­be­schleu­ni­ger für bestehen­de sozia­le Pro­ble­me und erfor­dert drin­gen­de Maß­nah­men zur Abfe­de­rung ihrer Aus­wir­kun­gen.

Lösungsansätze und politische Maßnahmen

Um die nega­ti­ven Aus­wir­kun­gen der Infla­ti­on auf ein­kom­mens­schwa­che Haus­hal­te abzu­mil­dern, sind geziel­te poli­ti­sche Maß­nah­men und Lösungs­an­sät­ze uner­läss­lich. Eine zen­tra­le Maß­nah­me sind Ent­las­tungs­pa­ke­te, die ein­kom­mens­schwa­che Grup­pen direkt unter­stüt­zen. Dies kann durch geziel­te Geld­trans­fers, die Erhö­hung von Sozi­al­leis­tun­gen wie Wohn­geld oder Kin­der­geld oder durch tem­po­rä­re Sen­kun­gen von Steu­ern auf essen­ti­el­le Güter gesche­hen. Wich­tig ist dabei eine gute sozia­le Abfe­de­rung, die sicher­stellt, dass die Hil­fe bei den Bedürf­ti­gen ankommt.

Eine wei­te­re wich­ti­ge Säu­le ist die Stär­kung der Sozia­len Siche­rung. Dazu gehört die Über­prü­fung und gege­be­nen­falls Erhö­hung von Min­dest­löh­nen, um sicher­zu­stel­len, dass die Ver­diens­te aus Erwerbs­tä­tig­keit ein exis­tenz­si­chern­des Niveau errei­chen. Auch eine Anpas­sung der Regel­sät­ze für Grund­si­che­rungs­leis­tun­gen an die tat­säch­li­chen Lebens­hal­tungs­kos­ten ist ent­schei­dend, um eine ste­ti­ge Armuts­be­kämp­fung zu gewähr­leis­ten. Die Stär­kung von Tarif­ver­hand­lun­gen kann eben­falls dazu bei­tra­gen, dass Löh­ne bes­ser mit der Preis­ent­wick­lung Schritt hal­ten.

Lang­fris­tig sind auch struk­tu­rel­le Maß­nah­men zur Bekämp­fung der Infla­ti­on von Bedeu­tung. Eine soli­de Geld­po­li­tik der Zen­tral­ban­ken, die auf Preis­sta­bi­li­tät abzielt, ist fun­da­men­tal. Dar­über hin­aus kön­nen Maß­nah­men zur Stei­ge­rung der Ener­gie­un­ab­hän­gig­keit und zur Diver­si­fi­zie­rung von Lie­fer­ket­ten dazu bei­tra­gen, die Anfäl­lig­keit für exter­ne Preis­schocks zu redu­zie­ren. Inves­ti­tio­nen in erneu­er­ba­re Ener­gien und eine effi­zi­en­te­re Nut­zung von Res­sour­cen kön­nen lang­fris­tig die Ener­gie­kos­ten sen­ken und damit auch die Infla­ti­on dämp­fen.

Die För­de­rung von Finanz­kom­pe­tenz und die Schaf­fung von Bera­tungs­an­ge­bo­ten für Haus­hal­te mit gerin­gem Ein­kom­men kön­nen eben­falls hel­fen, mit finan­zi­el­len Her­aus­for­de­run­gen bes­ser umzu­ge­hen. Dies beinhal­tet Infor­ma­tio­nen über Spar­mög­lich­kei­ten, Schuld­ner­be­ra­tung und den Zugang zu bezahl­ba­ren Dienst­leis­tun­gen. Eine umfas­sen­de Stra­te­gie, die kurz­fris­ti­ge Ent­las­tung mit lang­fris­ti­ger struk­tu­rel­ler Stär­kung kom­bi­niert, ist der Schlüs­sel, um die Gesell­schaft wider­stands­fä­hi­ger gegen die Fol­gen der Infla­ti­on zu machen.

Fazit

Die Infla­ti­on ist ein wirt­schaft­li­ches Phä­no­men, das die Kauf­kraft des Gel­des min­dert und damit das Leben aller Men­schen beein­flusst. Für ein­kom­mens­schwa­che Haus­hal­te sind die Aus­wir­kun­gen jedoch ungleich här­ter. Bedingt durch die Zusam­men­set­zung ihrer Aus­ga­ben und ihre gerin­ge­re finan­zi­el­le Fle­xi­bi­li­tät, erfah­ren sie eine höhe­re rea­le Infla­ti­ons­ra­te, ins­be­son­de­re bei lebens­not­wen­di­gen Gütern wie Lebens­mit­teln und Ener­gie. Die dar­aus resul­tie­ren­de Ungleich­heit ver­schärft sozia­le Pro­ble­me wie Armut, ein­ge­schränk­ten Bil­dungs- und Gesund­heits­zu­gang und kann die gesell­schaft­li­che Sta­bi­li­tät gefähr­den. Es bedarf daher geziel­ter poli­ti­scher Maß­nah­men und einer star­ken sozia­len Ver­ant­wor­tung, um die Las­ten der Infla­ti­on gerech­ter zu ver­tei­len und vul­nerable Grup­pen zu schüt­zen. Nur durch eine Kom­bi­na­ti­on aus kurz­fris­ti­ger Ent­las­tung und lang­fris­ti­gen struk­tu­rel­len Anpas­sun­gen kann der Gesell­schaft gehol­fen wer­den, die­se wirt­schaft­li­chen Her­aus­for­de­run­gen zu meis­tern.