Die Franziskus-Schule in Erkelenz hat sich als eine der herausragendsten Bildungseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen etabliert. Ihre Nominierung für den Deutschen Schulpreis 2023 unterstreicht eindrucksvoll eine innovative pädagogische Ausrichtung, die weit über traditionelle Lehrpläne hinausgeht und Schülerinnen und Schüler umfassend auf die Herausforderungen einer komplexen Welt vorbereitet. Als „Schule fürs Leben“ legt sie den Grundstein für eine tiefgreifende Persönlichkeitsentwicklung und vermittelt essenzielle Kompetenzen für das 21. Jahrhundert.
Die Franziskus-Schule: Ein Leuchtturm der Bildungsexzellenz
Die Robert Bosch Stiftung GmbH und die Heidehof Stiftung GmbH zeichnen mit dem Deutschen Schulpreis jährlich die besten Schulen Deutschlands aus. Die Franziskus-Schule in Erkelenz gehörte 2023 zu den Top 20 Schulen unter 85 Bewerbern und wurde für ihre herausragende Arbeit in mehreren Qualitätsbereichen anerkannt, darunter Unterrichtsqualität, Umgang mit Vielfalt, Verantwortung und Schulklima. Diese Anerkennung ist das Ergebnis eines langjährigen Engagements, optimale Lernbedingungen zu schaffen und den Kindern zu ermöglichen, ihre individuellen Wege zu beschreiten.
Ein zentrales Merkmal der Franziskus-Schule ist ihr stärkenorientierter Ansatz. Anstatt Defizite zu betonen, fokussiert sich die Schule auf die Begabungen und Talente jedes Kindes. Dies wird im „Baum des Könnens“ reflektiert, einem Instrument, das Kinder und Lehrer gemeinsam nutzen, um Stärken zu erkennen und weiterzuentwickeln. Die Schule versteht sich als eine lernende Institution, in der nicht nur die Schüler, sondern auch die Lehrerinnen und Lehrer kontinuierlich lernen und sich weiterentwickeln. Die positive und harmonische Atmosphäre im Kollegium trägt maßgeblich zum Schulklima bei, das für den Lernerfolg als entscheidend angesehen wird.
Die Franziskus-Schule ist zudem eine von 63 Pilotschulen in NRW, die an der „Gemeinsamen Initiative von Bund und Ländern zur Förderung leistungsstarker und potenziell besonders leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler (LemaS)“ teilgenommen hat. Dies zeigt das Engagement der Schule, alle Potenziale der Kinder zu entdecken und zu fördern, was auch durch schuleigene Trainingsprogramme unterstützt wird.
Pädagogik der Daseinskompetenzen und Ganzheitliche Entwicklung
Im Zentrum des pädagogischen Konzepts der Franziskus-Schule steht das „Erkelenzer Trainingsprogramm der Daseinskompetenzen (ETD)“. Dieses innovative Programm zielt darauf ab, die sozial-emotionalen Kompetenzen sowie die Lernkompetenzen der Grundschüler zu erweitern. Daseinskompetenz hilft den Kindern unter anderem, sich in der Schule wohlzufühlen, Unterschiede zu akzeptieren, auf Gefühle anderer zu achten, über ihr eigenes Lernen nachzudenken und Probleme eigenständig zu lösen.
Das ETD basiert auf der Überzeugung, dass sinnstiftendes Lernen maßgeblich von den Persönlichkeitsstrukturen der Lernenden und Lehrenden abhängt. Es fördert ein Gefühl der Selbstwirksamkeit, indem Schülerinnen und Schüler erfahren, dass sie etwas bewirken und auch in schwierigen Situationen selbstständig handeln können. Diese Stärkung der persönlichen Kompetenzen wird als Grundlage erfolgreicher Lernprozesse sowie als wichtige Quelle für Gesundheit und Wohlbefinden der Kinder angesehen.
Die Franziskus-Schule verfolgt eine ganzheitliche Bildung, die verschiedene Interessen und Lernstile der Grundschulkinder berücksichtigt. Sie begleitet ihre Schülerinnen und Schüler in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und macht sie fit für das Leben. Dies äußert sich auch in der Struktur als vollgebundene Ganztagsschule, die ausreichend Zeit für gemeinsames Lernen, soziale Interaktion in gemischten Altersgruppen und vielfältige Arbeitsgemeinschaften bietet, die über den reinen Unterricht hinausgehen.
Kompetenzen des 21. Jahrhunderts: Bereit für die Zukunft
Die rasante Veränderung in einer digitalisierten und globalisierten Welt erfordert ein Umdenken in der Bildung. Die Franziskus-Schule ist sich dessen bewusst und integriert die „21st Century Skills“ – auch als „4 K’s“ (Kreativität, Kritisches Denken, Kooperation, Kommunikation) bekannt – in ihren Schulalltag. Diese Fähigkeiten, die über reines Fachwissen hinausgehen, sind entscheidend für den beruflichen Erfolg und ein erfülltes Leben.
Die Schule vermittelt Problemlösungskompetenz, Eigeninitiative und Reflexionsfähigkeit, die in einer Welt, in der Informationen allgegenwärtig sind, immer relevanter werden. Kooperative Lernformen wie „Think-Pair-Share“ oder die Anwendung von Methoden aus dem „Franziskus-Methoden-Koffer“ (z.B. Mind Map, Placemat) unterstützen die Schüler dabei, Wissen zu erwerben, zu strukturieren und in neuen Situationen anzuwenden. Das Ziel ist, dass Kinder nicht nur auf den nächsten Test lernen, sondern nachhaltig für die Gestaltung ihrer eigenen Lebenswelt gebildet werden.
Europäische Dimension und Wertevermittlung
Als anerkannte Europaschule in NRW legt die Franziskus-Schule Erkelenz einen besonderen Fokus auf die Vermittlung europäischer Werte und Kulturen. Schon ab der ersten Klasse lernen die Kinder Europa aus verschiedenen Perspektiven kennen. Dies geschieht unter anderem durch ein schulinternes „Europacurriculum“, das europäische Inhalte in alle Fächer integriert und darauf abzielt, dass Schülerinnen und Schüler über hohe europaorientierte Kompetenzen und intensive Demokratiefähigkeit verfügen.
Die Schule fördert europäische Werte wie Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte. Im Rahmen des Erasmus+-Partnerschaftsprogramms „WELLBEING“ kooperierte die Franziskus-Schule beispielsweise mit Partnerschulen aus Schweden, Italien, Spanien und den Niederlanden, um das Wohlbefinden und den Lernerfolg der Schüler zu steigern. Diese internationalen Projekte und die Vermittlung eines „gemeinsamen kulturellen Erbes“ stärken das Gefühl der Zugehörigkeit zur europäischen Familie und wirken Fremdenfeindlichkeit und spaltendem Nationalismus entgegen. Die Wertevermittlung ist ein integraler Bestandteil des gesamten Unterrichts und zielt darauf ab, die Persönlichkeit der Schüler zu stärken und sie zu eigenverantwortlichem und gesellschaftsfähigem Handeln zu motivieren.
Innovative Lehr- und Lernkultur
Die pädagogische Praxis der Franziskus-Schule ist geprägt von einer starken Leistungsdiagnostik, die als Grundlage für die Entwicklung individueller Lernangebote dient. Die Lehrkräfte arbeiten eng zusammen und pflegen einen regen Austausch, was sich positiv auf den Unterricht auswirkt. Die Schule bietet eine breite Palette an Lernmöglichkeiten, die unterschiedliche Interessen und Lernstile der Kinder berücksichtigen.
Ein herausragendes Beispiel für die innovative Pädagogik ist das Lernen in realen Situationen, etwa auf dem schuleigenen Schulacker. Hier erfahren Kinder direkt, wie ein Ökosystem funktioniert und erleben sich selbst als wirksam, indem sie aktiv zum Erhalt der Natur beitragen. Dieser Ansatz zeigt, dass es der Schule nicht nur um die Vermittlung von Kernfächern wie Mathematik und Deutsch geht, sondern darum, den Kindern einen gut gefüllten „Rucksack“ für ihre weiteren Lebenswege mitzugeben. Die Kooperation mit außerschulischen Partnern erweitert zudem die Horizonte der Kinder und bietet neue Erfahrungen.
Die Franziskus-Schule ist außerdem eine Zukunftsschule NRW und zeigt damit ihr Engagement für eine kontinuierliche Weiterentwicklung und Anpassung an zukünftige Bildungsanforderungen.
Fazit
Die Franziskus-Schule Erkelenz verkörpert eine moderne und zukunftsweisende Bildungseinrichtung, die durch ihre Nominierung für den Deutschen Schulpreis 2023 und ihren Status als Europaschule NRW überregionale Anerkennung findet. Ihr einzigartiges „Erkelenzer Trainingsprogramm der Daseinskompetenzen“ in Verbindung mit einer konsequenten Förderung der „21st Century Skills“ und einer tiefgreifenden europäischen Wertevermittlung bereitet die Schülerinnen und Schüler umfassend auf ein erfülltes und verantwortungsbewusstes Leben vor. Die starke Fokussierung auf die individuelle Persönlichkeitsentwicklung, eine wertschätzende Lernatmosphäre und innovative pädagogische Ansätze machen die Franziskus-Schule zu einem Vorbild für ganzheitliche Bildung, die weit über das Klassenzimmer hinauswirkt und Kinder zu mündigen Bürgern einer komplexen Welt heranwachsen lässt.