KI Führerschein

Ver­ant­wor­tungs­vol­ler Umgang mit Künst­li­cher Intel­li­genz: Prof. Ute Schmids For­de­rung nach einem KI-Füh­rer­schein

Die rasan­te Ent­wick­lung und Ver­brei­tung von Künst­li­cher Intel­li­genz (KI) in den letz­ten Jah­ren hat nicht nur tech­no­lo­gi­sche, son­dern auch ethi­sche und gesell­schaft­li­che Fra­gen auf­ge­wor­fen. Eine der füh­ren­den Stim­men in die­ser Debat­te ist Prof. Dr. Ute Schmid, Pro­fes­so­rin für Kogni­ti­ve Sys­te­me an der Uni­ver­si­tät Bam­berg. Sie plä­diert für die Ein­füh­rung eines soge­nann­ten “KI-Füh­rer­scheins”, um die Bevöl­ke­rung auf den ver­ant­wor­tungs­be­wuss­ten Umgang mit KI vor­zu­be­rei­ten.

Hin­ter­grund und Moti­va­ti­on

Prof. Ute Schmid ist eine renom­mier­te Wis­sen­schaft­le­rin im Bereich der Kogni­ti­ven Sys­te­me und der Künst­li­chen Intel­li­genz. Mit Abschlüs­sen in Psy­cho­lo­gie und Infor­ma­tik bringt sie eine inter­dis­zi­pli­nä­re Per­spek­ti­ve in ihre Arbeit ein. Ihre For­schung kon­zen­triert sich nicht nur auf tech­ni­sche Inno­va­tio­nen, son­dern auch auf die ethi­schen Impli­ka­tio­nen und den Ein­fluss von KI auf die Gesell­schaft.

In ver­schie­de­nen Inter­views und Publi­ka­tio­nen betont Prof. Schmid, dass ein kri­ti­scher und reflek­tier­ter Umgang mit KI-Tech­no­lo­gien not­wen­dig ist. Ähn­lich wie ein Füh­rer­schein im Stra­ßen­ver­kehr grund­le­gen­de Kennt­nis­se und Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein vor­aus­setzt, soll ein KI-Füh­rer­schein sicher­stel­len, dass Nut­ze­rin­nen und Nut­zer grund­le­gen­de Kennt­nis­se über die Funk­ti­ons­wei­se und die ethi­schen Prin­zi­pi­en der KI erlan­gen.

Zie­le und erwar­te­te Ergeb­nis­se

Die Ein­füh­rung eines KI-Füh­rer­scheins ver­folgt meh­re­re Zie­le:

  1. Auf­klä­rung und Bil­dung: Ver­mitt­lung grund­le­gen­der Kennt­nis­se über die Funk­ti­ons­wei­se von KI-Sys­te­men.
  2. Ethi­sche Sen­si­bi­li­sie­rung: Schu­lung in Daten­schutz und ethi­schen Über­le­gun­gen im Umgang mit KI.
  3. Fähig­keit zur kri­ti­schen Bewer­tung: För­de­rung eines reflek­tier­ten und kri­ti­schen Umgangs mit KI-Anwen­dun­gen in ver­schie­de­nen Lebens­be­rei­chen.

Prof. Ute Schmid argu­men­tiert, dass durch den KI-Füh­rer­schein eine brei­te gesell­schaft­li­che Kom­pe­tenz im Umgang mit KI auf­ge­baut wer­den kann, was letzt­end­lich zu einer bes­se­ren Akzep­tanz und einer siche­re­ren Nut­zung der Tech­no­lo­gie füh­ren wür­de.

Inhalt und Struk­tur des KI-Füh­rer­scheins

Ein gut struk­tu­rier­ter KI-Füh­rer­schein wür­de ver­schie­de­ne Modu­le umfas­sen:

1. Grund­le­gen­de Kennt­nis­se der KI

  • Funk­ti­ons­wei­se von KI-Sys­te­men: Ein­füh­rung in maschi­nel­les Ler­nen, neu­ro­na­le Net­ze und Algo­rith­men.
  • Anwen­dungs­sze­na­ri­en: Bei­spie­le für den Ein­satz von KI in ver­schie­de­nen Berei­chen wie Medi­zin, Mobi­li­tät und Unter­hal­tung.

2. Daten­schutz und Ethik

  • Daten­schutz­grund­la­gen: Ver­ständ­nis der Daten­schutz­ge­set­ze und ‑richt­li­ni­en.
  • Ethi­sche Über­le­gun­gen: Dis­kus­si­on von Bias, Fair­ness und Trans­pa­renz in KI-Sys­te­men.

3. Kri­ti­sche Bewer­tung und prak­ti­sche Anwen­dung

  • Risi­ko- und Nut­zen­be­wer­tung: Fähig­keit zur Bewer­tung der Chan­cen und Risi­ken von KI-Anwen­dun­gen.
  • Prak­ti­sche Übun­gen: Simu­la­tio­nen und Fall­stu­di­en, um das theo­re­ti­sche Wis­sen in die Pra­xis umzu­set­zen.

Her­aus­for­de­run­gen und Lösungs­an­sät­ze

Die Imple­men­tie­rung eines KI-Füh­rer­scheins steht vor ver­schie­de­nen Her­aus­for­de­run­gen:

1. Errei­chung und Moti­va­ti­on der brei­ten Bevöl­ke­rung

  • Ansatz: Nut­zung von Online-Platt­for­men und Apps zur Ver­brei­tung der Schu­lungs­in­hal­te, um eine brei­te Ziel­grup­pe anzu­spre­chen.

2. Anpas­sung der Schu­lungs­in­hal­te an unter­schied­li­che Wis­sens­stän­de

  • Ansatz: Ent­wick­lung modu­la­rer Kur­se, die auf das Vor­wis­sen der Teil­neh­men­den zuge­schnit­ten sind.

3. Insti­tu­tio­na­li­sie­rung und Zer­ti­fi­zie­rung

  • Ansatz: Zusam­men­ar­beit mit Bil­dungs­in­sti­tu­tio­nen und staat­li­chen Stel­len zur offi­zi­el­len Aner­ken­nung des KI-Füh­rer­scheins.

Inter­na­tio­na­le Ansät­ze und Best Prac­ti­ces

Ein Blick über die Lan­des­gren­zen hin­aus zeigt, dass ähn­li­che Initia­ti­ven bereits in ande­ren Län­dern dis­ku­tiert oder umge­setzt wer­den. In Finn­land bei­spiels­wei­se wur­de mit dem “Ele­ments of AI” Kurs ein kos­ten­lo­ser Online-Kurs ange­bo­ten, der grund­le­gen­de Kennt­nis­se über KI ver­mit­telt. Sol­che Ansät­ze könn­ten als Modell für den deut­schen KI-Füh­rer­schein die­nen.

Zusam­men­fas­sung und Aus­blick

Die For­de­rung von Prof. Ute Schmid nach einem KI-Füh­rer­schein ist ein wich­ti­ger Schritt in Rich­tung einer ver­ant­wor­tungs­be­wuss­ten und fun­dier­ten Nut­zung von Künst­li­cher Intel­li­genz. Durch die Ver­mitt­lung grund­le­gen­der Kennt­nis­se und ethi­scher Prin­zi­pi­en könn­te ein sol­cher Füh­rer­schein dazu bei­tra­gen, die Gesell­schaft bes­ser auf die Her­aus­for­de­run­gen und Chan­cen der KI vor­zu­be­rei­ten. In Zukunft wer­den wei­te­re Dis­kus­sio­nen und For­schun­gen not­wen­dig sein, um die Idee eines KI-Füh­rer­scheins zu kon­kre­ti­sie­ren und umzu­set­zen.

Quel­len­an­ga­ben

  1. ChatGPT und Co.: Infor­ma­ti­ke­rin for­dert KI-Füh­rer­schein | BR24
  2. News­let­ter KI & Bil­dung #26 | GPT con­nec­ted | Edu­ca­ti­on GPTs
  3. Prof. Dr. Ute Schmid — Lehr­stuhl für Kogni­ti­ve Sys­te­me — Uni Bam­berg
  4. U:FF 2023: Ler­nen über und Ler­nen mit KI (Ute Schmid) — You­Tube

Schreibe einen Kommentar