Die Stadt Dortmund geht einen entscheidenden Schritt in die digitale Zukunft und setzt dabei auf verantwortungsvolle Künstliche Intelligenz (KI). Mit der Veröffentlichung ihrer Leitlinie „Künstliche Intelligenz verantwortlich gestalten“ etabliert die Stadt klare Prinzipien für den Einsatz dieser Technologie in der Verwaltung. Das Ziel ist es, das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger zu stärken und eine transparente sowie ethische kommunale Digitalisierung voranzutreiben.
Grundlagen für eine verantwortungsvolle KI-Nutzung in Dortmund
Dortmund hat eine umfassende Leitlinie für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Verwaltung entwickelt. Dieses Dokument, betitelt „Künstliche Intelligenz verantwortlich gestalten“, legt die Fundamente für eine sichere, nachhaltige und verantwortungsbewusste Anwendung von KI-Technologien. Die Leitlinie richtet sich explizit nicht nur an die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern dient auch als Orientierung für Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und andere Kommunen.
Die drei zentralen Grundsätze der Dortmunder KI-Leitlinie:
Im Kern der Dortmunder KI-Strategie stehen drei unumstößliche Prinzipien:
- KI als Unterstützung, nicht als Ersatz: Künstliche Intelligenz soll als Werkzeug dienen, um die Arbeit der Verwaltung zu erleichtern und die Effizienz zu steigern. Sie ersetzt jedoch niemals menschliche Arbeitskräfte oder das menschliche Urteilsvermögen.
- Menschliche Verantwortung bleibt zentral: Die Letztverantwortung für Entscheidungen, die mithilfe von KI getroffen oder unterstützt werden, liegt stets bei den Menschen. Dies stellt sicher, dass ethische und moralische Aspekte nicht an Algorithmen delegiert werden.
- Einhaltung ethischer und rechtlicher Pflichten: Die Stadt Dortmund verpflichtet sich, alle geltenden ethischen Standards und rechtlichen Vorschriften, einschließlich des EU AI Acts, beim Einsatz von KI einzuhalten.
Diese Grundsätze untermauern das Bestreben der Stadt, eine KI-Nutzung zum Wohle der Allgemeinheit zu gewährleisten und möglichen Risiken proaktiv zu begegnen.
Transparenz und Bürgervertrauen als Eckpfeiler
Ein zentrales Anliegen der Dortmunder KI-Leitlinie ist die Schaffung von Transparenz und der Aufbau von Vertrauen in den Umgang der Stadt mit Künstlicher Intelligenz. Bürgerinnen und Bürger sollen verstehen können, wie KI funktioniert und wie sie in der Stadtverwaltung eingesetzt wird. Dies ist von entscheidender Bedeutung, um Skepsis abzubauen und die Akzeptanz neuer Technologien zu fördern.
Kommunale Digitalisierung im Dienste der Menschen
Die gesamte Digitalisierungsstrategie Dortmunds, in die sich die KI-Leitlinie einfügt, ist darauf ausgerichtet, die Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Dies bedeutet, dass digitale Lösungen und KI-Anwendungen die kommunale Daseinsvorsorge unterstützen, die Lebensqualität steigern und Dienstleistungen effizienter sowie bürgerfreundlicher gestalten sollen. Beispiele hierfür sind die potenzielle Nutzung von Chatbots zur schnelleren Beantwortung von Bürgeranfragen oder die Unterstützung von Verwaltungsmitarbeitenden durch große Sprachmodelle.
KI als integraler Bestandteil der Smart City Strategie Dortmund
Dortmund versteht sich als eine aufstrebende Smart City und hat im Rahmen ihrer Smart City Strategie, oft in Kooperation mit der Stadt Schwerte, einen klaren Fahrplan für die digitale Zukunft erarbeitet. Der Einsatz von KI ist dabei ein wichtiger Baustein zur Erreichung der Ziele einer intelligent vernetzten und lebenswerteren Stadt.
Ethische Dimensionen der Smart City Entwicklung
Die Verankerung ethischer Prinzipien in der KI-Leitlinie spiegelt das umfassendere Leitbild der Dortmunder Digitalisierung wider. Hierzu gehören die Grundsätze von Gleichberechtigung, Inklusion, Wahlfreiheit sowie Daseinsvorsorge und Gemeinwohlorientierung. Die Stadt prüft den Einsatz von KI in verschiedenen Bereichen, beispielsweise zur Effizienzsteigerung bei Stellenbesetzungsverfahren, immer unter der Maßgabe eines sicheren und verantwortungsvollen Rahmenwerks. Auch im Kontext von Smart City Pilotprojekten werden die Potenziale von KI erforscht, beispielsweise bei der Optimierung der Mobilität oder der Müllabfuhr durch intelligente Sensorik.
Herausforderungen und zukunftsgerichtete Umsetzung
Die Implementierung von KI in der öffentlichen Verwaltung birgt naturgemäß Herausforderungen. Unsicherheiten hinsichtlich rechtlicher Rahmenbedingungen und die Notwendigkeit, das Vertrauen der Beschäftigten in neue Technologien zu gewinnen, sind real. Dortmund begegnet diesen Herausforderungen, indem die Leitlinie durch konkrete Maßnahmen wie eine Geschäftsanweisung und ein Praxis-Handbuch ergänzt wird, um Flexibilität bei technologischen und regulatorischen Entwicklungen zu gewährleisten.
Die Stadt Dortmund arbeitet aktiv an der Verwaltung von morgen, indem sie nicht nur digitale Bürgerservices ausbaut, sondern auch intern auf Qualitäts- und Innovationsmanagement setzt. Dies beinhaltet die kontinuierliche Erkennung technologischer Entwicklungen und deren Überführung in nutzbringende digitale Angebote. Es ist ein dynamischer Prozess, der eine ständige Auseinandersetzung mit den Chancen und Risiken der KI erfordert.
Fazit
Die Stadt Dortmund positioniert sich als Vorreiterin bei der Gestaltung einer ethischen und verantwortungsvollen Nutzung von Künstlicher Intelligenz im kommunalen Kontext. Mit ihrer umfassenden KI-Leitlinie schafft sie einen Rahmen, der Bürgervertrauen, Transparenz und die Einhaltung ethischer sowie rechtlicher Standards in den Vordergrund stellt. Durch die Integration von KI in die Smart City Strategie und die kontinuierliche Weiterentwicklung der digitalen Verwaltung wird Dortmund zu einem Modell für andere Kommunen, die den digitalen Wandel menschzentriert und zukunftsorientiert gestalten wollen. Die Stadt demonstriert, dass Technologie als Unterstützung dienen kann, solange der Mensch und seine Verantwortung im Mittelpunkt stehen.
Weiterführende Quellen
https://masterplan-wissenschaft.de/en/stadtimwandel/
https://blog.do-foss.de/kolumne/leitbild-zur-digitalisierung-der-stadt-dortmund/
https://www.beesmart.city/de/city-portraits/smart-city-dortmund