Welt­bi­e­nen­tag: Bedeu­tung, Fei­er­lich­kei­ten und wie wir Bie­nen schüt­zen kön­nen

Welt­bi­e­nen­tag: Bedeu­tung, Fei­er­lich­kei­ten und wie wir Bie­nen schüt­zen kön­nen

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Der 20. Mai ist jedes Jahr ein beson­de­res Datum im glo­ba­len Kalen­der: Es ist der Welt­bi­e­nen­tag. Die­ser von den Ver­ein­ten Natio­nen aus­ge­ru­fe­ne Tag rückt die klei­nen, flei­ßi­gen Bestäu­ber ins ver­dien­te Licht und betont ihre unver­zicht­ba­re Bedeu­tung für die Natur und uns Men­schen. Doch trotz ihrer lebens­wich­ti­gen Rol­le sind Bie­nen welt­weit bedroht. War­um fei­ern wir die­sen Tag, wel­che kon­kre­te Bedeu­tung haben Bie­nen für unser Öko­sys­tem und unse­re Ernäh­rungs­si­cher­heit, und was kön­nen wir alle tun, um die­se wich­ti­gen Lebe­we­sen effek­tiv zu schüt­zen? Die­ser Arti­kel beleuch­tet die ver­schie­de­nen Facet­ten des Welt­bi­e­nen­tags und zeigt Wege auf, wie jeder einen Bei­trag zum Bie­nen­schutz leis­ten kann.

Die ent­schei­den­de Bedeu­tung der Bie­nen: War­um sie unver­zicht­bar sind

Die Bedeu­tung von Bie­nen für das Leben auf der Erde kann kaum über­schätzt wer­den. Sie sind nicht nur Pro­du­zen­ten von Honig, son­dern vor allem ele­men­ta­re Bestäu­ber. Schät­zun­gen zufol­ge sind welt­weit etwa 75 Pro­zent der wich­tigs­ten Nutz­pflan­zen und fast 90 Pro­zent aller Blü­ten­pflan­zen ganz oder teil­wei­se auf die Bestäu­bung durch Tie­re ange­wie­sen, wobei Bie­nen die mit Abstand wich­tigs­te Grup­pe dar­stel­len. Ihre Arbeit sichert die Ver­meh­rung von Pflan­zen und somit die Arten­viel­falt sowie einen Groß­teil unse­rer Lebens­mit­tel­pro­duk­ti­on.

Ob es um Obst wie Äpfel und Bee­ren, Gemü­se wie Gur­ken und Zuc­chi­ni oder auch um Fut­ter­mit­tel für Nutz­tie­re geht – ohne die flä­chen­de­cken­de Bestäu­bung durch Bie­nen wären die Erträ­ge in der Land­wirt­schaft dras­tisch gerin­ger. Die bio­lo­gi­sche Viel­falt in natür­li­chen Öko­sys­te­men hängt eben­falls maß­geb­lich von ihrer Bestäu­bungs­leis­tung ab. Honig­bie­nen flie­gen gezielt gro­ße Flä­chen an, wäh­rend Tau­sen­de von Wild­bie­nen­ar­ten oft spe­zia­li­sier­te Bestäu­ber für bestimm­te Pflan­zen sind und somit eine ein­zig­ar­ti­ge Rol­le im öko­lo­gi­schen Gleich­ge­wicht spie­len. Ihr Rück­gang hat direk­te Aus­wir­kun­gen auf die gesam­te Nah­rungs­ket­te und bedroht die Sta­bi­li­tät unse­rer Umwelt.

Geschich­te und Fei­er­lich­kei­ten: Der Welt­bi­e­nen­tag im Fokus

Der Welt­bi­e­nen­tag wur­de am 20. Dezem­ber 2017 von der Gene­ral­ver­samm­lung der Ver­ein­ten Natio­nen aus­ge­ru­fen und wird seit 2018 jähr­lich am 20. Mai began­gen. Die­ses Datum wur­de nicht zufäl­lig gewählt: Es ist der Geburts­tag von Anton Janša (1734–1773), einem slo­we­ni­schen Hofim­ker­meis­ter und Pio­nier der moder­nen Imke­rei. Janša war einer der Ers­ten, der das Ver­hal­ten und die Bedürf­nis­se der Bie­nen wis­sen­schaft­lich unter­such­te und über die Bedeu­tung der Köni­gin im Bie­nen­volk schrieb. Die Wahl des Datums ehrt sein Erbe und unter­streicht die lan­ge Tra­di­ti­on der Imke­rei und das Wis­sen über die­se fas­zi­nie­ren­den Insek­ten.

Die Geschich­te des Tages ist eng mit dem wach­sen­den Bewusst­sein für das glo­ba­le Bie­nen­ster­ben und die Bedro­hung der Bestäu­bung ver­bun­den. Das Haupt­ziel des UN Welt­bi­e­nen­tag ist es, die inter­na­tio­na­le Auf­merk­sam­keit auf die essen­zi­el­le Rol­le der Bie­nen und ande­rer Bestäu­ber zu len­ken, die Bedro­hun­gen für ihre Exis­tenz her­vor­zu­he­ben und Maß­nah­men zu ihrem Schutz zu för­dern. Die Fei­er­lich­kei­ten und Akti­vi­tä­ten rund um den 20. Mai rei­chen von Kon­fe­ren­zen und Work­shops über bie­nen­freund­li­che Pflanz­ak­tio­nen bis hin zu Infor­ma­ti­ons­kam­pa­gnen in Schu­len und Medi­en. Welt­weit nut­zen Regie­run­gen, Orga­ni­sa­tio­nen, Imker­ver­bän­de und Ein­zel­per­so­nen die­sen Tag, um das Bewusst­sein zu schär­fen und kon­kre­te Aktio­nen zum Bie­nen­schutz anzu­sto­ßen.

Bie­nen­ster­ben: Die drin­gen­den Her­aus­for­de­run­gen und Gefah­ren

Trotz ihrer unver­zicht­ba­ren Rol­le sehen sich Bie­nen welt­weit mas­si­ven Bedro­hun­gen gegen­über, die zum alar­mie­ren­den Bie­nen­ster­ben bei­tra­gen. Einer der Haupt­fak­to­ren ist der inten­si­ve Ein­satz von Pes­ti­zi­den in der moder­nen Land­wirt­schaft, ins­be­son­de­re der Wirk­stoff­grup­pe der Neo­ni­co­ti­no­ide. Die­se sys­te­mi­schen Insek­ti­zi­de kön­nen das Ner­ven­sys­tem der Bie­nen schä­di­gen, ihre Ori­en­tie­rungs­fä­hig­keit beein­träch­ti­gen und sogar zum Tod füh­ren, selbst bei gerin­ger Expo­si­ti­on. Ein wei­te­res gra­vie­ren­des Pro­blem ist der Ver­lust von Lebens­raum. Durch die Aus­wei­tung von Mono­kul­tu­ren, die Inten­si­vie­rung der Land­wirt­schaft und die zuneh­men­de Flä­chen­ver­sie­ge­lung in urba­nen Gebie­ten schwin­den Nah­rungs­quel­len und Nist­mög­lich­kei­ten für Bie­nen. Sie fin­den immer weni­ger viel­fäl­ti­ge Blü­ten­pflan­zen und geeig­ne­te Orte zum Nis­ten. Der Kli­ma­wan­del ver­schärft die Situa­ti­on zusätz­lich: Ver­än­de­run­gen in den Blüh­zei­ten von Pflan­zen und extre­me­re Wet­ter­ereig­nis­se wie lang­an­hal­ten­de Dür­ren oder star­ke Regen­fäl­le brin­gen die emp­find­li­chen Lebens­zy­klen von Bie­nen durch­ein­an­der und erschwe­ren ihre Nah­rungs­su­che. Nicht zuletzt set­zen Krank­hei­ten und Para­si­ten, wie die aus Asi­en ein­ge­schlepp­te Var­roa­mil­be, ins­be­son­de­re den Honig­bie­nen stark zu und schwä­chen oder ver­nich­ten gan­ze Völ­ker. Die­se kom­ple­xen und oft inter­agie­ren­den Gefah­ren erfor­dern drin­gen­de Maß­nah­men, um das Über­le­ben der Bie­nen lang­fris­tig zu sichern.

Akti­ver Bie­nen­schutz: Prak­ti­sche Maß­nah­men für jeden

Ange­sichts der Bedro­hun­gen kön­nen Ein­zel­per­so­nen, Gemein­den und Unter­neh­men aktiv zum Bie­nen­schutz bei­tra­gen. Ein zen­tra­ler Ansatz ist die Umge­stal­tung von Gär­ten, Bal­ko­nen und öffent­li­chen Grün­flä­chen hin zu bie­nen­freund­li­chen Gär­ten. Die Aus­wahl hei­mi­scher Pflan­zen­ar­ten mit unter­schied­li­chen Blüh­zei­ten sorgt von Früh­ling bis Herbst für ein kon­ti­nu­ier­li­ches Nah­rungs­an­ge­bot. Weni­ger Rasen­flä­chen und mehr blü­ten­rei­che Wie­sen sind eben­falls hilf­reich. Ent­schei­dend ist auch der Ver­zicht auf che­mi­sche Pes­ti­zi­de ver­mei­den. Statt­des­sen soll­ten natür­li­che Schäd­lings­be­kämp­fungs­me­tho­den zum Ein­satz kom­men. Für Wild­bie­nen, die oft in Hohl­räu­men oder im Boden nis­ten, kön­nen ein­fa­che Nist­hil­fen geschaf­fen wer­den, wie bei­spiels­wei­se Insek­ten­ho­tels oder unge­stör­te Boden­be­rei­che. Der Kauf von Pro­duk­ten aus öko­lo­gi­scher Land­wirt­schaft unter­stützt bie­nen­freund­li­che­re Anbau­me­tho­den. Schließ­lich leis­tet auch das Imker unter­stüt­zen aus der Regi­on einen wich­ti­gen Bei­trag, da die­se sich um die Gesund­heit und das Über­le­ben von Honig­bie­nen­völ­kern küm­mern. Jeder noch so klei­ne Bei­trag zählt und hilft, das Nah­rungs­an­ge­bot und den Lebens­raum für Bie­nen zu ver­bes­sern.

Fazit

Der Welt­bi­e­nen­tag am 20. Mai erin­nert uns ein­dring­lich an die exis­ten­ti­el­le Bedeu­tung der Bie­nen für unse­re Öko­sys­te­me und die glo­ba­le Ernäh­rungs­si­cher­heit. Ihre Arbeit als Bestäu­ber ist schlicht­weg unver­zicht­bar. Zugleich macht der Tag auf die gra­vie­ren­den Bedro­hun­gen auf­merk­sam, denen Bie­nen durch Pes­ti­zi­de, Lebens­raum­ver­lust und Kli­ma­wan­del aus­ge­setzt sind. Das Bie­nen­ster­ben ist eine ernst­haf­te Kri­se, die uns alle betrifft. Der Welt­bi­e­nen­tag ist somit mehr als nur ein Gedenk­tag; er ist ein drin­gen­der Auf­ruf zum Han­deln. Die gute Nach­richt ist, dass jeder Ein­zel­ne von uns einen Bei­trag leis­ten kann, sei es durch die Anla­ge bie­nen­freund­li­cher Gär­ten, den Ver­zicht auf Pes­ti­zi­de oder die Unter­stüt­zung loka­ler Imker. Der Bie­nen­schutz ist eine gemein­sa­me Ver­ant­wor­tung, die weit über die­sen einen Tag im Jahr hin­aus­ge­hen muss. Nur durch nach­hal­ti­ge Anstren­gun­gen kön­nen wir sicher­stel­len, dass die­se flei­ßi­gen und lebens­wich­ti­gen Insek­ten auch zukünf­tig ihren Bei­trag für eine gesun­de Umwelt und unse­re Nah­rungs­grund­la­ge leis­ten kön­nen.

Wei­ter­füh­ren­de Quel­len