Griechenland / Deutschland

Arbeits­zeit­mo­del­le im Ver­gleich: Grie­chen­lands Sechs­ta­ge­wo­che vs. Deutsch­lands Vier­ta­ge­wo­che

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Ein son­ni­ger Mon­tag­mor­gen in Athen: Maria, eine Ange­stell­te in einer klei­nen Buch­hand­lung, berei­tet sich auf ihren sechs­ten Arbeits­tag in der Woche vor. Par­al­lel dazu, rund 2.000 Kilo­me­ter nörd­lich, genießt Max, ein Soft­ware­ent­wick­ler in Ber­lin, sei­nen zwei­ten frei­en Tag in Fol­ge, dank eines Pilot­pro­jekts zur Vier­ta­ge­wo­che. Die­se Sze­na­ri­en illus­trie­ren die gegen­sätz­li­chen Ansät­ze, die der­zeit in Grie­chen­land und Deutsch­land ver­folgt wer­den, um unter­schied­li­che wirt­schaft­li­che und gesell­schaft­li­che Bedürf­nis­se zu adres­sie­ren.

Hin­ter­grund der Arbeits­zeit­mo­del­le

Grie­chen­land: Drin­gen­der Hand­lungs­be­darf

Inmit­ten eines anhal­ten­den Arbeits­kräf­te­man­gels führt Grie­chen­land zum 01. Juli 2024 die Sechs­ta­ge­wo­che ein. Die­se Maß­nah­me zielt dar­auf ab, die Pro­duk­ti­vi­tät zu erhö­hen und den wirt­schaft­li­chen Her­aus­for­de­run­gen des Lan­des zu begeg­nen. Arbeit­neh­mer kön­nen sich frei­wil­lig für die­sen zusätz­li­chen Arbeits­tag ent­schei­den und erhal­ten dafür bis zu 115% mehr Gehalt. Die­se Rege­lung soll nicht nur die wirt­schaft­li­che Lage ver­bes­sern, son­dern auch den indi­vi­du­el­len Ver­dienst der Arbeit­neh­mer stei­gern.

Deutsch­land: Auf der Suche nach Balan­ce

In Deutsch­land hin­ge­gen dreht sich die Dis­kus­si­on um die Ein­füh­rung einer Vier­ta­ge­wo­che, um die Work-Life-Balan­ce und die Arbeits­zu­frie­den­heit der Arbeit­neh­mer zu ver­bes­sern. Ver­schie­de­ne Pilot­pro­jek­te lau­fen bereits, bei denen Unter­neh­men tes­ten, ob eine redu­zier­te Arbeits­zeit ohne Gehalts­ein­bu­ßen mach­bar ist. Die ers­ten Ergeb­nis­se zei­gen posi­ti­ve Effek­te auf die Pro­duk­ti­vi­tät und das Wohl­be­fin­den der Mit­ar­bei­ter.

Maß­nah­men und Imple­men­tie­rung

Grie­chen­land: Sechs­ta­ge­wo­che

Die grie­chi­sche Regie­rung hat beschlos­sen, die Sechs­ta­ge­wo­che als Reak­ti­on auf den Arbeits­kräf­te­man­gel ein­zu­füh­ren. Die­se Maß­nah­me ist frei­wil­lig und soll vor allem in Bran­chen mit hohem Arbeits­auf­kom­men und Per­so­nal­be­darf, wie dem Tou­ris­mus und der Land­wirt­schaft, ange­wen­det wer­den. Arbeit­neh­mer kön­nen bis zu 13 Stun­den am Tag arbei­ten, oft in meh­re­ren Jobs, um ihren Lebens­un­ter­halt zu sichern.

Deutsch­land: Vier­ta­ge­wo­che

In Deutsch­land hin­ge­gen wird die Vier­ta­ge­wo­che in ver­schie­de­nen Pilot­pro­jek­ten getes­tet. Unter­neh­men aus unter­schied­li­chen Bran­chen ermög­li­chen ihren Mit­ar­bei­tern, bei gleich­blei­ben­dem Gehalt nur vier Tage zu arbei­ten. Zie­le sind eine erhöh­te Arbeits­zu­frie­den­heit, eine bes­se­re Work-Life-Balan­ce und letzt­lich eine gestei­ger­te Pro­duk­ti­vi­tät.

Pro und Kon­tra

Grie­chen­land

Pro:

  • Erhö­hung der Pro­duk­ti­vi­tät
  • Mög­lich­keit für zusätz­li­ches Ein­kom­men
  • Fle­xi­bi­li­tät für Arbeit­neh­mer in pre­kä­ren wirt­schaft­li­chen Situa­tio­nen

Kon­tra:

  • Erhöh­te Arbeits­be­las­tung
  • Poten­zi­el­le gesund­heit­li­che Fol­gen
  • Sozia­le Iso­la­ti­on durch über­mä­ßi­ge Arbeits­zei­ten

Deutsch­land

Pro:

  • Ver­bes­ser­te Work-Life-Balan­ce
  • Höhe­re Arbeits­zu­frie­den­heit
  • Poten­ti­el­le Stei­ge­rung der Pro­duk­ti­vi­tät

Kon­tra:

  • Erhöh­te Lohn­kos­ten für Unter­neh­men
  • Mög­li­che Wett­be­werbs­nach­tei­le
  • Unsi­cher­heit über lang­fris­ti­ge wirt­schaft­li­che Effek­te

Öffent­li­che und wirt­schaft­li­che Reak­tio­nen

Grie­chen­land

Die Ent­schei­dung zur Ein­füh­rung der Sechs­ta­ge­wo­che wur­de in Grie­chen­land unter­schied­lich auf­ge­nom­men. Wäh­rend eini­ge die­se Maß­nah­me als not­wen­di­ge wirt­schaft­li­che Stra­te­gie anse­hen, äußern ande­re Beden­ken hin­sicht­lich der gesund­heit­li­chen und sozia­len Aus­wir­kun­gen auf die Arbeit­neh­mer. Kri­ti­ker argu­men­tie­ren, dass die län­ge­ren Arbeits­zei­ten zu Erschöp­fung und Burn­out füh­ren könn­ten.

Deutsch­land

In Deutsch­land ist die Dis­kus­si­on um die Vier­ta­ge­wo­che eben­falls kon­tro­vers. Befür­wor­ter beto­nen die Vor­tei­le für die men­ta­le Gesund­heit und Zufrie­den­heit der Arbeit­neh­mer, wäh­rend Geg­ner befürch­ten, dass die erhöh­ten Lohn­kos­ten und die Redu­zie­rung der Arbeits­zeit die Wett­be­werbs­fä­hig­keit deut­scher Unter­neh­men beein­träch­ti­gen könn­ten. Die Mei­nun­gen sind sowohl in der Bevöl­ke­rung als auch in der Wirt­schaft geteilt.

Zusam­men­fas­sung und Aus­blick

Grie­chen­land hat ange­sichts eines Arbeits­kräf­te­man­gels und wirt­schaft­li­cher Her­aus­for­de­run­gen die Sechs­ta­ge­wo­che ein­ge­führt. Die­se Maß­nah­me erfolgt auf frei­wil­li­ger Basis mit einer zusätz­li­chen Ver­gü­tung, um die Pro­duk­ti­vi­tät zu stei­gern und Arbeit­neh­mern ein höhe­res Ein­kom­men zu ermög­li­chen. Die Reak­tio­nen sind gemischt, wobei die Maß­nah­me sowohl als not­wen­dig als auch als poten­zi­ell belas­tend für die Arbeit­neh­mer ange­se­hen wird.

In Deutsch­land wird hin­ge­gen die Vier­ta­ge­wo­che dis­ku­tiert, um die Work-Life-Balan­ce und die Arbeits­zu­frie­den­heit zu ver­bes­sern. Pilot­pro­jek­te lau­fen, um die Mach­bar­keit ohne Gehalts­ein­bu­ßen zu tes­ten. Die Debat­te ist kon­tro­vers, und die Mei­nun­gen sind in Bezug auf wirt­schaft­li­che Aus­wir­kun­gen und sozia­le Vor­tei­le gespal­ten.

Quel­len­an­ga­ben:

  1. Die Welt
  2. N‑TV
  3. Mer­kur
  4. Papers­hift
  5. Focus
  6. RND
  7. Wirt­schafts­Wo­che
  8. Per­so­nal­werk
  9. Cashkurs.com

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