Blutmond 2025: Spektakuläres Himmelsereignis – Geschichte, Bedeutung und globale Sichtbarkeit

Blutmond 2025: Spektakuläres Himmelsereignis – Geschichte, Bedeutung und globale Sichtbarkeit

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Der Anblick eines Blut­monds, bei dem der Erd­tra­bant in ein geheim­nis­vol­les Rot getaucht wird, fas­zi­niert die Mensch­heit seit Jahr­tau­sen­den. Die­ses spek­ta­ku­lä­re Natur­phä­no­men, eine tota­le Mond­fins­ter­nis, ent­steht, wenn die Erde genau zwi­schen Son­ne und Mond tritt und ihren Schat­ten auf unse­ren Him­mels­kör­per wirft. Am 7. Sep­tem­ber 2025 bie­tet sich in vie­len Tei­len der Welt, dar­un­ter auch wei­ten Tei­len Euro­pas, die sel­te­ne Gele­gen­heit, die­ses ein­drucks­vol­le Schau­spiel zu beob­ach­ten.

Das Naturphänomen des Blutmonds: Warum der Mond rot leuchtet

Wäh­rend einer tota­len Mond­fins­ter­nis ver­schwin­det der Mond nicht voll­stän­dig am Him­mel, son­dern nimmt eine cha­rak­te­ris­ti­sche röt­li­che oder kup­fer­far­be­ne Fär­bung an – daher der Name „Blut­mond“ oder „Kup­fer­mond“. Die­ses Phä­no­men ist eine direk­te Fol­ge der Erd­at­mo­sphä­re. Wenn das Son­nen­licht auf die Erde trifft, streut die Atmo­sphä­re die kurz­wel­li­ge­ren blau­en Licht­an­tei­le in alle Rich­tun­gen. Die lang­wel­li­ge­ren, roten Licht­strah­len hin­ge­gen wer­den weni­ger stark abge­lenkt und statt­des­sen um die Erde her­um in den Schat­ten­be­reich gebro­chen. Die­ses rot gefil­ter­te Licht erreicht dann die Mond­ober­flä­che und wird von dort reflek­tiert, wodurch der Mond für uns rot erscheint.

Einfluss der Atmosphäre auf die Mondfarbe

Die genaue Farb­in­ten­si­tät des Blut­monds hängt stark vom Zustand der Erd­at­mo­sphä­re ab. Ist die Luft bei­spiels­wei­se nach Vul­kan­aus­brü­chen oder durch Saha­ra­staub reich an Par­ti­keln, kann weni­ger Licht den Mond errei­chen, was zu einem dunk­le­ren, oft bräun­li­che­ren Mond führt. Eine kla­re, sau­be­re Atmo­sphä­re lässt den Mond hin­ge­gen hel­ler und leuch­ten­der rot erschei­nen. Die­ser Effekt ist ver­gleich­bar mit dem röt­li­chen Leuch­ten des Him­mels bei Son­nen­auf- oder ‑unter­gang, wenn das Son­nen­licht einen län­ge­ren Weg durch die Atmo­sphä­re zurück­legt.

Historische und kulturelle Bedeutung: Ein Omen am Himmel

Seit jeher hat der Blut­mond die Mensch­heit fas­zi­niert und in vie­len Kul­tu­ren Ehr­furcht, aber auch Furcht aus­ge­löst. Die auf­fäl­li­ge rote Far­be führ­te zu einer Viel­zahl von Deu­tun­gen, die von gött­li­chen Zei­chen bis hin zu Vor­bo­ten dro­hen­den Unheils reich­ten.

Altertum und frühe Zivilisationen

Bereits in der Anti­ke beob­ach­te­ten die Grie­chen die run­de Form des Erd­schat­tens auf dem Mond und fol­ger­ten dar­aus, dass die Erde eine Kugel sein müs­se – eine frü­he Bestä­ti­gung unse­res heu­ti­gen Welt­bilds. Im Alten Meso­po­ta­mi­en glaub­te man, sie­ben Dämo­nen grif­fen den Mond wäh­rend einer Fins­ter­nis an und spie­gel­ten somit Ereig­nis­se auf der Erde wider. Ägyp­ti­sche Mythen spra­chen davon, dass das Schwein des Got­tes Seth den Mond ver­schluck­te, wäh­rend die ame­ri­ka­ni­schen Maya eine drei­bei­ni­ge Krö­te für die Ver­fins­te­rung ver­ant­wort­lich mach­ten. Auch in der nor­di­schen Mytho­lo­gie wur­de der Blut­mond mit dem Wolf Sköll in Ver­bin­dung gebracht, der den Mond jagt und des­sen Ver­schlin­gen das Ende der Welt (Rag­na­r­ök) sym­bo­li­sier­te.

Mittelalter und biblische Prophezeiungen

Im Mit­tel­al­ter waren Fins­ter­nis­se oft Anlass für Gesprächs­stoff; für die einen gal­ten sie als gött­li­ches Zei­chen, für ande­re als schlech­tes Omen. In bibli­schen Pro­phe­zei­un­gen, ins­be­son­de­re im Buch Joel und in der Offen­ba­rung des Johan­nes, wird der Blut­mond als Zei­chen des Welt­un­ter­gangs oder des Jüngs­ten Gerichts erwähnt, was immer wie­der Ängs­te vor dem Ende der Welt schür­te. In man­chen afri­ka­ni­schen Kul­tu­ren, wie den Batamma­li­ba, wur­de eine Mond­fins­ter­nis hin­ge­gen als sym­bo­li­scher Kampf zwi­schen Son­ne und Mond inter­pre­tiert, was Anlass gab, Kon­flik­te inner­halb der Gemein­schaft bei­zu­le­gen und Frie­den zu stif­ten.

Der Blutmond 2025: Globale Sichtbarkeit und Uhrzeiten

Die tota­le Mond­fins­ter­nis am 7. Sep­tem­ber 2025 ist ein beson­ders bemer­kens­wer­tes Ereig­nis, da sie die längs­te tota­le Mond­fins­ter­nis seit 2022 ist und mit einer Gesamt­dau­er von 3 Stun­den und 18 Minu­ten auf­war­tet, wobei die Pha­se der Tota­li­tät 82 Minu­ten (1 Stun­de und 22 Minu­ten) beträgt. Sie wird von gro­ßen Tei­len der Welt, dar­un­ter Euro­pa, Afri­ka, Asi­en und Aus­tra­li­en, zu sehen sein. Rund 87 Pro­zent der Welt­be­völ­ke­rung sol­len Tei­le des Him­mels­spek­ta­kels ver­fol­gen kön­nen.

Zeitlicher Ablauf (Mitteleuropäische Sommerzeit – MESZ)

Für Beob­ach­ter in Mit­tel­eu­ro­pa beginnt die Fins­ter­nis bereits, bevor der Mond über dem Hori­zont auf­geht. Das macht die Beob­ach­tung beson­ders reiz­voll, da der Mond bereits ver­fins­tert in einem tief­ro­ten Farb­ton am Hori­zont erscheint.

  • 17:28 Uhr MESZ: Beginn der Halb­schat­ten­fins­ter­nis (in Deutsch­land nicht sicht­bar).
  • 18:27 Uhr MESZ: Beginn der par­ti­el­len Fins­ter­nis (in Deutsch­land nicht sicht­bar).
  • 19:30 Uhr MESZ: Beginn der tota­len Mond­fins­ter­nis – der eigent­li­che Blut­mond (in Deutsch­land regio­nal ab Mond­auf­gang sicht­bar).
  • 20:11 Uhr MESZ: Maxi­ma­le Ver­dun­ke­lung des Mon­des (Höhe­punkt des Blut­monds, in Deutsch­land gut sicht­bar).
  • 20:52 Uhr MESZ: Ende der tota­len Mond­fins­ter­nis (in Deutsch­land sicht­bar).
  • 21:56 Uhr MESZ: Ende der par­ti­el­len Fins­ter­nis (sicht­bar).
  • 22:55 Uhr MESZ: Ende der Halb­schat­ten­fins­ter­nis (sicht­bar).

Die bes­ten Chan­cen, den bereits ver­fins­ter­ten Mond zu sehen, haben Beob­ach­ter im öst­li­chen Deutsch­land, wo der Mond frü­her auf­geht. Es wird emp­foh­len, einen Beob­ach­tungs­ort mit frei­er Sicht nach Osten zu wäh­len, um das Schau­spiel in sei­ner vol­len Pracht zu genie­ßen.

Besondere Merkmale der Finsternis 2025

Die­se Mond­fins­ter­nis fällt mit einem Super­mond zusam­men, was bedeu­tet, dass der Mond sich in Erd­nä­he befin­det und somit am Him­mel grö­ßer und hel­ler erscheint. Dies ver­spricht einen noch ein­drucks­vol­le­ren Anblick des blut­ro­ten Erd­tra­ban­ten.

Astronomische und astrologische Deutung

Abseits der rein wis­sen­schaft­li­chen Betrach­tung haben Mond­fins­ter­nis­se auch in der Astro­lo­gie eine tief­grei­fen­de Bedeu­tung. Sie gel­ten als Zei­ten inten­si­ver emo­tio­na­ler Trans­for­ma­ti­on und kön­nen Wen­de­punk­te im Leben ein­lei­ten.

Astrologische Perspektive

Eine Mond­fins­ter­nis, die stets bei Voll­mond statt­fin­det, ist in der Astro­lo­gie mit Höhe­punk­ten, Abschlüs­sen und tief­grei­fen­den Erkennt­nis­sen ver­bun­den. Sie soll beson­de­re Ener­gien frei­set­zen, die Men­schen dabei hel­fen kön­nen, ihren Lebens­weg zu ändern oder etwas Neu­es zu begin­nen. Es ist eine Zeit, um sich von alten Emo­tio­nen zu lösen, und der rote Schat­ten kann ver­bor­ge­ne Mus­ter im Unter­be­wusst­sein auf­de­cken, die uns an der Wei­ter­ent­wick­lung hin­dern. Die Wir­kun­gen einer sol­chen Fins­ter­nis kön­nen über Mona­te anhal­ten. Der Voll­mond im Sep­tem­ber 2025 fin­det im Zei­chen der Fische statt, was laut Astro­lo­gie eine inten­si­ve Aus­ein­an­der­set­zung mit Gefüh­len und unter­be­wuss­ten Mus­tern bedeu­ten könn­te.

Der September-Vollmond in der Tradition

Der Voll­mond im Sep­tem­ber wird tra­di­tio­nell auch als Herbst­mond, Mais­mond oder Ern­te­mond bezeich­net. Die­se Namen spie­geln den land­wirt­schaft­li­chen Rhyth­mus und den Über­gang vom Som­mer zum Herbst wider, eine Zeit der Ern­te, Dank­bar­keit und des Über­gangs in eine ruhi­ge­re Jah­res­zeit. Im Volks­glau­ben wird dem Sep­tem­ber-Voll­mond nach­ge­sagt, dass er Klar­heit über offe­ne Fra­gen und neu­en Antrieb schenkt, wenn man in sich geht und sich besinnt.

Live-Erlebnisse und Sternwarten-Veranstaltungen 2025

Für alle, die das Him­mels­er­eig­nis gemein­sam mit ande­ren Enthu­si­as­ten erle­ben möch­ten, bie­ten zahl­rei­che Stern­war­ten und Pla­ne­ta­ri­en spe­zi­el­le Ver­an­stal­tun­gen an. Bei­spiels­wei­se lädt die Archen­hold-Stern­war­te in Ber­lin am 7. Sep­tem­ber 2025 zur Beob­ach­tung der tota­len Mond­fins­ter­nis ein, teils mit mobi­len Tele­sko­pen auf der Dach­ter­ras­se und einem Live­stream im Ein­stein-Saal. Auch die Stern­war­te Rode­wisch, die Volks­stern­war­te Laup­heim und die Stern­war­te Dres­den Gönns­dorf pla­nen öffent­li­che Beob­ach­tun­gen und Ver­an­stal­tun­gen. Für jene, die kei­ne Mög­lich­keit zur direk­ten Beob­ach­tung haben, bie­ten Platt­for­men wie Time and Date Live­streams an, um das Gesche­hen welt­weit zu ver­fol­gen.

Fazit

Die tota­le Mond­fins­ter­nis am 7. Sep­tem­ber 2025 ver­spricht ein unver­gess­li­ches Him­mels­er­eig­nis zu wer­den. Der Blut­mond, ein fas­zi­nie­ren­des Zusam­men­spiel von Son­ne, Erde und Mond, bie­tet nicht nur ein atem­be­rau­ben­des Natur­phä­no­men durch die Bre­chung des Son­nen­lichts in der Erd­at­mo­sphä­re, son­dern trägt auch eine rei­che Geschich­te kul­tu­rel­ler und astro­lo­gi­scher Bedeu­tung in sich. Von anti­ken Omen bis hin zu moder­nen Deu­tun­gen als Wen­de­punkt für per­sön­li­che Trans­for­ma­tio­nen – der blut­rot leuch­ten­de Mond bewegt die Men­schen seit Jahr­hun­der­ten. Mit den exak­ten Uhr­zei­ten und einer güns­ti­gen glo­ba­len Sicht­bar­keit über Euro­pa hin­aus sowie zahl­rei­chen Stern­war­ten-Ver­an­stal­tun­gen und Live-Streams wird die­ses Schau­spiel für vie­le zugäng­lich sein. Es ist eine sel­te­ne Gele­gen­heit, inne­zu­hal­ten und die Wun­der des Kos­mos zu bestau­nen.

Weiterführende Quellen

https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/raumfahrt/totale-mondfinsternis-ueber-deutschland-wann-ist-sie-genau-zu-sehen/

https://www.uni-due.de/2025–03-12-blutmond

https://www.scinexx.de/dossierartikel/blutmond/