Euro­pa­tag am 9. Mai: Bedeu­tung, Geschich­te und Ver­an­stal­tun­gen

Euro­pa­tag am 9. Mai: Bedeu­tung, Geschich­te und Ver­an­stal­tun­gen

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Der Euro­pa­tag am 9. Mai ist ein zen­tra­les Datum im Kalen­der der Euro­päi­schen Uni­on. Er erin­nert an einen ent­schei­den­den Moment in der euro­päi­schen Inte­gra­ti­on und fei­ert die Wer­te des Frie­dens und der Ein­heit. Doch was genau ver­birgt sich hin­ter die­sem Gedenk­tag? Wel­che his­to­ri­sche Bedeu­tung hat der 9. Mai, und wie wird er heu­te in ganz Euro­pa began­gen? Die­ser Arti­kel beleuch­tet die Ursprün­ge, die Wich­tig­keit und die viel­fäl­ti­gen Ver­an­stal­tun­gen rund um den Euro­pa­tag und zeigt auf, war­um die­ser Tag mehr als nur ein sym­bo­li­sches Datum ist.

Die his­to­ri­sche Bedeu­tung des 9. Mai: Die Schu­man-Erklä­rung

Der 9. Mai mar­kiert einen Wen­de­punkt in der Geschich­te des euro­päi­schen Kon­ti­nents und gilt als die Geburts­stun­de der Euro­päi­schen Uni­on. An die­sem Tag im Jahr 1950 trat der dama­li­ge fran­zö­si­sche Außen­mi­nis­ter Robert Schu­man im Salon de l’Hor­lo­ge des Quai d’Or­say in Paris vor die inter­na­tio­na­le Pres­se. In sei­ner weg­wei­sen­den Schu­man-Erklä­rung schlug er eine revo­lu­tio­nä­re Idee vor: die Zusam­men­le­gung der fran­zö­si­schen und deut­schen Koh­le- und Stahl­pro­duk­ti­on unter eine gemein­sa­me Hohe Behör­de.

War­um war die­ser Vor­schlag so bedeu­tend? Nach den ver­hee­ren­den Krie­gen, ins­be­son­de­re dem Zwei­ten Welt­krieg, ziel­te Schu­mans Initia­ti­ve dar­auf ab, durch wirt­schaft­li­che Ver­flech­tung eine Wie­der­auf­rüs­tung zwi­schen den Erb­fein­den Frank­reich und Deutsch­land mate­ri­ell unmög­lich zu machen. Koh­le und Stahl waren die Grund­la­gen der Rüs­tungs­in­dus­trie. Indem die­se kri­ti­schen Res­sour­cen einer supra­na­tio­na­len Kon­trol­le unter­stellt wur­den, soll­te ein neu­er Krieg zwi­schen die­sen Natio­nen undenk­bar wer­den.

Die Schu­man-Erklä­rung war nicht nur ein wirt­schaft­li­ches, son­dern vor allem ein zutiefst poli­ti­sches und sym­bo­li­sches Bekennt­nis zum Frie­den. Sie leg­te den Grund­stein für die spä­te­re Euro­päi­sche Gemein­schaft für Koh­le und Stahl (EGKS), die 1952 durch den Ver­trag von Paris von sechs Staa­ten (Deutsch­land, Frank­reich, Ita­li­en, Bel­gi­en, Nie­der­lan­de, Luxem­burg) gegrün­det wur­de. Die­se Gemein­schaft war der ers­te kon­kre­te Schritt auf dem lan­gen Weg der Euro­päi­schen Inte­gra­ti­on und der direk­te Vor­läu­fer der heu­ti­gen Euro­päi­schen Uni­on. Der 9. Mai 1950 steht somit für den Beginn eines bei­spiel­lo­sen Frie­dens- und Eini­gungs­pro­zes­ses in Euro­pa.

War­um der Euro­pa­tag gefei­ert wird: Frie­den und Ein­heit in Euro­pa

Der Euro­pa­tag am 9. Mai ist weit mehr als nur eine Erin­ne­rung an ein his­to­ri­sches Datum. Er ist ein Sym­bol für die Errun­gen­schaf­ten der Euro­päi­schen Inte­gra­ti­on und die Wer­te, auf denen die Euro­päi­sche Uni­on fußt: Frie­den, Ein­heit, Demo­kra­tie, Rechts­staat­lich­keit und Soli­da­ri­tät. Die Schu­man-Erklä­rung initi­ier­te einen Pro­zess, der über sie­ben Jahr­zehn­te hin­weg das Gesicht Euro­pas grund­le­gend ver­än­dert hat – von einem Kon­ti­nent der wie­der­keh­ren­den Kon­flik­te zu einem Raum rela­ti­ven Frie­dens und Wohl­stands.

Die jähr­li­che Fei­er des Euro­pa­tags dient dazu, die­se his­to­ri­sche Trans­for­ma­ti­on zu wür­di­gen und die Bedeu­tung der EU für das täg­li­che Leben ihrer Bür­ge­rin­nen und Bür­ger her­vor­zu­he­ben. In einer Zeit, in der die euro­päi­sche Ein­heit immer wie­der vor Her­aus­for­de­run­gen steht, erin­nert der 9. Mai dar­an, war­um die Zusam­men­ar­beit und der gegen­sei­ti­ge Respekt zwi­schen den euro­päi­schen Natio­nen so essen­zi­ell sind. Er betont das gemein­sa­me Inter­es­se an Sta­bi­li­tät und Fort­schritt.

Der Euro­pa­tag ist auch eine Gele­gen­heit, die Viel­falt der euro­päi­schen Kul­tu­ren zu fei­ern und das Gefühl der gemein­sa­men Iden­ti­tät zu stär­ken. Er ruft dazu auf, die Prin­zi­pi­en der EU zu ver­tei­di­gen und sich aktiv an der Gestal­tung der Zukunft Euro­pas zu betei­li­gen. Im Kern ist der 9. Mai eine jähr­li­che Bestä­ti­gung des Enga­ge­ments für ein geein­tes, fried­li­ches und star­kes Euro­pa.

Ver­an­stal­tun­gen und Fei­er­lich­kei­ten zum Euro­pa­tag

Der Euro­pa­tag am 9. Mai wird in den Mit­glied­staa­ten der Euro­päi­schen Uni­on mit einer Viel­zahl von Akti­vi­tä­ten und Ver­an­stal­tun­gen began­gen, die den Geist der Ein­heit und der Zusam­men­ar­beit auf dem Kon­ti­nent fei­ern. Die Band­brei­te reicht von offi­zi­el­len Zere­mo­nien und poli­ti­schen Debat­ten bis hin zu Bür­ger­fes­ten, kul­tu­rel­len Ver­an­stal­tun­gen und Bil­dungs­pro­jek­ten, die dar­auf abzie­len, die Bedeu­tung der EU näher­zu­brin­gen und den Aus­tausch zwi­schen den Bür­gern zu för­dern.

In vie­len euro­päi­schen Haupt­städ­ten und Städ­ten öff­nen die Insti­tu­tio­nen der Euro­päi­schen Uni­on, wie die Ver­tre­tun­gen der Euro­päi­schen Kom­mis­si­on oder die Infor­ma­ti­ons­bü­ros des Euro­päi­schen Par­la­ments, ihre Türen für die Öffent­lich­keit. Die­se Tage der offe­nen Tür bie­ten Inter­es­sier­ten die Mög­lich­keit, mehr über die Arbeit der EU zu erfah­ren, mit Ver­tre­tern zu spre­chen und an Dis­kus­sio­nen teil­zu­neh­men.

Auch auf natio­na­ler, regio­na­ler und loka­ler Ebe­ne fin­den zahl­rei­che EU-Events statt. Schu­len orga­ni­sie­ren Pro­jekt­ta­ge zur EU, Ver­ei­ne ver­an­stal­ten Dis­kus­si­ons­run­den oder kul­tu­rel­le Aben­de, und Städ­te his­sen die euro­päi­sche Flag­ge und laden zu Fei­er­lich­kei­ten ein. Ziel ist es oft, das Bewusst­sein für die euro­päi­sche Inte­gra­ti­on zu schär­fen und den Gedan­ken eines gemein­sa­men Euro­pas zu stär­ken.

Die Euro­päi­sche Kom­mis­si­on gibt regel­mä­ßig einen Über­blick über die Akti­vi­tä­ten rund um den Euro­pa­tag. So bie­tet bei­spiels­wei­se die Sei­te Euro­pa­tag am 9. Mai: Über­blick über Ver­an­stal­tun­gen in Deutsch­land Bei­spie­le für die viel­fäl­ti­gen Ver­an­stal­tun­gen, die in Deutsch­land anläss­lich die­ses Tages statt­fin­den. Ähn­li­che Über­sich­ten, wie die Sei­te Euro­pa­tag am 9. Mai 2025: Über­sicht der Akti­vi­tä­ten in Öster­reich, zei­gen die Rele­vanz und das Enga­ge­ment auch in ande­ren EU-Län­dern auf. Die­se Ver­an­stal­tun­gen unter­strei­chen, dass der Euro­pa­tag nicht nur ein Gedenk­tag für die Ver­gan­gen­heit ist, son­dern auch eine Gele­gen­heit, die euro­päi­schen Wer­te in der Gegen­wart zu leben und die zukünf­ti­ge Ent­wick­lung der Uni­on aktiv mit­zu­ge­stal­ten. Die oft rund um den 9. Mai statt­fin­den­de Euro­pa­wo­che bün­delt vie­le die­ser Akti­vi­tä­ten und macht das euro­päi­sche Enga­ge­ment über meh­re­re Tage sicht­bar.

Offi­zi­el­le Aner­ken­nung: Beflag­gung am Euro­pa­tag

Die for­mel­le Aner­ken­nung des Euro­pa­tags am 9. Mai fin­det in vie­len Län­dern durch die Beflag­gung öffent­li­cher Gebäu­de statt. Die­ses sym­bol­träch­ti­ge Ritu­al unter­streicht die Bedeu­tung des Tages für die euro­päi­sche Iden­ti­tät und signa­li­siert die Zuge­hö­rig­keit zur Euro­päi­schen Uni­on sowie das Bekennt­nis zu ihren Wer­ten und Zie­len.

In Deutsch­land gehört der Euro­pa­tag zu den offi­zi­el­len Beflag­gungs­ta­gen, wie das Pro­to­koll Inland der Bun­des­re­gie­rung fest­legt. An die­sem Datum wird ange­ord­net, dass an Bun­des­ge­bäu­den und wei­te­ren öffent­li­chen Dienst­ge­bäu­den die Flag­ge Euro­pas gehisst wird. In vie­len Bun­des­län­dern, Kom­mu­nen und sogar bei pri­va­ten Ein­rich­tun­gen ist die­se Pra­xis eben­falls üblich. Die amt­li­che Beflag­gung am 9. Mai ist somit ein sicht­ba­res Zei­chen der Wert­schät­zung für das Pro­jekt der euro­päi­schen Eini­gung und eine Erin­ne­rung an die Errun­gen­schaf­ten, die seit der Schu­man-Erklä­rung erzielt wur­den. Es ist eine Ges­te, die sowohl den his­to­ri­schen Ursprung wür­digt als auch die fort­lau­fen­de Rele­vanz der EU im Bewusst­sein der Öffent­lich­keit ver­an­kert.

Gibt es nur einen Euro­pa­tag? Ein Blick auf den 5. Mai

Bei der Beschäf­ti­gung mit dem Euro­pa­tag kann es gele­gent­lich zu Ver­wir­rung kom­men, da neben dem 9. Mai auch der 5. Mai als Euro­pa­tag began­gen wird. Es ist wich­tig zu ver­ste­hen, dass die­se bei­den Daten unter­schied­li­che his­to­ri­sche Ereig­nis­se mar­kie­ren und von ver­schie­de­nen Orga­ni­sa­tio­nen als Euro­pa­tag gefei­ert wer­den.

Der 5. Mai ist der Euro­pa­tag des Euro­pa­ra­tes. Er erin­nert an die Grün­dung die­ser inter­na­tio­na­len Orga­ni­sa­ti­on am 5. Mai 1949 in Lon­don. Der Euro­pa­rat, der heu­te 46 Mit­glied­staa­ten zählt, setzt sich in ers­ter Linie für die För­de­rung von Demo­kra­tie, Men­schen­rech­ten und Rechts­staat­lich­keit in Euro­pa ein. Sei­ne Arbeit ist grund­le­gend für die Wer­te­ge­mein­schaft des Kon­ti­nents, unter­schei­det sich jedoch in Struk­tur und Zie­len von der Euro­päi­schen Uni­on.

Der 9. Mai hin­ge­gen ist der offi­zi­el­le Euro­pa­tag der Euro­päi­schen Uni­on und erin­nert an die Schu­man-Erklä­rung von 1950, die den Grund­stein für die heu­ti­ge EU leg­te. Wäh­rend bei­de Tage die euro­päi­sche Idee fei­ern, bezie­hen sie sich auf unter­schied­li­che Insti­tu­tio­nen und ihre Grün­dungs­ak­te. Die Wiki­pe­dia-Sei­te zum Euro­pa­tag erläu­tert die­sen Unter­schied detail­liert und hilft, die his­to­ri­sche Bege­ben­heit, die jeweils mit dem 5. Mai und dem 9. Mai ver­bun­den ist, klar von­ein­an­der abzu­gren­zen.

Wei­ter­füh­ren­de Quel­len

9. Mai –Euro­pa­tag – Offi­zi­el­le EU-Sei­te, die den Euro­pa­tag als Tag für Frie­den und Ein­heit fei­ert und auf die Schu­man-Erklä­rung ver­weist.

Euro­pa­tag – Wiki­pe­dia – Bie­tet einen umfas­sen­den Über­blick über die bei­den Euro­pa­ta­ge (5. Mai und 9. Mai) und ihre his­to­ri­sche Bedeu­tung.

Euro­pa­tag am 9. Mai 2021 — Geburts­stun­de der Euro­päi­schen Uni­on – Erklärt die Bedeu­tung des 9. Mai 1950 als “Geburts­stun­de Euro­pas” durch die Schu­man-Erklä­rung.

Euro­pa­tag am 9. Mai: Über­blick über Ver­an­stal­tun­gen in Deutsch­land – Bie­tet Bei­spie­le für kon­kre­te Ver­an­stal­tun­gen, die anläss­lich des Euro­pa­tags statt­fin­den.

Start­sei­te — Beflag­gung am 9 … — Pro­to­koll Inland der Bun­des­re­gie­rung – Belegt die offi­zi­el­le Beflag­gungs­an­ord­nung für den Euro­pa­tag in Deutsch­land.