Türkise Jobs und die Grüne Transformation: Wie strategische Personalplanung Unternehmen zukunftsfähig macht

Türkise Jobs und die Grüne Transformation: Wie strategische Personalplanung Unternehmen zukunftsfähig macht

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Die Arbeits­welt durch­läuft einen tief­grei­fen­den Wan­del, der maß­geb­lich von der glo­ba­len Nach­hal­tig­keits­be­we­gung und dem Stre­ben nach öko­lo­gi­scher, sozia­ler und öko­no­mi­scher Ver­ant­wor­tung getrie­ben wird. Unter­neh­men ste­hen vor der Not­wen­dig­keit, ihre Geschäfts­mo­del­le fun­da­men­tal zu über­den­ken und eine umfas­sen­de grü­ne Trans­for­ma­ti­on ein­zu­lei­ten. Die­se Trans­for­ma­ti­on ist jedoch weit mehr als die Anpas­sung an neue Regu­lie­run­gen; sie ist eine stra­te­gi­sche Not­wen­dig­keit, um lang­fris­tig erfolg­reich und wett­be­werbs­fä­hig zu blei­ben. Dabei rückt der Mensch – und die Kom­pe­ten­zen der Beleg­schaft – immer stär­ker in den Fokus.

Die neue Farbpalette der Nachhaltigkeit: Green+, Türkise Jobs und der Fachkräftemangel

Die Nach­fra­ge nach Talen­ten im Bereich Nach­hal­tig­keit über­steigt das Ange­bot erheb­lich. Laut dem „Sus­taina­bi­li­ty and the Rise of Green+ and Tur­quoi­se Jobs 2025“ Report der Man­powerG­roup berich­ten 91 Pro­zent der Unter­neh­men welt­weit, dass sie nicht genü­gend qua­li­fi­zier­tes Per­so­nal fin­den, um ihre Nach­hal­tig­keits­zie­le zu errei­chen. Die glo­ba­le Nach­fra­ge nach „grü­nen“ Talen­ten wächst dop­pelt so schnell wie das Ange­bot, was zu erheb­li­chen Her­aus­for­de­run­gen für Orga­ni­sa­tio­nen führt.

Um die­se Ent­wick­lung greif­bar zu machen, hat die Man­powerG­roup neue Job­ka­te­go­rien defi­niert:

Green+ Rollen: Die Experten im Hintergrund

Green+ Rol­len umfas­sen spe­zia­li­sier­te Fach­kräf­te, die wis­sen­schaft­li­ches, tech­ni­sches und ope­ra­ti­ves Fach­wis­sen inte­grie­ren, um eine posi­ti­ve Aus­wir­kung auf die Umwelt zu erzie­len. Die­se Exper­ten agie­ren oft im Hin­ter­grund und arbei­ten an den Schnitt­stel­len von Tech­no­lo­gie, Pro­duk­ti­on und Umwelt­stra­te­gie. Ihre Auf­ga­be ist es, Pro­duk­te, Pro­zes­se und Wert­schöp­fungs­ket­ten nach­hal­tig zu trans­for­mie­ren. Sie sind uner­läss­lich für die Imple­men­tie­rung kon­kre­ter Umwelt­schutz­maß­nah­men und die Opti­mie­rung öko­lo­gi­scher Fuß­ab­drü­cke.

Türkise Jobs: Der strategische Hebel für Nachhaltigkeit

Den größ­ten stra­te­gi­schen Hebel für Unter­neh­men bie­ten laut Man­powerG­roup jedoch die Tür­ki­sen Jobs. Die­se geschäfts­kri­ti­schen Rol­len erstre­cken sich über alle Hier­ar­chie­ebe­nen und Funk­ti­ons­be­rei­che, dar­un­ter Füh­rung, IT, Mar­ke­ting, Finan­zen und Per­so­nal­we­sen. Ihre Beson­der­heit liegt dar­in, Nach­hal­tig­keit als Quer­schnitts­the­ma im gesam­ten Unter­neh­men zu ver­an­kern. Tür­ki­se Jobs reprä­sen­tie­ren somit die Inte­gra­ti­on von Nach­hal­tig­keit in die lang­fris­ti­ge Geschäfts­stra­te­gie und machen bereits rund 59 Pro­zent aller nach­hal­tig­keits­re­le­van­ten Stel­len aus. Sie sind ent­schei­dend dafür, dass öko­lo­gi­sche und sozia­le Zie­le nicht iso­liert betrach­tet, son­dern als inte­gra­ler Bestand­teil der Unter­neh­mens­füh­rung ver­stan­den und umge­setzt wer­den.

Der Fach­kräf­te­man­gel in die­sen Berei­chen stellt ein erheb­li­ches stra­te­gi­sches Risi­ko dar. Es wird erwar­tet, dass bis 2030 welt­weit 59 Pro­zent der Arbeit­neh­mer zusätz­li­che Schu­lun­gen benö­ti­gen, um sich an die sich wan­deln­den Anfor­de­run­gen nach­hal­tig­keits­ori­en­tier­ter Rol­len anzu­pas­sen. Unter­neh­men müs­sen daher pro­ak­tiv han­deln, um nach­hal­ti­ge Lern- und Ent­wick­lungs­pfa­de zu schaf­fen.

Strategische Personalplanung als Fundament der Nachhaltigkeit

Die erfolg­rei­che Inte­gra­ti­on von Nach­hal­tig­keits­zie­len in die Unter­neh­mens­stra­te­gie hängt maß­geb­lich von einer stra­te­gi­schen Per­so­nal­pla­nung ab. Sie ist der Schlüs­sel, um die benö­tig­ten Fach­kräf­te zu sichern und Unter­neh­mens­zie­le zu rea­li­sie­ren. Hier­bei geht es dar­um, nicht nur kurz­fris­ti­ge Per­so­nal­lü­cken zu fül­len, son­dern die Beleg­schaft lang­fris­tig auf die Anfor­de­run­gen einer grü­nen Wirt­schaft vor­zu­be­rei­ten.

Kompetenzaufbau und Talent-Pipelines

Eine zukunfts­ori­en­tier­te Per­so­nal­pla­nung umfasst die Ent­wick­lung von Model­len und Sze­na­ri­en, die zukünf­ti­ge Anfor­de­run­gen an die Beleg­schaft pro­gnos­ti­zie­ren. Dies stellt sicher, dass die rich­ti­gen Kom­pe­ten­zen zur rich­ti­gen Zeit vor­han­den sind. Es geht dar­um, inter­ne und exter­ne Talent-Pipe­lines auf­zu­bau­en, um Schlüs­sel­po­si­tio­nen zukunfts­si­cher zu beset­zen, und Kern­kom­pe­ten­zen zu iden­ti­fi­zie­ren und zu ent­wi­ckeln, die für zukünf­ti­ge stra­te­gi­sche Anfor­de­run­gen ent­schei­dend sind. Pro­gram­me zur kon­ti­nu­ier­li­chen Wei­ter­bil­dung und Qua­li­fi­zie­rung – Stich­wort Res­kil­ling und Ups­kil­ling – sind uner­läss­lich, um Mit­ar­bei­tern den Über­gang in neue, nach­hal­tig­keits­re­le­van­te Rol­len zu ermög­li­chen.

Die Rolle von HR im ESG Management

Nach­hal­ti­ges Per­so­nal­ma­nage­ment, oft auch als nach­hal­ti­ges Human Resour­ce Manage­ment (HRM) bezeich­net, ist eng mit den ESG-Kri­te­ri­en (Envi­ron­men­tal, Social, Gover­nan­ce) ver­knüpft. Wäh­rend der Umwelt­aspekt (Envi­ron­men­tal) oft im Vor­der­grund steht, gewinnt der Fak­tor Mensch (Social) in Zei­ten des Fach­kräf­te­man­gels zuneh­mend an Bedeu­tung. Die Social-Kom­po­nen­te im ESG fokus­siert auf das Wohl der Mit­ar­bei­ten­den und auf fai­re Arbeits­be­din­gun­gen, was durch Peo­p­le Ana­ly­tics prä­zi­se gesteu­ert und gemes­sen wer­den kann. HR-Ver­ant­wort­li­che sind somit nicht nur für die Rekru­tie­rung und Ent­wick­lung von Talen­ten zustän­dig, son­dern auch dafür, Unter­neh­mens­wer­te zu erar­bei­ten, zu ver­mit­teln und das Füh­rungs­per­so­nal ent­spre­chend wei­ter­zu­ent­wi­ckeln. Eine nach­hal­ti­ge Per­so­nal­pla­nung, unter­stützt durch digi­ta­le Lösun­gen, för­dert Trans­pa­renz und ermög­licht eine bes­se­re Pla­nung und Umset­zung von Maß­nah­men.

Business Transformation und nachhaltige Unternehmensführung

Die grü­ne Trans­for­ma­ti­on ist eine umfas­sen­de Busi­ness Trans­for­ma­ti­on, die weit über iso­lier­te Umwelt­pro­jek­te hin­aus­geht. Unter­neh­men, die Nach­hal­tig­keit in ihre Kern­stra­te­gien inte­grie­ren, sind laut Man­powerG­roup mit 75 Pro­zent höhe­rer Wahr­schein­lich­keit umsatz­wach­send und mit 52 Pro­zent höhe­rer Wahr­schein­lich­keit pro­fi­ta­bler als ihre Wett­be­wer­ber.

Integration von ESG in die Geschäftsstrategie

Nach­hal­ti­ge Unter­neh­mens­füh­rung bedeu­tet, öko­lo­gi­sche, sozia­le und öko­no­mi­sche Zie­le in Ein­klang zu brin­gen. Sie ist nicht nur ein mora­li­sches Gebot, son­dern auch ein wich­ti­ger Wett­be­werbs­fak­tor und ein lang­fris­ti­ger Erfolgs­fak­tor. ESG-Fak­to­ren müs­sen als Kri­te­ri­en in alle Ent­schei­dungs­pro­zes­se inte­griert wer­den, was eine nach­hal­ti­ge Ver­än­de­rung der Unter­neh­mens­kul­tur nach sich zieht. Dies mini­miert nicht nur Risi­ken (finan­zi­el­le, regu­la­to­ri­sche, Repu­ta­ti­ons­schä­den), son­dern führt auch zu einer effi­zi­en­te­ren Res­sour­cen­nut­zung, bin­det qua­li­fi­zier­tes Per­so­nal und schafft Wett­be­werbs­vor­tei­le durch Inno­va­ti­on.

Herausforderungen und Chancen der grünen Transformation

Die Umstel­lung auf eine umwelt­freund­li­che­re Wirt­schaft schafft bis 2030 vor­aus­sicht­lich bis zu 30 Mil­lio­nen neue Arbeits­plät­ze. Gleich­zei­tig erfor­dert der Über­gang zum rege­ne­ra­ti­ven Wirt­schaf­ten neue Anfor­de­run­gen an Geschäfts­mo­del­le, Geschäfts­pro­zes­se, Berufs­bil­der und die Qua­li­fi­ka­ti­on der Mit­ar­bei­ten­den. Unter­neh­men müs­sen Nach­hal­tig­keit als Selbst­ver­ständ­lich­keit eta­blie­ren und die Fähig­kei­ten sowie das Füh­rungs­ver­hal­ten ihrer Beleg­schaft ent­spre­chend anpas­sen. „Grü­ne Skills“ sind gefrag­ter denn je.

Erfolg­rei­che Trans­for­ma­tio­nen, wie die des Ener­gie­un­ter­neh­mens Ørs­ted, zei­gen, dass der Wan­del von fos­si­len Brenn­stof­fen zu erneu­er­ba­ren Ener­gien nicht nur öko­lo­gisch, son­dern auch finan­zi­ell nach­hal­tig und ren­ta­bel sein kann. Dies erfor­dert oft inno­va­ti­ve Ansät­ze und die Bereit­schaft, bestehen­de Geschäfts­mo­del­le zu über­den­ken und anzu­pas­sen.

Fazit

Die grü­ne Trans­for­ma­ti­on prägt die Zukunft der Arbeit und erfor­dert von Unter­neh­men eine stra­te­gi­sche und ganz­heit­li­che Her­an­ge­hens­wei­se. Der Fach­kräf­te­man­gel im Bereich Nach­hal­tig­keit, ins­be­son­de­re bei den „Tür­ki­sen Jobs“, ist eine aku­te Her­aus­for­de­rung, die nur durch vor­aus­schau­en­de stra­te­gi­sche Per­so­nal­pla­nung und kon­ti­nu­ier­li­che Wei­ter­bil­dung der Beleg­schaft bewäl­tigt wer­den kann. Die Inte­gra­ti­on von ESG Manage­ment in die Kern­stra­te­gie ist dabei nicht nur eine Fra­ge der Com­pli­ance, son­dern ein ent­schei­den­der Fak­tor für Wett­be­werbs­fä­hig­keit, Inno­va­ti­ons­kraft und lang­fris­ti­gen Unter­neh­mens­er­folg. Unter­neh­men, die den Men­schen in den Mit­tel­punkt ihrer grü­nen Trans­for­ma­ti­on stel­len, wer­den nicht nur ihre Nach­hal­tig­keits­zie­le errei­chen, son­dern auch als attrak­ti­ve Arbeit­ge­ber in einer sich stän­dig wan­deln­den Welt her­vor­ste­chen. Die Zeit ist reif, um die Busi­ness Trans­for­ma­ti­on mit Nach­hal­tig­keit als inte­gra­len Bestand­teil der Unter­neh­mens­füh­rung aktiv zu gestal­ten und so eine zukunfts­fä­hi­ge und resi­li­en­te Orga­ni­sa­ti­on zu schaf­fen.