Generation Z unter Druck: DAK-Report 2025 beleuchtet psychische Gesundheit und Arbeitsunfähigkeit

Generation Z unter Druck: DAK-Report 2025 beleuchtet psychische Gesundheit und Arbeitsunfähigkeit

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Die Arbeits­welt befin­det sich im Wan­del, und mit ihr die Erwar­tun­gen und Belas­tun­gen der jüngs­ten Gene­ra­ti­on von Berufs­tä­ti­gen. Der aktu­el­le DAK-Gesund­heits­re­port 2025 wirft ein Schlag­licht auf die Situa­ti­on der Gene­ra­ti­on Z – jener Alters­grup­pe, die zwi­schen 1995 und 2010 gebo­ren wur­de und nun zuneh­mend den Arbeits­markt prägt. Die Stu­die offen­bart eine kom­ple­xe Gemenge­la­ge aus gestei­ger­tem Gesund­heits­be­wusst­sein, spe­zi­fi­schen psy­chi­schen Her­aus­for­de­run­gen und einem ver­än­der­ten Umgang mit Arbeits­un­fä­hig­keit, der maß­geb­lich durch die Pan­de­mie­er­fah­rung geprägt ist.

Psychische Gesundheit der Generation Z: Eine neue Realität

Psy­chi­sche Erkran­kun­gen sind laut DAK-Gesund­heits­re­port 2025 die zweit­wich­tigs­te Krank­heits­grup­pe bei den unter 29-Jäh­ri­gen und ver­ur­sa­chen rund 14 Pro­zent der Fehl­ta­ge in die­ser Alters­grup­pe. Ins­be­son­de­re Depres­sio­nen, Angst­stö­run­gen und Belas­tungs­stö­run­gen tre­ten dabei in den Vor­der­grund. Alar­mie­rend ist die Fest­stel­lung, dass „Burn-out die neue Pan­de­mie bei den Jün­ge­ren“ ist. Die DAK-Stu­die, die Daten von rund 2,4 Mil­lio­nen DAK-Ver­si­cher­ten sowie eine For­sa-Befra­gung von über 7.000 Beschäf­tig­ten aus­wer­tet, zeigt, dass die psy­chi­sche Belas­tung bei der Gene­ra­ti­on Z seit Jah­ren ansteigt.

Ursachen der steigenden Belastung

Die Jugend­pha­se vie­ler Gen Z‑Mitglieder war maß­geb­lich von der COVID-19-Pan­de­mie und ihren Schutz­maß­nah­men beein­flusst. Die­se Erfah­run­gen haben Spu­ren in der Psy­che jun­ger Men­schen hin­ter­las­sen. Wirt­schaft­li­che und poli­ti­sche Unsi­cher­hei­ten sowie eine per­ma­nen­te Infor­ma­ti­ons­flut tra­gen zusätz­lich zu Zukunfts­ängs­ten und Leis­tungs­druck bei. Im Gegen­satz zu frü­he­ren Gene­ra­tio­nen, die oft Arbeits­mo­ral und Durch­hal­te­ver­mö­gen über alles stell­ten, prio­ri­siert die Gene­ra­ti­on Z ihre phy­si­sche und psy­chi­sche Gesund­heit und geht offen damit um. Sie for­dern aktiv, dass Unter­neh­men über Min­dest­stan­dards hin­aus­ge­hen und ein Arbeits­um­feld schaf­fen, das psy­chi­sche Belas­tun­gen redu­ziert und Wohl­be­fin­den för­dert.

Arbeitsunfähigkeit und Präsentismus: Ein verändertes Verhalten

Die Gene­ra­ti­on Z zeigt ein deut­lich ver­än­der­tes Ver­hal­ten im Umgang mit Krank­hei­ten und Arbeits­un­fä­hig­keit. Im Jahr 2022 fehl­ten unter 30-Jäh­ri­ge durch­schnitt­lich 19 Kalen­der­ta­ge am Arbeits­platz, wobei der Kran­ken­stand in die­ser Grup­pe um 41,9 Pro­zent im Ver­gleich zu 2021 anstieg. Psy­chisch beding­ter Arbeits­aus­fall spielt bei der Gene­ra­ti­on Z eine grö­ße­re Rol­le als im Durch­schnitt aller Beschäf­tig­ten.

Bewussterer Umgang mit Krankmeldungen

Ein zen­tra­les Ergeb­nis des DAK-Reports ist, dass die jün­ge­ren Beschäf­tig­ten sich heu­te bewuss­ter krank­mel­den, um eine Ver­schlim­me­rung ihrer Erkran­kung zu ver­mei­den. 83 Pro­zent der Gen Z geben dies an, ver­gli­chen mit 75 Pro­zent vor der Pan­de­mie. Dies deu­tet auf ein gestie­ge­nes Bewusst­sein für die eige­ne Gesund­heit und prä­ven­ti­ve Maß­nah­men hin.

Präsentismus in neuer Form

Trotz die­ses bewuss­te­ren Umgangs mit Krank­mel­dun­gen ist Prä­sen­tis­mus – das Arbei­ten trotz Krank­heit – auch bei der Gene­ra­ti­on Z weit ver­brei­tet. Fast sie­ben von zehn Erwerbs­tä­ti­gen unter 30 Jah­ren geben an, krank zur Arbeit erschie­nen zu sein. Der häu­figs­te Grund dafür ist die Sor­ge, Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen im Stich zu las­sen oder Nach­tei­le durch zu häu­fi­ge Krank­mel­dung zu erlei­den. Die Pan­de­mie hat den Prä­sen­tis­mus zudem ver­scho­ben: Wäh­rend die Angst vor Anste­ckung das phy­si­sche Erschei­nen im Büro redu­zier­te, ent­stand der soge­nann­te Tele-Prä­sen­tis­mus oder vir­tu­el­ler Prä­sen­tis­mus im Home­of­fice. Dies birgt die Gefahr, dass die Gren­ze zwi­schen Arbeit und Erho­lung ver­schwimmt und die Gene­sung erschwert wird, was lang­fris­tig zu Über­las­tung und chro­ni­schen Krank­hei­ten füh­ren kann.

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) als Schlüssel

Ange­sichts die­ser Ent­wick­lun­gen wird ein ange­pass­tes und umfas­sen­des Betrieb­li­ches Gesund­heits­ma­nage­ment (BGM) für Unter­neh­men ent­schei­dend, um jun­ge Talen­te zu gewin­nen und zu bin­den. Die Gene­ra­ti­on Z hat kla­re Erwar­tun­gen an Arbeit­ge­ber: Sie suchen nach einem gesun­den Arbeits­um­feld, das ihre psy­chi­sche und phy­si­sche Gesund­heit unter­stützt.

Erwartungen und Maßnahmen der Gen Z an das BGM

Die Gene­ra­ti­on Z legt gro­ßen Wert auf Work-Life-Balan­ce und fle­xi­ble Arbeits­mo­del­le wie Gleit­zeit und Home­of­fice. Sie wün­schen sich auch expli­zit „Urlaubs­ta­ge für die Pfle­ge der men­ta­len Gesund­heit“. Ein offe­ner Dia­log über men­ta­le Gesund­heit ist für sie von gro­ßer Bedeu­tung, eben­so wie der Zugang zu Res­sour­cen und Pro­gram­men, die den Umgang mit Stress und Druck unter­stüt­zen. Ihre Affi­ni­tät zu Tech­no­lo­gie spie­gelt sich auch in der Erwar­tung an BGM-Ange­bo­te wider: Digi­ta­le Gesund­heits­lö­sun­gen wie Apps oder Online-Platt­for­men sind bei ihnen beson­ders gefragt.

Die Rolle der „Generationenbrücke“

Ein wei­te­rer wich­ti­ger Aspekt, den der DAK-Report her­vor­hebt, sind die Gene­ra­tio­nen­kon­flik­te am Arbeits­platz. Rund jeder vier­te Beschäf­tig­te in Deutsch­land erlebt sol­che Span­nun­gen, wobei die Gen Z mit 28 Pro­zent über­durch­schnitt­lich oft betrof­fen ist und sich ein Vier­tel davon stark belas­tet fühlt. Die­se Kon­flik­te kön­nen die Arbeits­zu­frie­den­heit maß­geb­lich beein­träch­ti­gen. Exper­ten beto­nen die Not­wen­dig­keit, eine „Gene­ra­tio­nen­brü­cke“ zu bau­en, um jun­ge Men­schen beim Ein­tritt in die Arbeits­welt zu unter­stüt­zen und ein vor­ur­teils­frei­es, gesun­des Mit­ein­an­der zu för­dern. Dies erfor­dert Ver­ständ­nis für die spe­zi­fi­schen Bedürf­nis­se der jun­gen Gene­ra­ti­on und geziel­te Maß­nah­men, die gene­ra­tio­nen­über­grei­fen­de Zusam­men­ar­beit stär­ken.

Fazit

Der DAK-Gesund­heits­re­port 2025 ver­deut­licht, dass die psy­chi­sche Gesund­heit der Gene­ra­ti­on Z und ihr Umgang mit Arbeits­un­fä­hig­keit zen­tra­le Her­aus­for­de­run­gen für die moder­ne Arbeits­welt dar­stel­len. Die Pan­de­mie hat das Gesund­heits­be­wusst­sein der Gen Z geschärft und ihren Anspruch an ein gesund­heits­för­der­li­ches Arbeits­um­feld ver­stärkt. Psy­chi­sche Belas­tun­gen, gene­ra­tio­nen­über­grei­fen­de Kon­flik­te und ein sich wan­deln­des Prä­sen­tis­mus-Ver­hal­ten erfor­dern von Unter­neh­men pro­ak­ti­ve und maß­ge­schnei­der­te Ant­wor­ten. Ein ganz­heit­li­ches Betrieb­li­ches Gesund­heits­ma­nage­ment, das fle­xi­ble Arbeits­mo­del­le, offe­ne Kom­mu­ni­ka­ti­ons­kul­tur und digi­ta­le Gesund­heits­lö­sun­gen inte­griert, ist uner­läss­lich. Indem Arbeit­ge­ber die spe­zi­fi­schen Bedürf­nis­se der Gene­ra­ti­on Z ernst neh­men und eine Kul­tur des Ver­ständ­nis­ses und der Unter­stüt­zung för­dern, kön­nen sie nicht nur die Gesund­heit ihrer jüngs­ten Mit­ar­bei­ter sichern, son­dern auch lang­fris­tig ihre Attrak­ti­vi­tät als Arbeit­ge­ber und ihre Wett­be­werbs­fä­hig­keit stär­ken.