Fehltage, Fachkräftemangel und flexible Arbeitszeiten – der Gesundheitsreport 2024 der Techniker Krankenkasse liefert alarmierende und gleichzeitig vielversprechende Erkenntnisse zur Gesundheit und Arbeitsfähigkeit älterer Erwerbstätiger in Deutschland. Wie beeinflussen diese Faktoren den Arbeitsmarkt und welche Maßnahmen sind notwendig, um die Herausforderungen des demografischen Wandels zu meistern?
Fehlzeitenanalyse: Die Kluft zwischen Jung und Alt
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Berufstätige ab 50 Jahren waren 2023 durchschnittlich 25,9 Tage krankgeschrieben, während ihre jüngeren Kollegen unter 50 Jahren im Schnitt nur 16 Fehltage verzeichneten. Diese Diskrepanz verdeutlicht die Notwendigkeit gezielter Gesundheitsförderung für die ältere Generation. Je früher und umfassender Arbeitgeber gesunde Arbeitsbedingungen schaffen, desto länger bleiben die Beschäftigten motiviert und leistungsfähig. Ein langes und gesundes Arbeitsleben beginnt mit präventiven Maßnahmen in jungen Jahren.
Der Gesundheitszustand als Schlüssel zur Arbeitsfähigkeit
Gesundheit ist der zentrale Faktor für ein langes und erfülltes Arbeitsleben. Der Report zeigt, dass ein Zusammenhang zwischen den Fehlzeiten in jungen Jahren und der Wahrscheinlichkeit, über das reguläre Renteneintrittsalter hinaus zu arbeiten, besteht. Maßnahmen zur frühzeitigen Gesundheitsförderung und betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) sind daher unverzichtbar. Arbeitgeber, die in die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden investieren, profitieren von einer längeren Bindung und höheren Arbeitsfähigkeit ihrer Belegschaft.
Mitarbeitendenbindung: Flexibilität und Wertschätzung als Erfolgsfaktoren
77 % der befragten Unternehmen erachten die Bindung älterer Beschäftigter als wichtig. Doch was wünschen sich die Mitarbeitenden selbst? Flexiblere Arbeitszeitlösungen und eine individuelle Gestaltung des Renteneintritts stehen ganz oben auf der Wunschliste der Generation 50+. Ein hohes Maß an Wertschätzung und Selbstbestimmung am Arbeitsplatz trägt ebenfalls dazu bei, dass ältere Erwerbstätige länger im Arbeitsleben verbleiben und ihre Erfahrung einbringen.
Fachkräftemangel und der demografische Wandel
Der demografische Wandel und der bevorstehende Ruhestand der Babyboomer-Generation verschärfen den Fachkräftemangel erheblich. Fast ein Drittel der Erwerbstätigen ab 50 Jahren plant, vor dem gesetzlichen Rentenalter aus dem Job auszuscheiden. Arbeitgeber sind daher gefordert, gesundheitsförderliche Rahmenbedingungen und Prozesse zu schaffen, um den drohenden Verlust von Fachkräften zu verhindern. Beratung zum Generationenmanagement und zur Diversität kann dabei eine wertvolle Unterstützung bieten.
Perspektive der Arbeitgeber: Gesundheitsförderung und Generationenmanagement
Um den Herausforderungen des demografischen Wandels zu begegnen, müssen Arbeitgeber proaktiv handeln. Gesunde Arbeitsbedingungen und Prozesse sind essenziell, um die Arbeitsfähigkeit der älteren Generation zu erhalten. Angebote zur Beratung im Bereich Generationenmanagement und Diversität können dabei helfen, die Bedürfnisse unterschiedlicher Altersgruppen zu berücksichtigen und ein harmonisches Arbeitsumfeld zu schaffen.
Statistische Daten und Befragungen: Ein umfassender Blick auf die Generation 50+
Der Gesundheitsreport basiert auf der Befragung von mehr als 1.000 Beschäftigten ab 50 Jahren sowie 300 Arbeitgebern. Zudem wurden Abrechnungsdaten von über 420.000 TK-versicherten Berufstätigen aus den Geburtsjahrgängen 1948 bis 1956 ausgewertet. Diese umfangreiche Datengrundlage ermöglicht fundierte Aussagen über die gesundheitliche Situation und die Erwartungen älterer Erwerbstätiger.
Abschließender Abschnitt: Zusammenfassung und Ausblick
Die Ergebnisse des Gesundheitsreports 2024 der Techniker Krankenkasse unterstreichen die Bedeutung von präventiven Maßnahmen und flexiblen Arbeitsbedingungen für ein längeres und gesünderes Arbeitsleben. Angesichts des demografischen Wandels und des drohenden Fachkräftemangels müssen Arbeitgeber verstärkt in die Gesundheit und Flexibilität ihrer Mitarbeitenden investieren. Nur so kann die Arbeitsfähigkeit der Generation 50+ erhalten und der Fachkräftemangel entschärft werden.
Weiterführende Informationen:
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.