Hand­wer­ker­man­gel in Deutsch­land: 113.000 freie Stel­len und die Fol­gen

Hand­wer­ker­man­gel in Deutsch­land: 113.000 freie Stel­len und die Fol­gen

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Der Fach­kräf­te­man­gel im Hand­werk ist in Deutsch­land zu einer aku­ten Kri­se gewor­den. Über 113.000 Stel­len sind unbe­setzt, was nicht nur zu wirt­schaft­li­chen Ein­bu­ßen führt, son­dern auch die Lebens­qua­li­tät der Bür­ger beein­träch­tigt. Lan­ge War­te­zei­ten auf Hand­wer­kerleis­tun­gen, stei­gen­de Prei­se und eine zuneh­men­de Belas­tung der ver­blei­ben­den Fach­kräf­te sind nur eini­ge der Fol­gen. Die­ser Arti­kel beleuch­tet die Ursa­chen des Hand­wer­ker­man­gels, sei­ne Aus­wir­kun­gen auf die Gesell­schaft und mög­li­che Lösungs­an­sät­ze, um die Situa­ti­on zu ver­bes­sern.

Das Aus­maß des Hand­wer­ker­man­gels in Deutsch­land

Der Hand­wer­ker­man­gel in Deutsch­land hat in den letz­ten Jah­ren dra­ma­ti­sche Aus­ma­ße ange­nom­men. Die Zahl der unbe­setz­ten Stel­len im Hand­werk liegt laut aktu­el­len Sta­tis­ti­ken bei über 113.000. Beson­ders betrof­fen sind Bran­chen wie das Bau­haupt­ge­wer­be, die Sanitär‑, Hei­zungs- und Kli­ma­tech­nik (SHK), das Elek­tro­hand­werk und das Nah­rungs­mit­tel­hand­werk.

Kon­kret bedeu­tet dies bei­spiels­wei­se, dass Bau­pro­jek­te ver­zö­gert wer­den, weil Mau­rer­meis­ter hän­de­rin­gend nach qua­li­fi­zier­ten Mit­ar­bei­tern suchen. Im SHK-Bereich war­ten Kun­den mona­te­lang auf die Instal­la­ti­on einer neu­en Hei­zungs­an­la­ge oder die Repa­ra­tur einer defek­ten Was­ser­lei­tung. Auch im Elek­tro­hand­werk kommt es zu Eng­päs­sen, was sich beson­ders bei der Instal­la­ti­on von Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen oder der Umset­zung von Smart-Home-Lösun­gen bemerk­bar macht. Selbst im Nah­rungs­mit­tel­hand­werk, wie bei­spiels­wei­se im Bäcker­hand­werk, kämp­fen Betrie­be ums Über­le­ben, da sie nicht genü­gend Fach­kräf­te fin­den, um die Pro­duk­ti­on auf­recht­zu­er­hal­ten. Das Bäcker­hand­werk ist hier ein beson­ders prä­gnan­tes Bei­spiel, da immer mehr Tra­di­ti­ons­be­trie­be schlie­ßen müs­sen.

Die Situa­ti­on ist so ange­spannt, dass vie­le Hand­werks­be­trie­be Auf­trä­ge ableh­nen müs­sen oder gezwun­gen sind, ihre Prei­se zu erhö­hen. Dies führt zu einer zusätz­li­chen Belas­tung für die Ver­brau­cher und gefähr­det die Wett­be­werbs­fä­hig­keit des deut­schen Hand­werks.

Ursa­chen des Fach­kräf­te­man­gels im Hand­werk

Die Ursa­chen für den Fach­kräf­te­man­gel im Hand­werk sind viel­fäl­tig und kom­plex. Ein wesent­li­cher Fak­tor ist der demo­gra­fi­sche Wan­del. Die gebur­ten­star­ken Jahr­gän­ge gehen in Ren­te, wäh­rend gleich­zei­tig weni­ger jun­ge Men­schen in den Arbeits­markt ein­tre­ten. Dies führt zu einem Rück­gang der Erwerbs­be­völ­ke­rung und ver­schärft den Wett­be­werb um Fach­kräf­te.

Ein wei­te­res Pro­blem ist die man­geln­de Attrak­ti­vi­tät der Aus­bil­dungs­be­ru­fe im Hand­werk. Vie­le jun­ge Men­schen bevor­zu­gen ein Stu­di­um oder ande­re ver­meint­lich attrak­ti­ve­re Beru­fe. Das Image des Hand­werks ist oft nega­tiv geprägt, es wird als schmut­zig, anstren­gend und schlecht bezahlt wahr­ge­nom­men. Dabei bie­ten hand­werk­li­che Beru­fe viel­fäl­ti­ge Ent­wick­lungs­mög­lich­kei­ten und eine hohe Job­ga­ran­tie.

Hin­zu kommt eine feh­len­de Wert­schät­zung für hand­werk­li­che Tätig­kei­ten in der Gesell­schaft. Hand­wer­ker wer­den oft als Dienst­leis­ter zwei­ter Klas­se behan­delt, ihre Arbeit wird nicht aus­rei­chend gewür­digt. Dies führt dazu, dass sich jun­ge Men­schen weni­ger für eine Aus­bil­dung im Hand­werk inter­es­sie­ren.

Auch die unzu­rei­chen­de Nach­wuchs­för­de­rung trägt zum Fach­kräf­te­man­gel bei. Es gibt zu weni­ge Initia­ti­ven, die jun­ge Men­schen für das Hand­werk begeis­tern und sie bei der Berufs­wahl unter­stüt­zen. Vie­le Schu­len und Eltern unter­schät­zen die Bedeu­tung des Hand­werks und för­dern lie­ber aka­de­mi­sche Aus­bil­dun­gen.

Wirt­schaft­li­che und gesell­schaft­li­che Fol­gen des Hand­wer­ker­man­gels

Der Hand­wer­ker­man­gel hat weit­rei­chen­de wirt­schaft­li­che und gesell­schaft­li­che Fol­gen für Deutsch­land. Die Wirt­schaft lei­det unter Ver­zö­ge­run­gen bei Bau­pro­jek­ten, da Hand­wer­ker schlicht­weg feh­len, um Auf­trä­ge zeit­nah zu bear­bei­ten. Dies betrifft nicht nur pri­va­te Bau­her­ren, son­dern auch Unter­neh­men und öffent­li­che Auf­trag­ge­ber. Die Fol­ge sind stei­gen­de Bau­kos­ten und eine gerin­ge­re Wett­be­werbs­fä­hig­keit der deut­schen Bau­wirt­schaft.

Auch die Prei­se für Hand­wer­kerleis­tun­gen stei­gen, da die weni­gen ver­füg­ba­ren Fach­kräf­te ihre Leis­tun­gen teu­rer anbie­ten kön­nen. Dies belas­tet vor allem ein­kom­mens­schwa­che Haus­hal­te, die sich Repa­ra­tu­ren oder Reno­vie­run­gen kaum noch leis­ten kön­nen. Dar­über hin­aus führt der Man­gel an Hand­wer­kern zu Wett­be­werbs­ver­zer­run­gen, da Betrie­be, die noch über aus­rei­chend Per­so­nal ver­fü­gen, ihre Markt­macht aus­nut­zen kön­nen.

Für die Gesell­schaft bedeu­tet der Hand­wer­ker­man­gel vor allem län­ge­re War­te­zei­ten auf Hand­wer­kerleis­tun­gen. Kun­den müs­sen oft mona­te­lang war­ten, bis ein Hand­wer­ker Zeit für eine Repa­ra­tur oder Instal­la­ti­on hat. Dies führt zu Frus­tra­ti­on und Unzu­frie­den­heit. Die sin­ken­de Lebens­qua­li­tät ist eine wei­te­re Fol­ge des Hand­wer­ker­man­gels. Wenn defek­te Gerä­te nicht repa­riert wer­den kön­nen oder Reno­vie­run­gen auf­ge­scho­ben wer­den müs­sen, beein­träch­tigt dies den All­tag der Men­schen. Vie­le Men­schen sind gezwun­gen, Repa­ra­tu­ren selbst durch­zu­füh­ren, was oft zu Pfusch am Bau und im schlimms­ten Fall zu gefähr­li­chen Situa­tio­nen führt. Mach’s doch selbst! Deutsch­land feh­len 113.000 Hand­wer­ker – Die Quel­le ver­deut­licht die aktu­el­le Kri­se im deut­schen Hand­werk und die resul­tie­ren­den Pro­ble­me für Betrie­be und Kon­su­men­ten.

Lösungs­an­sät­ze zur Bekämp­fung des Hand­wer­ker­man­gels

Um den Hand­wer­ker­man­gel effek­tiv zu bekämp­fen, bedarf es einer umfas­sen­den Stra­te­gie, die ver­schie­de­ne Lösungs­an­sät­ze kom­bi­niert. Ein zen­tra­ler Punkt ist die Stei­ge­rung der Attrak­ti­vi­tät von Hand­werks­be­ru­fen. Dies kann durch höhe­re Löh­ne und bes­se­re Arbeits­be­din­gun­gen erreicht wer­den. Hand­werks­be­trie­be müs­sen bereit sein, ihren Mit­ar­bei­tern fai­re Löh­ne zu zah­len und ihnen attrak­ti­ve Arbeits­zeit­mo­del­le anzu­bie­ten. Auch die Arbeits­be­din­gun­gen müs­sen ver­bes­sert wer­den, bei­spiels­wei­se durch moder­ne Arbeits­ge­rä­te und eine ergo­no­mi­sche Arbeits­platz­ge­stal­tung.

Die För­de­rung der dua­len Aus­bil­dung ist ein wei­te­rer wich­ti­ger Bau­stein. Die dua­le Aus­bil­dung bie­tet jun­gen Men­schen die Mög­lich­keit, Theo­rie und Pra­xis mit­ein­an­der zu ver­bin­den und sich opti­mal auf den Beruf vor­zu­be­rei­ten. Es ist wich­tig, die dua­le Aus­bil­dung zu stär­ken und sie für jun­ge Men­schen attrak­ti­ver zu machen. Dies kann bei­spiels­wei­se durch Prak­ti­ka, Schnup­per­ta­ge oder Berufs­mes­sen gesche­hen.

Eine wei­te­re Mög­lich­keit ist die Anspra­che neu­er Ziel­grup­pen. Bis­her wer­den vor allem jun­ge Män­ner für hand­werk­li­che Beru­fe aus­ge­bil­det. Es gibt aber auch vie­le Frau­en und Migran­ten, die sich für das Hand­werk inter­es­sie­ren und über die not­wen­di­gen Fähig­kei­ten ver­fü­gen. Es ist wich­tig, die­se Ziel­grup­pen gezielt anzu­spre­chen und ihnen die Mög­lich­keit zu geben, eine Aus­bil­dung im Hand­werk zu absol­vie­ren.

Die Digi­ta­li­sie­rung des Hand­werks bie­tet eben­falls gro­ße Chan­cen. Durch den Ein­satz moder­ner Tech­no­lo­gien kön­nen Arbeits­pro­zes­se effi­zi­en­ter gestal­tet und die Arbeits­be­din­gun­gen ver­bes­sert wer­den. Dies kann dazu bei­tra­gen, das Hand­werk für jun­ge Men­schen attrak­ti­ver zu machen.

Schließ­lich ist es wich­tig, das Image des Hand­werks in der Öffent­lich­keit zu stär­ken. Hand­wer­ker leis­ten einen wich­ti­gen Bei­trag zur Gesell­schaft und ver­die­nen Aner­ken­nung für ihre Arbeit. Es ist wich­tig, dies in der Öffent­lich­keit zu kom­mu­ni­zie­ren und das Hand­werk als attrak­ti­ve Kar­rie­re­op­ti­on dar­zu­stel­len. Dies kann bei­spiels­wei­se durch Kam­pa­gnen, Aus­zeich­nun­gen oder öffent­li­che Ver­an­stal­tun­gen gesche­hen.

Best Prac­ti­ces: Erfolg­rei­che Initia­ti­ven gegen den Fach­kräf­te­man­gel

Es gibt bereits zahl­rei­che erfolg­rei­che Initia­ti­ven und Pro­jek­te, die dazu bei­tra­gen, den Fach­kräf­te­man­gel im Hand­werk zu bekämp­fen. Die­se Initia­ti­ven wer­den von Unter­neh­men, Ver­bän­den oder staat­li­chen Stel­len initi­iert und die­nen als Inspi­ra­ti­on für ande­re Akteu­re.

Ein Bei­spiel ist das Pro­jekt “Girls’ Day”, das Mäd­chen für tech­ni­sche und hand­werk­li­che Beru­fe begeis­tern soll. Im Rah­men die­ses Pro­jekts kön­nen Mäd­chen einen Tag lang in Hand­werks­be­trie­be hin­ein­schnup­pern und sich über die ver­schie­de­nen Aus­bil­dungs­be­ru­fe infor­mie­ren.

Ein wei­te­res Bei­spiel ist die Initia­ti­ve “Pass­ge­naue Beset­zung”, die Unter­neh­men bei der Suche nach Aus­zu­bil­den­den unter­stützt. Die Initia­ti­ve bie­tet Unter­neh­men eine kos­ten­lo­se Bera­tung und ver­mit­telt ihnen geeig­ne­te Bewer­ber.

Auch vie­le Hand­werks­be­trie­be enga­gie­ren sich selbst, um den Fach­kräf­te­man­gel zu bekämp­fen. Sie bie­ten bei­spiels­wei­se Prak­ti­ka für Schü­ler an, betei­li­gen sich an Berufs­mes­sen oder wer­ben in Schu­len für eine Aus­bil­dung im Hand­werk. Eini­ge Betrie­be bie­ten ihren Mit­ar­bei­tern auch attrak­ti­ve Wei­ter­bil­dungs­mög­lich­kei­ten oder unter­stüt­zen sie bei der Ver­ein­bar­keit von Beruf und Fami­lie.

Lösungs­an­sät­ze zur Bekämp­fung des Hand­wer­ker­man­gels

Um dem Hand­wer­ker­man­gel ent­ge­gen­zu­wir­ken, bedarf es einer Viel­zahl von Maß­nah­men, die sowohl kurz- als auch lang­fris­tig wir­ken. Ein zen­tra­ler Punkt ist die Stei­ge­rung der Attrak­ti­vi­tät von Hand­werks­be­ru­fen. Dies kann durch höhe­re Löh­ne, bes­se­re Arbeits­be­din­gun­gen und fle­xi­ble Arbeits­zeit­mo­del­le erreicht wer­den. Vie­le jun­ge Men­schen scheu­en sich vor einer Aus­bil­dung im Hand­werk, weil sie glau­ben, dass die­se schlecht bezahlt ist und wenig Auf­stiegs­chan­cen bie­tet. Hier muss ein Umden­ken statt­fin­den.

Die För­de­rung der dua­len Aus­bil­dung ist ein wei­te­rer wich­ti­ger Bau­stein. Die dua­le Aus­bil­dung ver­bin­det theo­re­ti­sches Wis­sen mit prak­ti­scher Erfah­rung und ermög­licht es jun­gen Men­schen, früh­zei­tig in den Berufs­all­tag ein­zu­tau­chen. Durch eine enge Zusam­men­ar­beit zwi­schen Schu­len und Hand­werks­be­trie­ben kann die Aus­bil­dung pra­xis­ori­en­tier­ter gestal­tet und die Attrak­ti­vi­tät gestei­gert wer­den.

Auch die Anspra­che neu­er Ziel­grup­pen kann dazu bei­tra­gen, den Fach­kräf­te­man­gel zu lin­dern. Frau­en sind im Hand­werk nach wie vor unter­re­prä­sen­tiert. Hier gibt es ein gro­ßes Poten­zi­al, das geho­ben wer­den muss. Durch geziel­te För­der­pro­gram­me und Men­to­ring-Pro­gram­me kön­nen Frau­en für eine Aus­bil­dung im Hand­werk begeis­tert und unter­stützt wer­den. Auch Migran­ten stel­len eine wich­ti­ge Ziel­grup­pe dar. Durch Sprach­kur­se und inter­kul­tu­rel­le Trai­nings kön­nen sie auf eine Aus­bil­dung im Hand­werk vor­be­rei­tet wer­den.

Die Digi­ta­li­sie­rung des Hand­werks bie­tet eben­falls neue Chan­cen. Moder­ne Tech­no­lo­gien kön­nen die Arbeit erleich­tern, die Effi­zi­enz stei­gern und die Attrak­ti­vi­tät des Hand­werks erhö­hen. Durch den Ein­satz von Robo­tern, 3D-Dru­ckern und digi­ta­len Pla­nungs­tools kön­nen Hand­werks­be­trie­be wett­be­werbs­fä­hi­ger wer­den und neue Geschäfts­fel­der erschlie­ßen.

Schließ­lich ist es wich­tig, das Image des Hand­werks in der Öffent­lich­keit zu stär­ken. Hand­wer­ker sind die Macher von mor­gen. Sie gestal­ten unse­re Lebens­räu­me, sor­gen für funk­tio­nie­ren­de Infra­struk­tu­ren und tra­gen maß­geb­lich zum wirt­schaft­li­chen Erfolg Deutsch­lands bei. Die­se Leis­tung muss stär­ker gewür­digt wer­den. Durch eine posi­ti­ve Dar­stel­lung des Hand­werks in den Medi­en und in der Öffent­lich­keit kann das Inter­es­se jun­ger Men­schen geweckt und der Nach­wuchs gesi­chert wer­den.

Best Prac­ti­ces: Erfolg­rei­che Initia­ti­ven gegen den Fach­kräf­te­man­gel

Es gibt bereits zahl­rei­che erfolg­rei­che Initia­ti­ven und Pro­jek­te, die dazu bei­tra­gen, den Hand­wer­ker­man­gel zu bekämp­fen. Ein Bei­spiel ist das Pro­jekt “Mach Dein Ding”, das jun­ge Men­schen für eine Aus­bil­dung im Hand­werk begeis­tert. Im Rah­men des Pro­jekts kön­nen Schü­le­rin­nen und Schü­ler in ver­schie­de­nen Hand­werks­be­trie­ben hos­pi­tie­ren und sich ein Bild von den viel­fäl­ti­gen Tätig­kei­ten machen.

Auch die Hand­werks­kam­mern enga­gie­ren sich stark für die Nach­wuchs­för­de­rung. Sie bie­ten bei­spiels­wei­se Berufs­ori­en­tie­rungs­kur­se, Bewer­bungs­trai­nings und Sti­pen­di­en für Aus­zu­bil­den­de an. Vie­le Unter­neh­men haben eige­ne Aus­bil­dungs­pro­gram­me ent­wi­ckelt, um den Fach­kräf­te­nach­wuchs zu sichern. So gibt es bei­spiels­wei­se Unter­neh­men, die ihren Aus­zu­bil­den­den eine über­ta­rif­li­che Ver­gü­tung zah­len oder ihnen die Mög­lich­keit bie­ten, ein dua­les Stu­di­um zu absol­vie­ren.

Ein wei­te­res Bei­spiel ist die Initia­ti­ve “Kli­schee­frei”, die sich dafür ein­setzt, dass jun­ge Men­schen bei der Berufs­wahl nicht von Geschlech­ter­kli­schees beein­flusst wer­den. Im Rah­men der Initia­ti­ve wer­den Mäd­chen und Jun­gen ermu­tigt, Beru­fe zu ergrei­fen, die ihren Inter­es­sen und Fähig­kei­ten ent­spre­chen, unab­hän­gig von ihrem Geschlecht.

Auch staat­li­che Stel­len för­dern die Aus­bil­dung im Hand­werk. So gibt es bei­spiels­wei­se För­der­pro­gram­me für Unter­neh­men, die Aus­zu­bil­den­de ein­stel­len, sowie Sti­pen­di­en für jun­ge Men­schen, die eine Aus­bil­dung im Hand­werk absol­vie­ren.

Die­se und vie­le ande­re Initia­ti­ven zei­gen, dass es mög­lich ist, dem Hand­wer­ker­man­gel ent­ge­gen­zu­wir­ken. Wich­tig ist, dass alle Akteu­re an einem Strang zie­hen und gemein­sam an Lösun­gen arbei­ten.

Die Rol­le der Poli­tik bei der Bewäl­ti­gung des Hand­wer­ker­man­gels

Die Poli­tik spielt eine ent­schei­den­de Rol­le bei der Bekämp­fung des Hand­wer­ker­man­gels. Sie kann durch staat­li­che För­der­pro­gram­me die Aus­bil­dung und Beschäf­ti­gung im Hand­werk unter­stüt­zen. Dazu gehö­ren bei­spiels­wei­se Zuschüs­se zu den Aus­bil­dungs­kos­ten, Steu­er­erleich­te­run­gen für Hand­werks­be­trie­be und För­der­pro­gram­me für die Digi­ta­li­sie­rung des Hand­werks.

Auch Geset­ze und Ver­ord­nun­gen kön­nen dazu bei­tra­gen, die Rah­men­be­din­gun­gen für Hand­werks­be­trie­be zu ver­bes­sern. So könn­ten bei­spiels­wei­se die Büro­kra­tie abge­baut und die Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren ver­ein­facht wer­den. Auch eine Anpas­sung der Aus­bil­dungs­ord­nun­gen an die Bedürf­nis­se der Betrie­be wäre sinn­voll.

Dar­über hin­aus kann die Poli­tik das Image des Hand­werks in der Öffent­lich­keit stär­ken. Durch Kam­pa­gnen und Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tun­gen kann das Inter­es­se jun­ger Men­schen geweckt und die Wert­schät­zung für hand­werk­li­che Tätig­kei­ten erhöht wer­den. Auch eine stär­ke­re Berück­sich­ti­gung des Hand­werks in den Lehr­plä­nen der Schu­len wäre wün­schens­wert.

Es ist wich­tig, dass die Poli­tik eine lang­fris­ti­ge Stra­te­gie ent­wi­ckelt, um den Hand­wer­ker­man­gel zu bekämp­fen. Dazu gehört auch eine enge Zusam­men­ar­beit mit den Hand­werks­ver­bän­den und den Unter­neh­men. Nur so kann sicher­ge­stellt wer­den, dass die rich­ti­gen Maß­nah­men ergrif­fen wer­den und die gewünsch­ten Erfol­ge erzielt wer­den.

Fazit

Der Hand­wer­ker­man­gel in Deutsch­land ist eine viel­schich­ti­ge Pro­ble­ma­tik, die sich nicht von heu­te auf mor­gen lösen lässt. Er erfor­dert das gebün­del­te Enga­ge­ment von Poli­tik, Wirt­schaft und Gesell­schaft. Es ist uner­läss­lich, eine lang­fris­ti­ge Stra­te­gie zu ent­wi­ckeln, die das Hand­werk attrak­ti­ver gestal­tet, die Aus­bil­dung för­dert und die Arbeits­be­din­gun­gen ver­bes­sert. Nur so kann sicher­ge­stellt wer­den, dass Deutsch­land auch in Zukunft über genü­gend qua­li­fi­zier­te Hand­wer­ker ver­fügt, um den Bedarf der Bevöl­ke­rung und der Wirt­schaft zu decken. Die Stär­kung des Hand­werks ist nicht nur eine wirt­schaft­li­che Not­wen­dig­keit, son­dern auch eine gesell­schaft­li­che Auf­ga­be. Denn das Hand­werk ist ein wich­ti­ger Pfei­ler unse­rer Wirt­schaft und trägt maß­geb­lich zur Lebens­qua­li­tät in Deutsch­land bei.

Wei­ter­füh­ren­de Quel­len