KfW-Studie: Freelancer verlieren 9 % Arbeitszeit durch Bürokratie

KfW-Studie: Freelancer verlieren 9 % Arbeitszeit durch Bürokratie

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Die moder­ne Arbeits­welt ist zuneh­mend von fle­xi­blen Model­len geprägt, wobei Free­lan­cer und Solo-Selbst­stän­di­ge eine immer wich­ti­ge­re Rol­le in der deut­schen Wirt­schaft spie­len. Sie brin­gen Exper­ti­se, Fle­xi­bi­li­tät und Inno­va­ti­ons­kraft ein. Doch der All­tag die­ser Berufs­grup­pe birgt auch Her­aus­for­de­run­gen. Eine aktu­el­le Stu­die der KfW Rese­arch beleuch­tet einen signi­fi­kan­ten, oft unter­schätz­ten Fak­tor: den büro­kra­ti­schen Auf­wand. Die­ser Arti­kel wid­met sich den zen­tra­len Erkennt­nis­sen der KfW-Stu­die, die auf­zeigt, dass Free­lan­cer durch­schnitt­lich 9 % ihrer wert­vol­len Arbeits­zeit durch admi­nis­tra­ti­ve Las­ten ver­lie­ren. Wel­che kon­kre­ten büro­kra­ti­schen Hür­den sind dafür ver­ant­wort­lich und wel­che Aus­wir­kun­gen hat die­ser Zeit­ver­lust auf die Free­lan­cer selbst sowie auf die Gesamt­wirt­schaft?

Die KfW-Studie im Detail: 9 % Arbeitszeitverlust

Die zen­tra­le und alar­mie­ren­de Erkennt­nis der aktu­el­len KfW-Stu­die ist der erheb­li­che Arbeits­zeit­ver­lust bei Solo-Selbst­stän­di­gen und Free­lan­cern auf­grund von Büro­kra­tie­auf­wand. Die Stu­die Ergeb­nis­se zei­gen, dass durch­schnitt­lich 9 Pro­zent der gesam­ten Arbeits­zeit für admi­nis­tra­ti­ve Auf­ga­ben auf­ge­wen­det wer­den muss. Um zu die­sem Ergeb­nis zu gelan­gen, hat die KfW Rese­arch im Rah­men ihrer Unter­su­chung fast 2.000 Solo-Selbst­stän­di­ge im Haupt­er­werb quer durch ver­schie­de­ne Bran­chen befragt. Die­se breit ange­leg­te Befra­gung lie­fer­te eine reprä­sen­ta­ti­ve Daten­grund­la­ge, um den tat­säch­li­chen Zeit­auf­wand für nicht-pro­jekt­be­zo­ge­ne Tätig­kei­ten, die gemein­hin als Büro­kra­tie ver­stan­den wer­den, quan­ti­ta­tiv zu erfas­sen. Neun Pro­zent mögen auf den ers­ten Blick unspek­ta­ku­lär erschei­nen, bedeu­ten aber bei einer ange­nom­me­nen 40-Stun­den-Woche fast einen hal­ben Arbeits­tag – oder rund 3,6 Stun­den pro Woche –, der nicht für das Kern­ge­schäft, die Arbeit an Kun­den­pro­jek­ten, Akqui­se oder Wei­ter­bil­dung genutzt wer­den kann. Die­ser sub­stan­zi­el­le Zeit­ver­lust ist ein direk­ter Pro­duk­ti­vi­täts­hem­mer und unter­streicht die signi­fi­kan­te Last, die admi­nis­tra­ti­ve Pflich­ten im All­tag von Free­lan­cern und Solo-Selbst­stän­di­gen dar­stel­len. Die KfW-Stu­die lie­fert damit eine fun­dier­te Daten­grund­la­ge für die Dis­kus­si­on über die Belas­tung durch Büro­kra­tie in der moder­nen Arbeits­welt und zeigt deut­lich, wie viel Poten­zi­al unge­nutzt bleibt.

Quel­le: Fils­tal­ex­press » KfW-Stu­die: Büro­kra­tie bin­det 9 Pro­zent Zeit der Solo-Selbst­stän­di­gen

Welche Bürokratie kostet Freelancer Zeit?

Die KfW-Stu­die quan­ti­fi­ziert den Zeit­ver­lust, doch wel­che spe­zi­fi­schen Büro­kra­tie Auf­ga­ben fres­sen im Free­lan­cer All­tag die meis­te Zeit? Die Lis­te der admi­nis­tra­ti­ven Las­ten ist viel­fäl­tig und reicht von wie­der­keh­ren­den Pflich­ten bis zu ein­zel­nen, kom­ple­xen Vor­gän­gen. An vor­ders­ter Front ste­hen oft die Steu­er­pflich­ten. Das Erstel­len der jähr­li­chen Steu­er­erklä­rung, die quar­tals­wei­se Umsatz­steu­er­vor­anmel­dung und die Kom­mu­ni­ka­ti­on mit dem Finanz­amt sind zeit­in­ten­si­ve Pro­zes­se, die sorg­fäl­ti­ge Doku­men­ta­ti­on erfor­dern. Eng damit ver­bun­den ist die Buch­hal­tung. Das lücken­lo­se Erfas­sen von Ein­nah­men und Aus­ga­ben, das Sor­tie­ren von Bele­gen und die Vor­be­rei­tung von Unter­la­gen für den Steu­er­be­ra­ter (falls vor­han­den) bin­den erheb­li­che Kapa­zi­tä­ten. Auch die Rech­nungs­stel­lung – von der kor­rek­ten Adres­sie­rung über die Leis­tungs­be­schrei­bung bis hin zur Nach­ver­fol­gung offe­ner Pos­ten – ist eine fort­lau­fen­de admi­nis­tra­ti­ve Auf­ga­be. Hin­zu kom­men recht­li­che Prü­fun­gen, etwa die sorg­fäl­ti­ge Lek­tü­re und Ver­hand­lung von Ver­trä­gen mit Kun­den. Nicht zu ver­ges­sen sind die ver­schie­de­nen Antrag­stel­lun­gen für För­de­run­gen, Geneh­mi­gun­gen oder Mit­glied­schaf­ten in Kam­mern und Ver­bän­den. Schließ­lich gehört auch die all­ge­mei­ne Ver­wal­tung und Kor­re­spon­denz – sei es die Bear­bei­tung von E‑Mails, die Pfle­ge von Kun­den­lis­ten oder die Orga­ni­sa­ti­on des digi­ta­len Abla­ge­sys­tems – zu jenen Tätig­kei­ten, die zwar not­wen­dig sind, aber nicht direkt Umsatz gene­rie­ren. Die­se Sum­me an Büro­kra­tie Auf­ga­ben erklärt, war­um Free­lan­cer durch­schnitt­lich 9 Pro­zent ihrer Arbeits­zeit für die rei­ne Ver­wal­tung auf­wen­den müs­sen.

Die Folgen des Zeitverlusts für Freelancer und Wirtschaft

Der signi­fi­kan­te Zeit­ver­lust, den Solo-Selbst­stän­di­ge und Free­lan­cer durch büro­kra­ti­sche Auf­ga­ben erlei­den, hat weit­rei­chen­de Kon­se­quen­zen – sowohl für die Betrof­fe­nen selbst als auch für die Gesamt­wirt­schaft. Der offen­sicht­lichs­te Nach­teil ist die Redu­zie­rung der fak­tu­rier­ba­ren Stun­den. Wenn 9 % der Arbeits­zeit für admi­nis­tra­ti­ve Pflich­ten auf­ge­wen­det wer­den müs­sen, fehlt die­se Zeit für die eigent­li­che Pro­jekt­ar­beit oder die Akqui­se neu­er Auf­trä­ge. Dies führt direkt zu gerin­ge­rem Ein­kom­men. Dar­über hin­aus bleibt weni­ger Zeit für essen­zi­el­le Akti­vi­tä­ten wie die Wei­ter­bil­dung in neu­en Tech­no­lo­gien oder die stra­te­gi­sche Geschäfts­ent­wick­lung. Der stän­di­ge Druck, admi­nis­tra­ti­ve Las­ten zu bewäl­ti­gen, par­al­lel zum Kern­ge­schäft, kann zudem erheb­li­chen Stress ver­ur­sa­chen und die Arbeits­zu­frie­den­heit min­dern. Für die Wirt­schaft ins­ge­samt bedeu­tet der büro­kra­tie­be­ding­te Zeit­ver­lust eine Brem­se für die Pro­duk­ti­vi­tät und Inno­va­ti­ons­kraft. Free­lan­cer sind oft Vor­rei­ter bei der Ein­füh­rung neu­er Ideen und fle­xi­bler Lösungs­an­sät­ze. Wird ihre Kapa­zi­tät durch unnö­ti­ge Ver­wal­tung gebun­den, lei­det die gesam­te Wett­be­werbs­fä­hig­keit. Der Wirt­schafts­fak­tor Free­lan­cer könn­te deut­lich stär­ker zum Wachs­tum bei­tra­gen, wenn die­se admi­nis­tra­ti­ven Hür­den abge­baut wür­den, wie auch Berich­te wie der im Fils­tal­ex­press » KfW-Stu­die: Büro­kra­tie bin­det 9 Pro­zent Zeit der Solo-Selbst­stän­di­gen nahe­le­gen.

Lösungsansätze und Entlastungsmöglichkeiten

Ange­sichts des erheb­li­chen büro­kra­ti­schen Auf­wands für Free­lan­cer sind effek­ti­ve Lösungs­an­sät­ze gefragt. Ein zen­tra­ler Hebel liegt in der Poli­tik, die durch Geset­zes­in­itia­ti­ven und Ver­fah­rens­ver­ein­fa­chun­gen aktiv zum Büro­kra­tie­ab­bau bei­tra­gen kann. Die For­de­rung nach kla­re­ren Regeln, weni­ger Berichts­pflich­ten und einer bes­se­ren Koor­di­na­ti­on zwi­schen den Behör­den ist ein wich­ti­ger Schritt. Par­al­lel dazu bie­ten die Digi­ta­li­sie­rung und Auto­ma­ti­sie­rung von Pro­zes­sen immense Ent­las­tungs­mög­lich­kei­ten. Spe­zi­el­le Soft­ware-Tools für Buch­hal­tung, Rech­nungs­stel­lung und Pro­jekt­ma­nage­ment kön­nen repe­ti­ti­ve Auf­ga­ben erheb­lich beschleu­ni­gen. Die Inte­gra­ti­on von Finanz­äm­tern und ande­ren Behör­den in digi­ta­le Platt­for­men könn­te die Antrag­stel­lung und Kor­re­spon­denz deut­lich ver­schlan­ken. Vie­le Free­lan­cer nut­zen bereits digi­ta­le Lösun­gen, um den Über­blick zu behal­ten. Eine wei­te­re Opti­on ist die Aus­la­ge­rung admi­nis­tra­ti­ver Tätig­kei­ten. Die Beauf­tra­gung eines Steu­er­be­ra­ters für die kom­ple­xe Mate­rie der Steu­er­erklä­rung oder einer vir­tu­el­len Assis­tenz für all­täg­li­che Ver­wal­tungs­auf­ga­ben kann wert­vol­le Zeit frei­set­zen, die dann wie­der ins Kern­ge­schäft inves­tiert wer­den kann. Die­se Free­lan­cer Tipps zur Effi­zi­enz­stei­ge­rung sind essen­zi­ell, um dem büro­kra­ti­schen Zeit­ver­lust ent­ge­gen­zu­wir­ken.

Lösungsansätze und Entlastungsmöglichkeiten

Die Erkennt­nis­se der KfW-Stu­die machen deut­lich, dass zur Stär­kung der Free­lan­cer-Wirt­schaft kon­kre­te Maß­nah­men erfor­der­lich sind, um den büro­kra­ti­schen Bal­last zu redu­zie­ren. Ein zen­tra­ler Ansatz­punkt liegt in der poli­ti­schen Ebe­ne, wo For­de­run­gen nach einer Ver­ein­fa­chung des Steu­er­rechts und ande­rer rele­van­ter Vor­schrif­ten immer lau­ter wer­den. Eine opti­mier­te Gesetz­ge­bung könn­te den admi­nis­tra­ti­ven Auf­wand von Grund auf ver­rin­gern. Par­al­lel dazu bie­ten digi­ta­le Tools und Auto­ma­ti­sie­rungs­lö­sun­gen signi­fi­kan­tes Poten­zi­al zur Ent­las­tung. Soft­ware für Buch­hal­tung, Rech­nungs­stel­lung und Pro­jekt­ma­nage­ment kann wie­der­keh­ren­de Auf­ga­ben auto­ma­ti­sie­ren und so wert­vol­le Zeit frei­set­zen. Auch die Kom­mu­ni­ka­ti­on mit Behör­den und Kun­den wird durch digi­ta­le Platt­for­men effi­zi­en­ter. Eine wei­te­re Mög­lich­keit ist die Aus­la­ge­rung bestimm­ter admi­nis­tra­ti­ver Tätig­kei­ten. Die Zusam­men­ar­beit mit Steu­er­be­ra­tern ent­las­tet Free­lan­cer bei kom­ple­xen Steu­er­fra­gen und der Jah­res­ab­schluss­erstel­lung. Auch vir­tu­el­le Assis­ten­ten kön­nen bei der Ter­min­pla­nung, E‑Mail-Kom­mu­ni­ka­ti­on und ande­ren ver­wal­ten­den Auf­ga­ben unter­stüt­zen. Die Kom­bi­na­ti­on aus poli­ti­schen Refor­men, dem geziel­ten Ein­satz von Tech­no­lo­gie und intel­li­gen­tem Out­sour­cing kann Free­lan­cern hel­fen, ihren Fokus wie­der stär­ker auf ihr Kern­ge­schäft zu legen.

Fazit

Die KfW-Stu­die lie­fert eine wich­ti­ge Daten­grund­la­ge, indem sie den signi­fi­kan­ten Zeit­ver­lust von durch­schnitt­lich 9 Pro­zent der Arbeits­zeit von Free­lan­cern durch Büro­kra­tie klar bezif­fert. Die­se Erkennt­nis unter­streicht ein­dring­lich die Not­wen­dig­keit, die admi­nis­tra­ti­ven Las­ten für Solo-Selbst­stän­di­ge zu ver­rin­gern. Der büro­kra­ti­sche Auf­wand bin­det nicht nur wert­vol­le Zeit, die pro­duk­ti­ver genutzt wer­den könn­te, son­dern stellt auch eine Her­aus­for­de­rung für die Wett­be­werbs­fä­hig­keit und Inno­va­ti­ons­kraft der deut­schen Wirt­schaft dar. Eine Ent­las­tung der Free­lan­cer – sei es durch poli­ti­sche Refor­men, den Ein­satz digi­ta­ler Lösun­gen oder die Aus­la­ge­rung von Auf­ga­ben – könn­te Poten­zia­le frei­set­zen, die sowohl den Ein­zel­nen als auch die gesam­te Volks­wirt­schaft stär­ken. Weni­ger Büro­kra­tie bedeu­tet mehr Zeit für Kun­den­pro­jek­te, Akqui­se, Wei­ter­bil­dung und Inno­va­ti­on, was letzt­lich zu mehr Erfolg und Wachs­tum im Free­lan­cing-Sek­tor füh­ren wür­de.

Weiterführende Quellen