Kon­sti­tu­ie­rung des Bun­des­tags am 25. März 2025: Was Sie wis­sen müs­sen

Kon­sti­tu­ie­rung des Bun­des­tags am 25. März 2025: Was Sie wis­sen müs­sen

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Die Kon­sti­tu­ie­rung des Deut­schen Bun­des­ta­ges am 25. März 2025 mar­kiert den Beginn einer neu­en Legis­la­tur­pe­ri­ode und ist ein ent­schei­den­der Moment für die deut­sche Poli­tik. Nach der Bun­des­tags­wahl steht die Bil­dung einer neu­en Regie­rung an, und die kon­sti­tu­ie­ren­de Sit­zung legt den Grund­stein für die kom­men­den vier Jah­re. Wel­che Schrit­te sind bis dahin not­wen­dig, wel­che Akteu­re spie­len eine Rol­le und wel­che Kon­se­quen­zen erge­ben sich aus die­ser Sit­zung? Die­ser Arti­kel beleuch­tet die wich­tigs­ten Aspek­te rund um die Kon­sti­tu­ie­rung des Bun­des­ta­ges und gibt einen Über­blick über die anste­hen­den Her­aus­for­de­run­gen und Chan­cen. Im Fokus ste­hen die zen­tra­len Pro­zes­se, die nach der Bun­des­tags­wahl in Gang gesetzt wer­den, bis hin zur Wahl des Bun­des­tags­prä­si­den­ten und der damit ein­her­ge­hen­den Wei­chen­stel­lung für die neue Legis­la­tur­pe­ri­ode. Die anschlie­ßen­de Regie­rungsbil­dung ist ein kom­ple­xer Pro­zess, der maß­geb­lich von den Ergeb­nis­sen der Wahl und den Mehr­heits­ver­hält­nis­sen im Par­la­ment beein­flusst wird.

Der Weg zur Kon­sti­tu­ie­ren­den Sit­zung

Der Weg zur kon­sti­tu­ie­ren­den Sit­zung des Deut­schen Bun­des­ta­ges ist durch kla­re Fris­ten und Pro­zes­se gere­gelt. Den Aus­gangs­punkt bil­det die Bun­des­tags­wahl, deren Ergeb­nis die Grund­la­ge für die Zusam­men­set­zung des neu­en Par­la­ments bil­det. Die Wahl selbst wird vom Bun­des­wahl­lei­ter gelei­tet, der für die ord­nungs­ge­mä­ße Durch­füh­rung und die Fest­stel­lung des amt­li­chen End­ergeb­nis­ses ver­ant­wort­lich ist. Unmit­tel­bar nach der Wahl beginnt die Frist für die Ein­be­ru­fung der kon­sti­tu­ie­ren­den Sit­zung.

Gemäß Arti­kel 39 Absatz 1 des Grund­ge­set­zes muss der neu gewähl­te Bun­des­tag spä­tes­tens am drei­ßigs­ten Tag nach der Wahl zusam­men­tre­ten. Da die Bun­des­tags­wahl im Herbst 2024 statt­fand, fällt die Frist auf den 25. März 2025. Die Ein­be­ru­fung der Sit­zung erfolgt durch den amtie­ren­den Bun­des­prä­si­den­ten. In der Pra­xis wird die­ser Ter­min jedoch in Abspra­che mit den Par­tei­en im Bun­des­tag fest­ge­legt, um aus­rei­chend Zeit für die Vor­be­rei­tung zu gewähr­leis­ten.

Zwi­schen Wahl­tag und kon­sti­tu­ie­ren­der Sit­zung fin­den bereits wich­ti­ge Vor­be­rei­tun­gen statt. Die Par­tei­en kon­sti­tu­ie­ren ihre Frak­tio­nen, wäh­len Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de und legen ihre poli­ti­sche Stra­te­gie für die kom­men­de Legis­la­tur­pe­ri­ode fest. Auch die Vor­be­rei­tung der Tages­ord­nung für die kon­sti­tu­ie­ren­de Sit­zung gehört zu den Auf­ga­ben in die­ser Pha­se. Der Bun­des­wahl­lei­ter stellt das end­gül­ti­ge Wahl­er­geb­nis fest und infor­miert die gewähl­ten Abge­ord­ne­ten über ihre Man­da­te. Etwa­ige Wahl­prü­fungs­be­schwer­den müs­sen vor der Kon­sti­tu­ie­rung des Bun­des­ta­ges ein­ge­reicht wer­den, kön­nen den Ablauf aber zunächst nicht auf­hal­ten.

Ablauf der Kon­sti­tu­ie­ren­den Sit­zung am 25. März 2025

Die kon­sti­tu­ie­ren­de Sit­zung des Deut­schen Bun­des­ta­ges ist ein for­ma­li­sier­ter Akt mit einer fest­ge­leg­ten Geschäfts­ord­nung. Tra­di­tio­nell wird die Sit­zung vom Alters­prä­si­den­ten eröff­net. Alters­prä­si­dent ist der dienst­äl­tes­te Abge­ord­ne­te des neu­en Bun­des­ta­ges. Sei­ne Auf­ga­be ist es, die Sit­zung zu eröff­nen und die Wahl des Bun­des­tags­prä­si­den­ten zu lei­ten. Soll­te der Alters­prä­si­dent aus einer Par­tei stam­men, die im Ver­dacht steht, die frei­heit­lich-demo­kra­ti­sche Grund­ord­nung zu miss­ach­ten, kann es zu Geschäfts­ord­nungs­de­bat­ten kom­men, wie in der Ver­gan­gen­heit bereits gesche­hen ist. In die­sem Fall könn­te ver­sucht wer­den, ihn durch einen ande­ren Abge­ord­ne­ten zu erset­zen.

Der wich­tigs­te Tages­ord­nungs­punkt der kon­sti­tu­ie­ren­den Sit­zung ist die Wahl des Bun­des­tags­prä­si­den­ten oder der Bun­des­tags­prä­si­den­tin. Der Bun­des­tags­prä­si­dent reprä­sen­tiert das Par­la­ment nach außen und lei­tet die Sit­zun­gen des Bun­des­ta­ges. Die Wahl erfolgt in gehei­mer Abstim­mung. In der Regel wird der Kan­di­dat der stärks­ten Frak­ti­on im Par­la­ment vor­ge­schla­gen, wobei es in der Ver­gan­gen­heit auch schon zu abwei­chen­den Kon­stel­la­tio­nen kam.

Nach der Wahl des Bun­des­tags­prä­si­den­ten wer­den die wei­te­ren Mit­glie­der des Prä­si­di­ums gewählt, näm­lich die Vize­prä­si­den­ten und Schrift­füh­rer. Die Vize­prä­si­den­ten ver­tre­ten den Bun­des­tags­prä­si­den­ten bei des­sen Abwe­sen­heit, wäh­rend die Schrift­füh­rer für die Pro­to­kol­lie­rung der Sit­zun­gen zustän­dig sind. Die Zusam­men­set­zung des Prä­si­di­ums spie­gelt in der Regel die Stär­ke­ver­hält­nis­se im Par­la­ment wider, sodass jede Frak­ti­on im Ide­al­fall ver­tre­ten ist.

Die kon­sti­tu­ie­ren­de Sit­zung bie­tet auch Raum für Anträ­ge zur Geschäfts­ord­nung. Hier kön­nen die Abge­ord­ne­ten bei­spiels­wei­se Ände­run­gen der Geschäfts­ord­nung bean­tra­gen oder Ver­fah­rens­fra­gen klä­ren. Nach der Wahl des Prä­si­di­ums und der Klä­rung even­tu­el­ler Ver­fah­rens­fra­gen ist der Bun­des­tag hand­lungs­fä­hig und kann mit sei­ner eigent­li­chen Arbeit begin­nen.

Bun­des­tag: Die kon­sti­tu­ie­ren­de Sit­zung im Live­ti­cker — ZDFheu­te

Die Bedeu­tung der Kon­sti­tu­ie­rung für die Regie­rungs­bil­dung

Die Kon­sti­tu­ie­rung des Bun­des­ta­ges am 25. März 2025 ist mehr als nur eine for­ma­le Eröff­nung einer neu­en Legis­la­tur­pe­ri­ode. Sie mar­kiert den Start­schuss für die Regie­rungs­bil­dung. Nach der Wahl müs­sen sich die Frak­tio­nen im Bun­des­tag zusam­men­fin­den, um eine sta­bi­le Regie­rung zu bil­den. Die Stär­ke der ein­zel­nen Frak­tio­nen, wie sie sich aus dem Wahl­er­geb­nis ergibt, beein­flusst maß­geb­lich die poten­zi­el­len Koali­ti­ons­ver­hand­lun­gen. Der neu gewähl­te Bun­des­tag wählt in der Fol­ge den Bun­des­kanz­ler oder die Bun­des­kanz­le­rin.

Die Frak­tio­nen spie­len dabei eine zen­tra­le Rol­le. Sie sind die Akteu­re, die Koali­ti­ons­ver­hand­lun­gen füh­ren und Son­die­rungs­ge­sprä­che abhal­ten. Die Kon­stel­la­ti­on der Frak­tio­nen im Bun­des­tag bestimmt, wel­che Koali­tio­nen mög­lich sind und wel­che nicht. Die größ­ten Frak­tio­nen haben in der Regel den größ­ten Ein­fluss auf die Regie­rungs­bil­dung. Fin­den sich kei­ne Part­ner für eine Koali­ti­on, die über die not­wen­di­ge Mehr­heit ver­fügt, kann es zu einer Min­der­heits­re­gie­rung kom­men. Die­se ist jedoch auf die Zustim­mung ande­rer Frak­tio­nen ange­wie­sen, um Geset­ze zu ver­ab­schie­den.

Die Kanz­ler­wahl ist ein ent­schei­den­der Schritt im Pro­zess der Regie­rungs­bil­dung. Der Bun­des­kanz­ler oder die Bun­des­kanz­le­rin wird vom Bun­des­tag gewählt, nach­dem er oder sie von einer oder meh­re­ren Frak­tio­nen vor­ge­schla­gen wur­de. Die Wahl erfor­dert eine abso­lu­te Mehr­heit der Stim­men im Bun­des­tag. Gelingt die­se im ers­ten Wahl­gang nicht, kann in wei­te­ren Wahl­gän­gen eine rela­ti­ve Mehr­heit aus­rei­chen. Die Kanz­ler­wahl ist ein Indi­ka­tor für die Sta­bi­li­tät der zukünf­ti­gen Regie­rung. Schei­tert die Wahl, kann dies zu Neu­wah­len füh­ren.

Her­aus­for­de­run­gen und Kon­tro­ver­sen bei der Kon­sti­tu­ie­rung

Die Kon­sti­tu­ie­rung des Bun­des­ta­ges ver­läuft nicht immer rei­bungs­los. Beson­ders bei knap­pen Mehr­heits­ver­hält­nis­sen kön­nen sich Schwie­rig­kei­ten erge­ben. Wenn die Mehr­heits­ver­hält­nis­se im Bun­des­tag unklar sind oder nur knapp aus­fal­len, kann es zu Strei­tig­kei­ten über die Beset­zung von Aus­schüs­sen und ande­ren wich­ti­gen Posi­tio­nen kom­men. Auch die Wahl des Bun­des­tags­prä­si­den­ten oder der Bun­des­tags­prä­si­den­tin kann in sol­chen Fäl­len umstrit­ten sein.

Wahl­prü­fungs­be­schwer­den kön­nen eben­falls zu Ver­zö­ge­run­gen und Kon­tro­ver­sen füh­ren. Wenn Zwei­fel an der Gül­tig­keit der Wahl bestehen, kön­nen ein­zel­ne Abge­ord­ne­te oder Frak­tio­nen Beschwer­den ein­le­gen. Die­se wer­den vom Wahl­prü­fungs­aus­schuss des Bun­des­ta­ges geprüft. Bis zum Abschluss der Prü­fung kann es zu Unsi­cher­hei­ten über die Zusam­men­set­zung des Bun­des­ta­ges kom­men.

Auch Geschäfts­ord­nungs­de­bat­ten kön­nen die Kon­sti­tu­ie­rung ver­zö­gern. Die Geschäfts­ord­nung des Bun­des­ta­ges regelt den Ablauf der Par­la­ments­ar­beit. Strei­tig­kei­ten über die Aus­le­gung oder Anwen­dung der Geschäfts­ord­nung kön­nen zu hit­zi­gen Debat­ten und Blo­cka­den füh­ren.

Ein Son­der­fall kann ein­tre­ten, wenn es zu Strei­tig­kei­ten über die par­la­men­ta­ri­sche Immu­ni­tät von Abge­ord­ne­ten kommt. Die Immu­ni­tät schützt Abge­ord­ne­te vor Straf­ver­fol­gung. Wenn ein Abge­ord­ne­ter einer Straf­tat ver­däch­tigt wird, kann der Bun­des­tag die Immu­ni­tät auf­he­ben. Dies kann zu Kon­tro­ver­sen füh­ren, ins­be­son­de­re wenn poli­ti­sche Moti­ve ver­mu­tet wer­den.

Aus­wir­kun­gen der Kon­sti­tu­ie­rung des Bun­des­tags auf die Gesetz­ge­bung

Die neue Zusam­men­set­zung des Bun­des­ta­ges hat direk­ten Ein­fluss auf die zukünf­ti­ge Gesetz­ge­bung und poli­ti­sche Agen­da. Die poli­ti­schen Schwer­punk­te, die sich aus dem Koali­ti­ons­ver­trag erge­ben, wer­den maß­geb­lich durch die Mehr­heits­ver­hält­nis­se im Par­la­ment bestimmt. Die Oppo­si­ti­on spielt eine wich­ti­ge Rol­le bei der Kon­trol­le der Regie­rung und der For­mu­lie­rung von Alter­na­tiv­vor­schlä­gen.

Der Koali­ti­ons­ver­trag, der zwi­schen den Regie­rungs­par­tei­en geschlos­sen wird, legt die Leit­li­ni­en für die zukünf­ti­ge Poli­tik fest. Er ent­hält kon­kre­te Zie­le und Maß­nah­men, die in den kom­men­den vier Jah­ren umge­setzt wer­den sol­len. Die Umset­zung des Koali­ti­ons­ver­trags erfor­dert die Zustim­mung des Bun­des­ta­ges. Die Oppo­si­ti­on kann Geset­zes­vor­ha­ben der Regie­rung blo­ckie­ren oder ver­än­dern, wenn sie über genü­gend Stim­men ver­fügt.

Die neue Zusam­men­set­zung des Bun­des­ta­ges kann auch zu Ver­schie­bun­gen in der poli­ti­schen Agen­da füh­ren. The­men, die in der ver­gan­ge­nen Legis­la­tur­pe­ri­ode weni­ger Beach­tung fan­den, kön­nen nun in den Fokus rücken. Neue poli­ti­sche Her­aus­for­de­run­gen, wie der Kli­ma­wan­del oder die Digi­ta­li­sie­rung, erfor­dern neue Geset­ze und Maß­nah­men. Der Bun­des­tag ist gefor­dert, die­se Her­aus­for­de­run­gen anzu­neh­men und inno­va­ti­ve Lösun­gen zu ent­wi­ckeln.

Neu gewähl­ter Bun­des­tag tritt am 25. März … — Deut­scher Bun­des­tag — Infor­ma­tio­nen des Deut­schen Bun­des­ta­ges zur ers­ten, kon­sti­tu­ie­ren­den Sit­zung am 25. März 2025.

Nach der Wahl: Deut­scher Bun­des­tag sor­tiert sich neu — Die­ser Arti­kel beschreibt die ver­schie­de­nen Etap­pen nach der Bun­des­tags­wahl, ein­schließ­lich der Kon­sti­tu­ie­rung.

Wei­ter­füh­ren­de Infor­ma­tio­nen und Res­sour­cen

Für wei­te­re Recher­chen und ver­tie­fen­de Infor­ma­tio­nen rund um die Kon­sti­tu­ie­rung des Deut­schen Bun­des­ta­ges am 25. März 2025, kön­nen fol­gen­de Res­sour­cen hilf­reich sein:

  • Die Geschäfts­ord­nung des Deut­schen Bun­des­ta­ges regelt den Ablauf der Sit­zun­gen und die Auf­ga­ben des Prä­si­di­ums. Sie ist online auf der Web­site des Bun­des­ta­ges ein­seh­bar.
  • Bio­gra­phien der Abge­ord­ne­ten bie­ten Ein­bli­cke in die Hin­ter­grün­de und poli­ti­schen Schwer­punk­te der ein­zel­nen Mit­glie­der des Par­la­ments. Die­se sind eben­falls auf der Web­site des Bun­des­ta­ges zu fin­den.
  • Die Par­la­ments­do­ku­men­ta­ti­on des Bun­des­ta­ges archi­viert alle wich­ti­gen Doku­men­te und Infor­ma­tio­nen rund um die Arbeit des Par­la­ments, ein­schließ­lich Pro­to­kol­le der Sit­zun­gen und Geset­zes­ent­wür­fe.
  • Die Web­site des Bun­des­wahl­lei­ters bie­tet umfas­sen­de Infor­ma­tio­nen zur Bun­des­tags­wahl, ein­schließ­lich der Wahl­er­geb­nis­se und der Zusam­men­set­zung des neu­en Bun­des­ta­ges.

Fazit

Die Kon­sti­tu­ie­rung des Bun­des­ta­ges am 25. März 2025 ist ein ent­schei­den­der Moment für die deut­sche Poli­tik. Sie mar­kiert den Beginn einer neu­en Legis­la­tur­pe­ri­ode, in der die Wei­chen für die kom­men­den Jah­re gestellt wer­den. Die Regie­rungs­bil­dung, die sich an die Kon­sti­tu­ie­rung anschließt, wird maß­geb­lich die poli­ti­sche Agen­da bestim­men. Es bleibt abzu­war­ten, wel­che Her­aus­for­de­run­gen und Chan­cen sich aus der neu­en Zusam­men­set­zung des Par­la­ments erge­ben und wie sich die Zusam­men­ar­beit zwi­schen den Frak­tio­nen gestal­ten wird.

Wei­ter­füh­ren­de Quel­len