Semi­na­re vs. Work­shops: Ein Leit­fa­den für effek­ti­ve Wei­ter­bil­dung

Semi­na­re und Work­shops sind zwei gän­gi­ge For­ma­te in der Wei­ter­bil­dung, die oft syn­onym ver­wen­det wer­den, jedoch grund­le­gen­de Unter­schie­de auf­wei­sen. Wäh­rend Semi­na­re pri­mär der Wis­sens­ver­mitt­lung die­nen und häu­fig theo­re­ti­sche Inhal­te beto­nen, ste­hen bei Work­shops die prak­ti­sche Anwen­dung und das akti­ve Mit­wir­ken der Teil­neh­mer im Vor­der­grund. In die­sem Arti­kel wer­den wir die Merk­ma­le und Unter­schie­de die­ser bei­den For­ma­te unter­su­chen, um her­aus­zu­fin­den, wel­ches For­mat sich am bes­ten für ver­schie­de­ne Lern­zie­le eig­net.

Defi­ni­ti­on von Semi­na­ren und Work­shops

Ein Semi­nar ist eine struk­tu­rier­te Ver­an­stal­tung, bei der das Haupt­au­gen­merk auf der Ver­mitt­lung von Fach­wis­sen liegt. Der Refe­rent prä­sen­tiert Infor­ma­tio­nen, häu­fig unter­stützt durch schrift­li­che Unter­la­gen wie Skrip­ten oder Hand­outs. In der Regel über­wiegt der Rede­an­teil des Semi­nar­lei­ters, wobei die Teil­neh­mer durch Fra­gen und Dis­kus­sio­nen aktiv ein­ge­bun­den wer­den kön­nen. Die­se Art der Ver­an­stal­tung ist oft ein­ma­lig und hat einen fest­ge­leg­ten Ablauf mit spe­zi­fi­schen The­men, die behan­delt wer­den. Die Teil­neh­mer ver­las­sen Semi­na­re in der Regel mit einem erwei­ter­ten theo­re­ti­schen Wis­sen, das sie anschlie­ßend in der Pra­xis anwen­den kön­nen.

Im Gegen­satz dazu ist der Work­shop eine inter­ak­ti­ve Grup­pe von Arbeits­kräf­ten, die dar­auf abzielt, gemein­sam Lösun­gen für spe­zi­fi­sche Pro­ble­me zu erar­bei­ten oder neue Ideen zu ent­wi­ckeln. Work­shops sind meist weni­ger struk­tu­riert als Semi­na­re und erfor­dern eine akti­ve Teil­nah­me aller Anwe­sen­den. Der Mode­ra­ti­ons­an­teil des Work­shop-Lei­ters ist hier gerin­ger, da die Teil­neh­mer selbst­stän­dig an den The­men arbei­ten. Ziel ist es, Fer­tig­kei­ten zu erler­nen und direkt anzu­wen­den. Die Atmo­sphä­re ist oft dyna­mi­scher, und die Ergeb­nis­se wer­den häu­fig im Rah­men der Grup­pe erar­bei­tet, was zu einem tie­fe­ren Ein­blick in die The­ma­tik führt.

Inter­ak­ti­vi­tät und Enga­ge­ment der Teil­neh­mer

Inter­ak­ti­vi­tät ist ein ent­schei­den­des Merk­mal, das Semi­na­re von Work­shops unter­schei­det. Semi­na­re bie­ten zwar Raum für Fra­gen und Dis­kus­sio­nen, jedoch bleibt der Fokus stark auf der Wis­sens­ver­mitt­lung durch den Refe­ren­ten. Der Teil­neh­mer hat meist eine pas­si­ve Rol­le und nimmt Infor­ma­tio­nen auf, ohne direkt aktiv zu wer­den.

In Work­shops hin­ge­gen ist Enga­ge­ment von zen­tra­ler Bedeu­tung. Die Teil­neh­mer sind gefor­dert, aktiv an Dis­kus­sio­nen teil­zu­neh­men und gemein­sam Lösun­gen zu fin­den. Die­se Form der akti­ven Mit­wir­kung för­dert nicht nur das Ler­nen, son­dern auch die Team­dy­na­mik und Krea­ti­vi­tät. Übun­gen, Rol­len­spie­le und Grup­pen­ar­bei­ten sind typi­sche Ele­men­te eines Work­shops, die es den Teil­neh­mern ermög­li­chen, das Gelern­te sofort anzu­wen­den (sie­he auch Mög­lich­kei­ten der Wei­ter­bil­dung).

Zie­le und Ergeb­nis­se

Die Zie­le von Semi­na­ren und Work­shops sind grund­le­gend unter­schied­lich und beein­flus­sen die Struk­tur und Durch­füh­rung der Ver­an­stal­tun­gen.

In einem Semi­nar steht das Ziel im Vor­der­grund, Wis­sen zu ver­mit­teln und die Teil­neh­mer mit neu­en Infor­ma­tio­nen zu ver­sor­gen. Es geht dar­um, ein spe­zi­fi­sches The­ma tief­grei­fend zu behan­deln und dabei die ver­tief­te Wis­sens­ver­mitt­lung sicher­zu­stel­len. Die Teil­neh­mer ver­las­sen das Semi­nar oft mit neu­en Erkennt­nis­sen und theo­re­ti­schem Wis­sen, das sie in ihrer beruf­li­chen Pra­xis umset­zen kön­nen.

Im Gegen­satz dazu ver­fol­gen Work­shops das Ziel, Fer­tig­kei­ten zu erler­nen und kon­kre­te Ergeb­nis­se zu erzie­len. Die Teil­neh­mer arbei­ten gemein­sam an prak­ti­schen Pro­blem­stel­lun­gen und erar­bei­ten Lösun­gen, sodass sie pra­xis­na­he Fähig­kei­ten ent­wi­ckeln, die für ihre Arbeit unmit­tel­bar anwend­bar sind (sie­he auch Trai­ning, Work­shop & Co. — was ist eigent­lich was?).

Fazit: Die Wahl des rich­ti­gen For­mats

Die Ent­schei­dung, ob ein Semi­nar oder ein Work­shop geeig­ne­ter ist, hängt vor allem von den indi­vi­du­el­len Lern­zie­len ab. Semi­na­re sind ide­al, wenn es dar­um geht, umfas­sen­des Wis­sen zu einem bestimm­ten The­ma zu erlan­gen und theo­re­ti­sche Grund­la­gen zu fes­ti­gen. Sie bie­ten eine struk­tu­rier­te Lern­um­ge­bung, die den Teil­neh­mern hilft, ihre Kennt­nis­se zu erwei­tern.

Work­shops hin­ge­gen soll­ten gewählt wer­den, wenn die Teil­neh­mer aktiv an der Lösung von Pro­ble­men arbei­ten, neue Ideen ent­wi­ckeln oder spe­zi­fi­sche Fer­tig­kei­ten erler­nen möch­ten. Die inter­ak­ti­ve Natur des Work­shops för­dert nicht nur das Ler­nen, son­dern auch den Aus­tausch von Ideen und Erfah­run­gen inner­halb der Grup­pe.

Letzt­end­lich hängt die Wahl des For­mats von den Zie­len der Ver­an­stal­tung und den Bedürf­nis­sen der Teil­neh­mer ab. Die rich­ti­ge Ent­schei­dung kann ent­schei­dend dafür sein, wie gut die Inhal­te auf­ge­nom­men und in der Pra­xis umge­setzt wer­den.

Wenn du dar­über nach­denkst, wel­ches For­mat für dei­ne Wei­ter­bil­dung am bes­ten geeig­net ist, betrach­te dei­ne Zie­le und die Art des Wis­sens oder der Fähig­kei­ten, die du erlan­gen möch­test (sie­he auch Vor­trag, Semi­nar, Kurs, Work­shop, Web­i­nar, Kon­gress, Bar­camp).


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