Die Vier­ta­ge­wo­che: Trends und Chan­cen für älte­re Arbeit­neh­mer im Wan­del der Arbeits­welt

Die Nach­fra­ge nach einer Vier­ta­ge­wo­che nimmt zu, ins­be­son­de­re unter älte­ren Arbeit­neh­mern. Die­se Ent­wick­lung reflek­tiert die sich wan­deln­den Bedürf­nis­se der Beschäf­tig­ten und die Ver­än­de­run­gen in den Arbeits­märk­ten. Dabei spielt die Work-Life-Balan­ce eine zen­tra­le Rol­le, da vie­le älte­re Mit­ar­bei­ter eine bes­se­re Ver­ein­bar­keit von Beruf und Pri­vat­le­ben anstre­ben. Laut einer aktu­el­len Umfra­ge wün­schen sich 73 Pro­zent der Voll­zeit­be­schäf­tig­ten in Deutsch­land eine Ver­kür­zung ihrer Arbeits­zeit bei gleich­blei­ben­dem Lohn, ein Trend, der nicht auf die jün­ge­ren Gene­ra­tio­nen beschränkt ist. Dies zeigt, dass auch die älte­re Gene­ra­ti­on zuneh­mend bereit ist, ihre Arbeits­zeit zu über­den­ken und den Wunsch nach mehr Frei­zeit zu äußern (FOCUS online).

Der Wunsch nach einer Arbeits­zeit­ver­kür­zung

Der Wunsch nach Arbeits­zeit­ver­kür­zung ist beson­ders stark aus­ge­prägt. Eine Umfra­ge der Hans-Böck­ler-Stif­tung zeigt, dass 81 Pro­zent der Befrag­ten eine Vier­ta­ge­wo­che mit glei­chem Lohn befür­wor­ten. Dar­über hin­aus gaben 89 Pro­zent an, dass sie mehr Zeit für Fami­lie, Hob­bys und per­sön­li­che Inter­es­sen wün­schen. Die­se Ergeb­nis­se ver­deut­li­chen, dass nicht nur die Gene­ra­ti­on Z an einer Ver­rin­ge­rung der Arbeits­zeit inter­es­siert ist, son­dern auch älte­re Arbeit­neh­mer. Die Mög­lich­keit, die Arbeits­wo­che auf vier Tage zu redu­zie­ren, wür­de es vie­len ermög­li­chen, ihr Leben fle­xi­bler zu gestal­ten und ihre Frei­zeit bes­ser zu genie­ßen (Hans-Böck­ler-Stif­tung).

Die Her­aus­for­de­run­gen der Umset­zung

Trotz der posi­ti­ven Reso­nanz auf die Vier­ta­ge­wo­che gibt es zahl­rei­che Her­aus­for­de­run­gen bei der Umset­zung. Ins­be­son­de­re im Kon­text des Fach­kräf­te­man­gels könn­te eine Reduk­ti­on der Arbeits­zeit zu einem Arbeits­zeit­de­fi­zit füh­ren, da immer weni­ger Stun­den zur Ver­fü­gung ste­hen, um die glei­che Men­ge an Arbeit zu erle­di­gen. Zudem müs­sen Unter­neh­men sicher­stel­len, dass die Arbeits­be­las­tung auf die ver­blei­ben­den Tage sinn­voll ver­teilt wird, ohne dass es zu einer Über­las­tung der Mit­ar­bei­ter kommt. Die­se Her­aus­for­de­run­gen könn­ten ins­be­son­de­re in Bran­chen wie dem Gesund­heits­we­sen, wo durch­gän­gi­ge Erreich­bar­keit gefor­dert ist, zu Kon­flik­ten füh­ren (Insti­tut der deut­schen Wirt­schaft (IW)).

Das bel­gi­sche Modell der „Com­pres­sed Work­week“

Ein Blick nach Bel­gi­en zeigt, dass es auch erfolg­rei­che­re Model­le für die Umset­zung der Vier­ta­ge­wo­che gibt. Das soge­nann­te Com­pres­sed Work­week-Modell ermög­licht es den Arbeit­neh­mern, ihre Arbeits­wo­che auf vier Tage bei unver­än­der­ter Stun­den­zahl zu ver­tei­len. Die­ses Modell wur­de dort im Novem­ber 2022 ein­ge­führt und zeigt, dass eine sol­che Rege­lung nicht nur mög­lich, son­dern auch von den Beschäf­tig­ten ger­ne ange­nom­men wird. Die­se inter­na­tio­na­le Per­spek­ti­ve könn­te als Vor­bild für Deutsch­land die­nen und inter­es­san­te Ein­bli­cke in die Mach­bar­keit und die Vor­tei­le der Vier­ta­ge­wo­che bie­ten (Insti­tut der deut­schen Wirt­schaft (IW)).

Die Vor­tei­le für älte­re Arbeit­neh­mer

Die Ein­füh­rung einer Vier­ta­ge­wo­che könn­te für älte­re Arbeit­neh­mer zahl­rei­che Vor­tei­le brin­gen. Eine sol­che Rege­lung wür­de ihnen nicht nur mehr Frei­zeit für per­sön­li­che Inter­es­sen und fami­liä­re Ver­pflich­tun­gen bie­ten, son­dern auch die Mög­lich­keit, ihre Work-Life-Balan­ce signi­fi­kant zu ver­bes­sern. 89 Pro­zent der Befrag­ten äußer­ten den Wunsch nach mehr Zeit für Hob­by und Sport, was zeigt, dass eine kür­ze­re Arbeits­wo­che posi­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf das Wohl­be­fin­den und die Lebens­qua­li­tät haben könn­te (FOCUS online).

Fazit und Aus­blick zur Zukunft der Vier­ta­ge­wo­che

Zusam­men­fas­send lässt sich sagen, dass der Trend zur Vier­ta­ge­wo­che sowohl bei jün­ge­ren als auch bei älte­ren Arbeit­neh­mern anhält. Den­noch gibt es erheb­li­che Her­aus­for­de­run­gen bei der Imple­men­tie­rung, ins­be­son­de­re im Hin­blick auf den Fach­kräf­te­man­gel und die Not­wen­dig­keit, die Arbeits­last ange­mes­sen zu ver­tei­len. Pilot­pro­jek­te, wie sie in Deutsch­land für 2024 geplant sind, könn­ten wich­ti­ge Erkennt­nis­se dar­über lie­fern, wie die Vier­ta­ge­wo­che in ver­schie­de­nen Bran­chen erfolg­reich umge­setzt wer­den kann. Der Weg zur Arbeits­zeit­ver­kür­zung ist geeb­net, doch es liegt an den Unter­neh­men und Ent­schei­dungs­trä­gern, die not­wen­di­gen Schrit­te zur Umset­zung zu unter­neh­men (Hans-Böck­ler-Stif­tung).

Der Auf­ruf zur Hand­lung lau­tet: Lass uns gemein­sam die Zukunft der Arbeits­welt gestal­ten und die Vier­ta­ge­wo­che als Chan­ce für mehr Lebens­qua­li­tät und Zufrie­den­heit im Berufs­le­ben nut­zen!


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