Bayer schließt Werk in Frankfurt: Hunderte Jobs betroffen

Bayer schließt Werk in Frankfurt: Hunderte Jobs betroffen

Die Nach­richt von der geplan­ten Schlie­ßung des Bay­er-Stand­orts im Indus­trie­park Höchst in Frank­furt hat weit­rei­chen­de Besorg­nis aus­ge­löst. Der Phar­ma- und Agrar­kon­zern beab­sich­tigt, das Werk bis Ende 2028 still­zu­le­gen, wovon vor­aus­sicht­lich meh­re­re Hun­dert Arbeits­plät­ze direkt betrof­fen sein wer­den. Die­se Ent­schei­dung mar­kiert eine bedeu­ten­de Zäsur für den tra­di­ti­ons­rei­chen Indus­trie­stand­ort Frank­furt und wirft Fra­gen nach den genau­en Grün­den für die­sen Schritt sowie den kon­kre­ten Fol­gen für die Mit­ar­bei­ter und die regio­na­le Wirt­schaft auf. Der Arti­kel beleuch­tet die Hin­ter­grün­de, den Umfang und die erwar­te­ten Aus­wir­kun­gen die­ser Unter­neh­mens­ent­schei­dung.

Details zur Schließung: Standort, Zeitplan und betroffener Bereich

Die geplan­te Werks­schlie­ßung von Bay­er betrifft spe­zi­fisch den Stand­ort im Indus­trie­park Höchst in Frank­furt am Main. Das Unter­neh­men hat ange­kün­digt, die Akti­vi­tä­ten an die­sem tra­di­ti­ons­rei­chen Stand­ort bis spä­tes­tens Ende 2028 ein­zu­stel­len. Bei dem betrof­fe­nen Werk han­delt es sich pri­mär um eine Pro­duk­ti­ons­an­la­ge. Wel­che spe­zi­fi­schen Pro­duk­ti­ons­be­rei­che genau ein­ge­stellt wer­den, ist Kern der lau­fen­den Pla­nun­gen, jedoch ist klar, dass die bis­her in Frank­furt durch­ge­führ­ten Akti­vi­tä­ten voll­stän­dig ver­la­gert oder been­det wer­den.
Wei­ter­füh­ren­de Quel­le: Frank­furt am Main: Bay­er schließt Stand­ort – Hun­der­te Mit­ar­bei­ter betrof­fen (t‑online.de)
https://frankfurt.t‑online.de/region/frankfurt-am-main/id_100719083/frankfurt-am-main-bayer-schliesst-standort-hunderte-mitarbeiter-betroffen.html
Wei­ter­füh­ren­de Quel­le: Bay­er will sein Pro­duk­ti­ons­werk in Frank­furt schlie­ßen (FAZ)
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/bayer-will-sein-produktionswerk-in-frankfurt-schliessen-110471658.html

Gründe für das Aus: Wirtschaftliche Zwänge und strategische Neuausrichtung

Die Ent­schei­dung zur Schlie­ßung des Bay­er-Werks in Frank­furt ist auf eine Kom­bi­na­ti­on aus wirt­schaft­li­chen Zwän­gen und einer stra­te­gi­schen Neu­aus­rich­tung des Kon­zerns zurück­zu­füh­ren. Ein wesent­li­cher Fak­tor ist der stei­gen­de Wett­be­werb, ins­be­son­de­re aus Asi­en, der die Pro­fi­ta­bi­li­tät der am Stand­ort Frank­furt ange­sie­del­ten Pro­duk­ti­on im Bereich Pflan­zen­schutz unter Druck setzt. Um die Wett­be­werbs­fä­hig­keit zu stär­ken und Kos­ten zu redu­zie­ren, sieht sich Bay­er zu struk­tu­rel­len Anpas­sun­gen gezwun­gen. Dar­über hin­aus ver­folgt der Kon­zern eine kla­re stra­te­gi­sche Neu­aus­rich­tung, ins­be­son­de­re inner­halb der Agrar­spar­te. Die­se zielt dar­auf ab, Pro­duk­ti­on, For­schung und Ent­wick­lung auf weni­ger Stand­or­te und stär­ker auf zukunfts­wei­sen­de, stra­te­gi­sche Tech­no­lo­gien zu fokus­sie­ren. Die Schlie­ßung in Frank­furt ist dem­nach Teil einer glo­ba­len Stra­te­gie, die dar­auf abzielt, das Unter­neh­men effi­zi­en­ter auf­zu­stel­len und sich auf Kern­be­rei­che mit höhe­rem Wachs­tums­po­ten­zi­al zu kon­zen­trie­ren.
Wei­ter­füh­ren­de Quel­le: Bay­er: Kon­zern schließt Werk in Frank­furt – Betriebs­rä­te sind erbost (Han­dels­blatt)
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/bayer-konzern-schliesst-werk-in-frankfurt-betriebsraete-sind-erbost/100127818.html
Wei­ter­füh­ren­de Quel­le: Bay­er fokus­siert Pro­duk­ti­on, For­schung und Ent­wick­lung der Agrar­spar­te in Deutsch­land auf stra­te­gi­sche Tech­no­lo­gien (Bay­er Media)
https://www.bayer.com/media/bayer-fokussiert-produktion-forschung-und-entwicklung-der-agrarsparte-in-deutschland-auf-strategische-technologien/

Die sozialen Folgen: Wie viele Arbeitsplätze sind betroffen?

Die geplan­te Schlie­ßung des Bay­er-Stand­orts in Frank­furt hat unmit­tel­bar spür­ba­re sozia­le Fol­gen für die Beleg­schaft. Nach ers­ten Schät­zun­gen sind rund 500 Arbeits­plät­ze direkt von der Maß­nah­me betrof­fen 500 Jobs betrof­fen! Bay­er will Stand­ort Frank­furt schlie­ßen. Für die betrof­fe­nen Mit­ar­bei­ter bedeu­tet dies eine erheb­li­che Unsi­cher­heit über ihre beruf­li­che Zukunft. Vor die­sem Hin­ter­grund ste­hen nun die Ver­hand­lun­gen über Maß­nah­men zur Abfe­de­rung der Fol­gen im Mit­tel­punkt. Dazu gehö­ren die Aus­ar­bei­tung eines Sozi­al­plans, der Abfin­dungs­re­ge­lun­gen, Ange­bo­te zur Qua­li­fi­zie­rung oder Unter­stüt­zung bei der Job­su­che umfas­sen soll. Die Ein­rich­tung einer Trans­fer­ge­sell­schaft ist eine wei­te­re Mög­lich­keit, um die Mit­ar­bei­ter beim Über­gang in neue Beschäf­ti­gungs­ver­hält­nis­se zu beglei­ten und Arbeits­lo­sig­keit mög­lichst zu ver­mei­den. Ziel der Ver­hand­lun­gen zwi­schen Unter­neh­mens­lei­tung, Betriebs­rat und Gewerk­schaf­ten ist es, fai­re Lösun­gen für die Arbeit­neh­mer zu fin­den und den Pro­zess sozi­al­ver­träg­lich zu gestal­ten.

Reaktionen und Widerstand: Betriebsrat, Gewerkschaften und Politik

Die Nach­richt von der Werks­schlie­ßung hat hef­ti­ge Reak­tio­nen und deut­li­chen Wider­stand bei den Arbeit­neh­mer­ver­tre­tern und Gewerk­schaf­ten her­vor­ge­ru­fen. Der Betriebs­rat des Frank­fur­ter Stand­orts äußer­te sich tief besorgt und bezeich­ne­te die geplan­te Schlie­ßung als eine „Zäsur“ für den Stand­ort und die lang­jäh­ri­gen Mit­ar­bei­ter Betriebs­rat: „Eine Zäsur“: Bay­er schließt Frank­furt-Stand­ort – und …. Er kün­dig­te an, sich mit aller Kraft für die Inter­es­sen der Beleg­schaft ein­zu­set­zen und für jeden ein­zel­nen Arbeits­platz zu kämp­fen. Auch die zustän­di­ge Gewerk­schaft, die IG BCE, kri­ti­sier­te die Ent­schei­dung scharf. Sie for­der­te das Unter­neh­men auf, Alter­na­ti­ven zur Schlie­ßung ernst­haft zu prü­fen und die Plä­ne noch­mals zu über­den­ken Bay­er will sein Pro­duk­ti­ons­werk in Frank­furt schlie­ßen. Die Gewerk­schaft beton­te die Bedeu­tung des Stand­orts und die Qua­li­fi­ka­ti­on der Mit­ar­bei­ter. Auch die Poli­tik, sowohl auf loka­ler als auch auf Lan­des­ebe­ne, signa­li­sier­te ihre Besorg­nis. Es wer­den Gesprä­che mit dem Unter­neh­men erwar­tet, um die Situa­ti­on zu erör­tern und Mög­lich­kei­ten zur Unter­stüt­zung der betrof­fe­nen Beleg­schaft aus­zu­lo­ten. Der Fokus liegt dar­auf, die Arbeit­neh­mer­rech­te zu wah­ren und sozi­al­ver­träg­li­che Ver­hand­lun­gen zu ermög­li­chen.

Bayers Strategie: Fokussierung auf andere Standorte und Technologien

Die Schlie­ßung des Frank­fur­ter Werks ist Teil einer brei­te­ren stra­te­gi­schen Neu­aus­rich­tung des Bay­er-Kon­zerns, ins­be­son­de­re in der Agrar­spar­te (Crop Sci­ence). Bay­er beab­sich­tigt, sei­ne Pro­duk­ti­on, For­schung und Ent­wick­lung in Deutsch­land und Euro­pa auf ande­re, als stra­te­gisch wich­ti­ger erach­te­te Stand­or­te zu kon­zen­trie­ren. Dies dient der Effi­zi­enz­stei­ge­rung und der Fokus­sie­rung auf zukunfts­wei­sen­de Berei­che. Gemäß der offi­zi­el­len Unter­neh­mens­mit­tei­lung fokus­siert sich Bay­er in Deutsch­land auf stra­te­gi­sche Tech­no­lo­gien Bay­er fokus­siert Pro­duk­ti­on, For­schung und Ent­wick­lung der Agrar­spar­te in Deutsch­land auf stra­te­gi­sche Tech­no­lo­gien. Dazu zäh­len unter ande­rem die Wei­ter­ent­wick­lung im Bereich der Agrar­for­schung und Bio­tech­no­lo­gie. Ziel ist es, durch Inves­ti­tio­nen in inno­va­ti­ve Tech­no­lo­gien und die Kon­so­li­die­rung an aus­ge­wähl­ten Bay­er Stand­or­ten den Kon­zern für zukünf­ti­ge Her­aus­for­de­run­gen im glo­ba­len Wett­be­werb zu posi­tio­nie­ren und die Wett­be­werbs­fä­hig­keit zu stär­ken. Die Ver­la­ge­rung von Akti­vi­tä­ten von Frank­furt auf ande­re Stand­or­te ist ein Ele­ment die­ser Zukunfts­stra­te­gie Bay­er.

Einordnung: Bedeutung der Schließung für Frankfurt und die Branche

Die bevor­ste­hen­de Schlie­ßung des Bay­er-Stand­orts im Indus­trie­park Höchst ist mehr als nur eine unter­neh­me­ri­sche Ein­zel­ent­schei­dung; sie stellt eine signi­fi­kan­te Zäsur für den Wirt­schafts­stand­ort Frank­furt am Main dar. Der Ver­lust von Hun­der­ten von Arbeits­plät­zen schwächt nicht nur direkt die loka­le Wirt­schaft, son­dern sen­det auch ein besorg­nis­er­re­gen­des Signal für die gesam­te Che­mie- und Phar­ma­bran­che in Deutsch­land. Es wirft Fra­gen zur Zukunfts­fä­hig­keit tra­di­tio­nel­ler Pro­duk­ti­ons­stand­or­te und zur Wett­be­werbs­fä­hig­keit unter glo­ba­lem Druck auf. Für den Indus­trie­park Höchst bedeu­tet der Weg­gang eines eta­blier­ten Mie­ters eine Her­aus­for­de­rung bei der Stand­ort­ana­ly­se und der zukünf­ti­gen Aus­rich­tung.

Fazit

Die geplan­te Schlie­ßung des Bay­er-Werks in Frank­furt bis Ende 2028 hat tief­grei­fen­de Fol­gen, pri­mär in Form eines erheb­li­chen Arbeits­platz­ver­lusts für meh­re­re Hun­dert Mit­ar­bei­ter. Die Ent­schei­dung, getrie­ben durch wirt­schaft­li­che Zwän­ge und eine stra­te­gi­sche Neu­aus­rich­tung, ins­be­son­de­re in der Agrar­spar­te, hat ver­ständ­li­cher­wei­se Wider­stand bei Betriebs­rat und Gewerk­schaf­ten her­vor­ge­ru­fen. Wäh­rend Bay­er eine Fokus­sie­rung auf ande­re Stand­or­te und stra­te­gi­sche Tech­no­lo­gien anstrebt, bleibt die Zukunft der betrof­fe­nen Arbeits­kräf­te in Frank­furt unge­wiss. Die Ver­hand­lun­gen über Sozi­al­plä­ne und Alter­na­ti­ven wer­den ent­schei­dend sein, um fai­re Lösun­gen zu fin­den und die nega­ti­ven Aus­wir­kun­gen abzu­fe­dern.