Ganzheitliches BGM: Ihr Wegweiser zu einem gesunden Unternehmen

Ganzheitliches BGM: Ihr Wegweiser zu einem gesunden Unternehmen

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Die moder­ne Arbeits­welt stellt Unter­neh­men und ihre Mit­ar­bei­ter vor stän­digt neue Her­aus­for­de­run­gen. Stress, psy­chi­sche Belas­tun­gen und die Not­wen­dig­keit fle­xi­bler Arbeits­mo­del­le erfor­dern ein Umden­ken im betrieb­li­chen Gesund­heits­ma­nage­ment. Ein ganz­heit­li­cher Ansatz, der über rei­ne Prä­ven­ti­ons­maß­nah­men hin­aus­geht und alle Aspek­te des Unter­neh­mens mit­ein­be­zieht, ist ent­schei­dend für die Schaf­fung eines gesun­den und pro­duk­ti­ven Arbeits­um­felds. Doch was ver­birgt sich genau hin­ter einem ganz­heit­li­chen BGM und wie lässt es sich erfolg­reich imple­men­tie­ren, um die Gesund­heit und das Wohl­be­fin­den der Beleg­schaft nach­hal­tig zu för­dern und gleich­zei­tig die Wett­be­werbs­fä­hig­keit des Unter­neh­mens zu stär­ken?

Was bedeutet ganzheitliches Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)?

Ganz­heit­li­ches Betrieb­li­ches Gesund­heits­ma­nage­ment (BGM) bezeich­net einen umfas­sen­den und inte­grier­ten Ansatz zur För­de­rung der Gesund­heit und des Wohl­be­fin­dens von Mit­ar­bei­tern sowie zur Ver­bes­se­rung der Arbeits­be­din­gun­gen und ‑pro­zes­se. Im Gegen­satz zu tra­di­tio­nel­len Ansät­zen, die sich oft auf iso­lier­te Prä­ven­ti­ons­maß­nah­men oder die rei­ne Reak­ti­on auf gesund­heit­li­che Pro­ble­me kon­zen­trie­ren, ver­folgt ein ganz­heit­li­ches BGM die Phi­lo­so­phie, dass Gesund­heit und Wohl­be­fin­den tief in der Unter­neh­mens­kul­tur, den Struk­tu­ren und allen betrieb­li­chen Abläu­fen ver­an­kert sein soll­ten. Es geht dar­um, pro­ak­tiv die Ent­ste­hung von gesund­heit­li­chen Risi­ken zu mini­mie­ren und gleich­zei­tig gesund­heits­för­der­li­che Fak­to­ren zu stär­ken.

Die Kern­prin­zi­pi­en eines ganz­heit­li­chen BGM umfas­sen die Inte­gra­ti­on von Gesund­heits­aspek­ten in alle Unter­neh­mens­be­rei­che – von der Per­so­nal­po­li­tik über die Arbeits­platz­ge­stal­tung bis hin zur Füh­rungs­kul­tur. Dies bedeu­tet, dass Gesund­heits­zie­le nicht als sepa­ra­te Pro­jek­te, son­dern als inte­gra­ler Bestand­teil der Unter­neh­mens­stra­te­gie betrach­tet wer­den. Die Ver­ant­wor­tung für Gesund­heit wird nicht nur auf die Per­so­nal­ab­tei­lung oder den ein­zel­nen Mit­ar­bei­ter abge­wälzt, son­dern als gemein­sa­me Auf­ga­be aller Ebe­nen und Funk­tio­nen im Unter­neh­men ver­stan­den. Ein zen­tra­ler Aspekt ist die Sys­te­ma­tik und Nach­hal­tig­keit, die dar­auf abzielt, lang­fris­ti­ge posi­ti­ve Effek­te zu erzie­len und nicht nur kurz­fris­ti­ge Lösun­gen anzu­bie­ten. Dies erfor­dert eine kon­ti­nu­ier­li­che Aus­ein­an­der­set­zung mit den Bedürf­nis­sen der Mit­ar­bei­ter und den sich wan­deln­den Anfor­de­run­gen der Arbeits­welt. Das Ziel ist es, ein Arbeits­um­feld zu schaf­fen, in dem sich Mit­ar­bei­ter wert­ge­schätzt füh­len, ihre Gesund­heit aktiv för­dern kön­nen und ihr Poten­zi­al voll ent­fal­ten kön­nen.

Die drei Säulen des ganzheitlichen BGM: Arbeitsschutz, BGF und BEM

Ein Schlüs­sel zur erfolg­rei­chen Imple­men­tie­rung eines ganz­heit­li­chen Betrieb­li­chen Gesund­heits­ma­nage­ments (BGM) liegt in der stra­te­gi­schen Ver­knüp­fung sei­ner drei zen­tra­len Hand­lungs­fel­der: Arbeits­schutz, Betrieb­li­che Gesund­heits­för­de­rung (BGF) und Betrieb­li­ches Ein­glie­de­rungs­ma­nage­ment (BEM). Die­se drei Säu­len bil­den ein kohä­ren­tes Sys­tem, das dar­auf abzielt, die Gesund­heit der Mit­ar­bei­ter auf ver­schie­de­nen Ebe­nen zu schüt­zen, zu för­dern und wie­der­her­zu­stel­len.

Der Arbeits­schutz bil­det das Fun­da­ment eines jeden BGM. Er befasst sich pri­mär mit der Ver­mei­dung von Arbeits­un­fäl­len und arbeits­be­ding­ten Erkran­kun­gen durch die Ana­ly­se und Mini­mie­rung von phy­si­schen und psy­chi­schen Gefähr­dun­gen am Arbeits­platz. Dies umfasst die Ein­hal­tung gesetz­li­cher Vor­schrif­ten wie des Arbeits­schutz­ge­set­zes (ArbSchG), die Durch­füh­rung von Gefähr­dungs­be­ur­tei­lun­gen und die Imple­men­tie­rung ent­spre­chen­der Schutz­maß­nah­men. Hier­bei geht es nicht nur um die rei­ne Pflicht­er­fül­lung, son­dern dar­um, ein siche­res Arbeits­um­feld zu schaf­fen, in dem Mit­ar­bei­ter phy­sisch und psy­chisch unver­sehrt ihre Arbeit ver­rich­ten kön­nen.

Die Betrieb­li­che Gesund­heits­för­de­rung (BGF) erwei­tert die Per­spek­ti­ve des Arbeits­schut­zes. Wäh­rend der Arbeits­schutz pri­mär auf die Redu­zie­rung von Risi­ken abzielt, kon­zen­triert sich die BGF auf die Stär­kung von Gesund­heits­res­sour­cen und die För­de­rung eines gesun­den Lebens­stils. Dies kann durch ver­schie­de­ne Maß­nah­men gesche­hen, wie z. B. Ange­bo­te zur Bewe­gung, gesun­den Ernäh­rung, Stress­be­wäl­ti­gung oder die Ver­bes­se­rung der Work-Life-Balan­ce. Die BGF zielt dar­auf ab, die Mit­ar­bei­ter zu befä­hi­gen, aktiv ihre eige­ne Gesund­heit zu gestal­ten und posi­ti­ve Ver­hal­tens­wei­sen zu ent­wi­ckeln, die über den Arbeits­platz hin­aus­rei­chen.

Das Betrieb­li­che Ein­glie­de­rungs­ma­nage­ment (BEM), wie in § 167 Abs. 2 SGB IX gere­gelt, greift, wenn Mit­ar­bei­ter inner­halb eines Jah­res län­ger als sechs Wochen unun­ter­bro­chen oder wie­der­holt arbeits­un­fä­hig sind. Ziel des BEM ist es, die Arbeits­un­fä­hig­keit zu über­win­den, erneu­ter Arbeits­un­fä­hig­keit vor­zu­beu­gen und den Arbeits­platz zu erhal­ten. Es ist ein pro­zess­ori­en­tier­ter Ansatz, der die Zusam­men­ar­beit von Arbeit­ge­ber, Arbeit­neh­mer und gege­be­nen­falls wei­te­ren Betei­lig­ten (z. B. Betriebs­rat, Betriebs­arzt, Inte­gra­ti­ons­amt) vor­sieht, um gemein­sam indi­vi­du­el­le Lösun­gen zu fin­den.

Ein ganz­heit­li­ches BGM ver­steht die­se drei Säu­len nicht als iso­lier­te Maß­nah­men, son­dern als eng mit­ein­an­der ver­zahn­te Instru­men­te. Fort­schrit­te im Arbeits­schutz schaf­fen eine siche­re­re Basis, BGF-Maß­nah­men stär­ken die Wider­stands­fä­hig­keit der Beleg­schaft, und ein gut imple­men­tier­tes BEM hilft, Mit­ar­bei­ter nach Krank­heits­pha­sen erfolg­reich wie­der ein­zu­glie­dern und Rück­fäl­le zu ver­mei­den.

Strategische Implementierung eines ganzheitlichen BGM

Die stra­te­gi­sche Imple­men­tie­rung eines ganz­heit­li­chen Betrieb­li­chen Gesund­heits­ma­nage­ments (BGM) erfor­dert einen sys­te­ma­ti­schen und gut durch­dach­ten Ansatz, der auf die spe­zi­fi­schen Bedürf­nis­se und Gege­ben­hei­ten des Unter­neh­mens zuge­schnit­ten ist. Es beginnt mit der Ana­ly­se der Ist-Situa­ti­on, um ein kla­res Bild von den aktu­el­len Her­aus­for­de­run­gen, Risi­ken und bereits vor­han­de­nen Res­sour­cen im Bereich der Mit­ar­bei­ter­ge­sund­heit zu erhal­ten. Dies kann durch ver­schie­de­ne Metho­den wie Mit­ar­bei­ter­be­fra­gun­gen, Ana­ly­sen von Fehl­zei­ten­sta­tis­ti­ken, Bege­hun­gen am Arbeits­platz und die Aus­wer­tung bestehen­der Betriebs­ver­ein­ba­run­gen erfol­gen. Wich­tig ist hier­bei, sowohl phy­si­sche als auch psy­chi­sche Belas­tun­gen zu iden­ti­fi­zie­ren und die Bedürf­nis­se aller Mit­ar­bei­ter­grup­pen zu berück­sich­ti­gen.

Auf­bau­end auf die­ser Ana­ly­se erfolgt die Ziel­de­fi­ni­ti­on. Die Zie­le des BGM soll­ten SMART sein (Spe­zi­fisch, Mess­bar, Attrak­tiv, Rea­lis­tisch, Ter­mi­niert) und sich an den über­ge­ord­ne­ten Unter­neh­mens­zie­len ori­en­tie­ren. Mög­li­che Zie­le kön­nen die Redu­zie­rung von krank­heits­be­ding­ten Aus­fall­zei­ten, die Stei­ge­rung der Mit­ar­bei­ter­zu­frie­den­heit, die Ver­bes­se­rung des Betriebs­kli­mas oder die Erhö­hung der Pro­duk­ti­vi­tät sein.

Im nächs­ten Schritt wird die Ent­wick­lung von Maß­nah­men vor­ge­nom­men. Hier­bei ist ent­schei­dend, dass die Maß­nah­men aus den Hand­lungs­fel­dern Arbeits­schutz, BGF und BEM zu einer kohä­ren­ten Stra­te­gie ver­knüpft wer­den. Die Aus­wahl der Maß­nah­men soll­te auf den Ergeb­nis­sen der Ist-Ana­ly­se und den defi­nier­ten Zie­len basie­ren. Dies kann von der Opti­mie­rung von Arbeits­plät­zen und Arbeits­ab­läu­fen über die Ein­füh­rung von Bewe­gungs­an­ge­bo­ten und Stress­ma­nage­ment-Kur­sen bis hin zur Schu­lung von Füh­rungs­kräf­ten im Bereich der psy­chi­schen Gesund­heit rei­chen.

Die Ein­bin­dung der Füh­rungs­kräf­te und Mit­ar­bei­ter ist ein kri­ti­scher Erfolgs­fak­tor. Füh­rungs­kräf­te müs­sen als Mul­ti­pli­ka­to­ren und Vor­bil­der fun­gie­ren. Sie soll­ten über die Bedeu­tung des BGM infor­miert, geschult und zur akti­ven Teil­nah­me moti­viert wer­den. Mit­ar­bei­ter müs­sen früh­zei­tig in den Pro­zess ein­be­zo­gen wer­den, um ihre Per­spek­ti­ven ein­zu­brin­gen und die Akzep­tanz der Maß­nah­men zu erhö­hen. Dies kann durch Work­shops, Gesund­heits­zir­kel oder die Bil­dung von BGM-Teams gesche­hen. Eine offe­ne Kom­mu­ni­ka­ti­on über Zie­le, Maß­nah­men und Fort­schrit­te ist dabei uner­läss­lich. Die Schaf­fung einer gesund­heits­för­der­li­chen Unter­neh­mens­kul­tur, die von allen gelebt wird, ist das über­ge­ord­ne­te Ziel die­ser stra­te­gi­schen Imple­men­tie­rung.

Erfolgsmessung und kontinuierliche Verbesserung im BGM

Um die Wirk­sam­keit eines ganz­heit­li­chen Betrieb­li­chen Gesund­heits­ma­nage­ments (BGM) sicher­zu­stel­len und des­sen lang­fris­ti­gen Erfolg zu garan­tie­ren, sind eine durch­dach­te Erfolgs­mes­sung und eine kon­se­quen­te kon­ti­nu­ier­li­che Ver­bes­se­rung uner­läss­lich. Ohne eine fun­dier­te Erfolgs­kon­trol­le blei­ben die Bemü­hun­gen im BGM oft im Dun­keln und es fehlt die Basis für eine geziel­te Wei­ter­ent­wick­lung. Die Mes­sung soll­te sich nicht nur auf die rei­ne Redu­zie­rung von Kenn­zah­len wie Krank­heits­ta­gen beschrän­ken, son­dern auch wei­che­re Fak­to­ren wie die Mit­ar­bei­ter­zu­frie­den­heit, das Betriebs­kli­ma oder das Enga­ge­ment ein­be­zie­hen.

Die Fest­le­gung rele­van­ter Kenn­zah­len (KPIs) ist hier­bei von zen­tra­ler Bedeu­tung. Die­se Kenn­zah­len soll­ten sich direkt aus den zuvor defi­nier­ten Zie­len des BGM ablei­ten las­sen. Bei­spie­le hier­für sind die pro­zen­tua­le Redu­zie­rung der krank­heits­be­ding­ten Fehl­zei­ten, die Stei­ge­rung der Teil­nah­me­quo­ten an BGF-Ange­bo­ten, eine ver­bes­ser­te Bewer­tung der Arbeits­platz­ge­stal­tung in Mit­ar­bei­ter­be­fra­gun­gen oder eine höhe­re Erfolgs­quo­te im Betrieb­li­chen Ein­glie­de­rungs­ma­nage­ment (BEM). Regel­mä­ßi­ge Erhe­bun­gen und Aus­wer­tun­gen die­ser Kenn­zah­len ermög­li­chen es, den Fort­schritt zu doku­men­tie­ren und den Erfolg ein­zel­ner Maß­nah­men zu bewer­ten.

Min­des­tens eben­so wich­tig ist die Eta­blie­rung von Feed­back­schlei­fen. Die­se kön­nen durch ver­schie­de­ne Instru­men­te rea­li­siert wer­den, wie bei­spiels­wei­se regel­mä­ßi­ge Mit­ar­bei­ter­be­fra­gun­gen zur Zufrie­den­heit mit den BGM-Ange­bo­ten, Fokus­grup­pen zur Dis­kus­si­on spe­zi­fi­scher Maß­nah­men oder auch durch die direk­te Kom­mu­ni­ka­ti­on mit Füh­rungs­kräf­ten und Betriebs­rä­ten. Die­ses Feed­back lie­fert wert­vol­le Ein­bli­cke in die Wahr­neh­mung und Akzep­tanz der BGM-Maß­nah­men durch die Beleg­schaft und hilft, Stär­ken und Schwä­chen zu iden­ti­fi­zie­ren.

Basie­rend auf den Ergeb­nis­sen der Erfolgs­mes­sung und dem gesam­mel­ten Feed­back erfolgt die Pro­zess­op­ti­mie­rung. Dies bedeu­tet, dass das BGM als dyna­mi­scher Pro­zess ver­stan­den wird, der fort­lau­fend an neue Erkennt­nis­se und ver­än­der­te Rah­men­be­din­gun­gen ange­passt wer­den muss. Maß­nah­men, die sich als wenig wirk­sam erwie­sen haben, soll­ten über­dacht oder modi­fi­ziert wer­den, wäh­rend erfolg­rei­che Ansät­ze aus­ge­baut und wei­ter­ent­wi­ckelt wer­den kön­nen. Die Nach­hal­tig­keit des BGM wird dadurch gewähr­leis­tet, dass es als inte­gra­ler Bestand­teil der Unter­neh­mens­stra­te­gie betrach­tet und kon­ti­nu­ier­lich wei­ter­ent­wi­ckelt wird, um lang­fris­tig posi­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf die Gesund­heit der Mit­ar­bei­ter und den Unter­neh­mens­er­folg zu erzie­len.

Fallbeispiele und Best Practices für ein gesundes Unternehmen

Die erfolg­rei­che Imple­men­tie­rung eines ganz­heit­li­chen Betrieb­li­chen Gesund­heits­ma­nage­ments (BGM) zeigt sich in der Pra­xis durch kon­kre­te Bei­spie­le und bewähr­te Prak­ti­ken, die von Unter­neh­men aller Grö­ßen und Bran­chen ange­wen­det wer­den. Die­se Fall­bei­spie­le illus­trie­ren, wie die ver­schie­de­nen Ele­men­te des BGM – von prä­ven­ti­ven Maß­nah­men über Gesund­heits­för­de­rung bis hin zur Wie­der­ein­glie­de­rung – inein­an­der­grei­fen und zu mess­ba­ren posi­ti­ven Ergeb­nis­sen füh­ren kön­nen. Oft zeich­nen sich Unter­neh­men, die ein ganz­heit­li­ches BGM erfolg­reich leben, durch eine star­ke Gesund­heits­kul­tur aus, in der die Für­sor­ge für die Mit­ar­bei­ter als stra­te­gi­scher Erfolgs­fak­tor ver­stan­den wird.

Eine häu­fig anzu­tref­fen­de Best Prac­ti­ce ist die kon­se­quen­te Ein­be­zie­hung der Mit­ar­bei­ter in alle Pha­sen des BGM-Pro­zes­ses. Dies geschieht bei­spiels­wei­se durch die Ein­rich­tung von Gesund­heits­zir­keln, in denen Mit­ar­bei­ter aktiv an der Iden­ti­fi­zie­rung von Pro­ble­men und der Ent­wick­lung von Lösungs­an­sät­zen mit­wir­ken. Unter­neh­men, die auf eine offe­ne Kom­mu­ni­ka­ti­on set­zen und die Anlie­gen ihrer Beleg­schaft ernst neh­men, erzie­len eine höhe­re Akzep­tanz und Wirk­sam­keit ihrer Maß­nah­men. Ein wei­te­res wich­ti­ges Ele­ment ist die akti­ve Rol­le der Füh­rungs­kräf­te. Sie sind nicht nur dafür ver­ant­wort­lich, die BGM-Stra­te­gie vor­an­zu­le­ben und zu unter­stüt­zen, son­dern auch dafür, ein gesund­heits­för­der­li­ches Arbeits­um­feld zu schaf­fen, in dem offe­ner Umgang mit Belas­tun­gen mög­lich ist.

Ein wei­te­res Bei­spiel für eine gelun­ge­ne Best Prac­ti­ce ist die geziel­te För­de­rung der psy­chi­schen Gesund­heit. Dies kann durch Ange­bo­te wie Stress­be­wäl­ti­gungs­trai­nings, Acht­sam­keits­übun­gen oder durch die Schu­lung von Füh­rungs­kräf­ten im Erken­nen und Anspre­chen von psy­chi­schen Belas­tun­gen gesche­hen. Unter­neh­men, die hier pro­ak­tiv han­deln, ver­rin­gern nicht nur das Risi­ko von psy­chi­schen Erkran­kun­gen und damit ver­bun­de­nen Aus­fall­zei­ten, son­dern stär­ken auch das Wohl­be­fin­den und die Leis­tungs­fä­hig­keit ihrer Mit­ar­bei­ter. Die Ver­knüp­fung von prä­ven­ti­ven Maß­nah­men im Arbeits­schutz mit geziel­ter Gesund­heits­för­de­rung und einem unter­stüt­zen­den Ein­glie­de­rungs­ma­nage­ment bil­det oft die Grund­la­ge für nach­hal­ti­ge Erfol­ge.

Unter­neh­men, die erfolg­reich ein ganz­heit­li­ches BGM imple­men­tie­ren, berich­ten oft von einer gestei­ger­ten Mit­ar­bei­ter­zu­frie­den­heit, einer redu­zier­ten Fluk­tua­ti­on, weni­ger krank­heits­be­ding­ten Aus­fäl­len und einer ins­ge­samt höhe­ren Pro­duk­ti­vi­tät und Inno­va­ti­ons­kraft. Die­se posi­ti­ven Effek­te unter­strei­chen, dass BGM kei­ne rei­ne Kos­ten­po­si­ti­on ist, son­dern eine stra­te­gi­sche Inves­ti­ti­on in das wich­tigs­te Kapi­tal eines Unter­neh­mens: sei­ne Mit­ar­bei­ter.

Herausforderungen und Lösungsansätze bei psychischer Beeinträchtigung im BGM

Die zuneh­men­de Bedeu­tung von psy­chi­scher Gesund­heit am Arbeits­platz bringt spe­zi­fi­sche Her­aus­for­de­run­gen für das Betrieb­li­che Gesund­heits­ma­nage­ment (BGM) mit sich. Psy­chi­sche Beein­träch­ti­gun­gen wie Stress, Burn­out oder Depres­sio­nen kön­nen tief­grei­fen­de Aus­wir­kun­gen auf das Wohl­be­fin­den der Mit­ar­bei­ter, die Team­dy­na­mik und die betrieb­li­che Leis­tung haben. Ein ganz­heit­li­cher BGM-Ansatz muss die­sen kom­ple­xen Bereich adres­sie­ren und pro­ak­ti­ve sowie reak­ti­ve Stra­te­gien inte­grie­ren, um Mit­ar­bei­ter effek­tiv zu unter­stüt­zen.

Eine der größ­ten Her­aus­for­de­run­gen besteht dar­in, eine offe­ne und angst­freie Kom­mu­ni­ka­ti­ons­kul­tur zu eta­blie­ren, in der psy­chi­sche Belas­tun­gen offen ange­spro­chen wer­den kön­nen, ohne Stig­ma­ti­sie­rung befürch­ten zu müs­sen. Mit­ar­bei­ter zögern oft, über ihre psy­chi­schen Pro­ble­me zu spre­chen, aus Angst vor nega­ti­ven beruf­li­chen Kon­se­quen­zen oder dem Gefühl, als „schwach“ wahr­ge­nom­men zu wer­den. Dies erschwert die früh­zei­ti­ge Erken­nung von Pro­ble­men und die Ein­lei­tung von Hilfs­maß­nah­men. Eine wei­te­re Schwie­rig­keit liegt in der man­geln­den Qua­li­fi­ka­ti­on von Füh­rungs­kräf­ten im Umgang mit psy­chisch belas­te­ten Mit­ar­bei­tern. Sie sind oft unsi­cher, wie sie Anzei­chen erken­nen, das Gespräch suchen und die rich­ti­gen Unter­stüt­zungs­an­ge­bo­te ver­mit­teln sol­len.

Um die­sen Her­aus­for­de­run­gen wirk­sam zu begeg­nen, sind spe­zi­fi­sche Lösungs­an­sät­ze im Rah­men des ganz­heit­li­chen BGM erfor­der­lich. Ein zen­tra­ler Ansatz ist die Prä­ven­ti­on durch die Redu­zie­rung psy­chi­scher Risi­ko­fak­to­ren am Arbeits­platz. Dazu gehö­ren die Opti­mie­rung von Arbeits­be­las­tung, die För­de­rung von Auto­no­mie und sozia­ler Unter­stüt­zung sowie die Schaf­fung kla­rer Auf­ga­ben und Zustän­dig­kei­ten. Eben­so wich­tig ist die geziel­te Gesund­heits­för­de­rung, bei­spiels­wei­se durch Stress­ma­nage­ment-Trai­nings, Acht­sam­keits­übun­gen oder Pro­gram­me zur Ver­bes­se­rung der Resi­li­enz.

Im reak­ti­ven Bereich spielt das Betrieb­li­che Ein­glie­de­rungs­ma­nage­ment (BEM) eine ent­schei­den­de Rol­le. Bei psy­chi­schen Erkran­kun­gen ist ein beson­ders sen­si­bles und indi­vi­du­el­les Vor­ge­hen gefragt. Das BEM-Gespräch soll­te ver­trau­lich und unter­stüt­zend geführt wer­den, mit dem Ziel, gemein­sam mit dem Mit­ar­bei­ter pas­sen­de Maß­nah­men zur Gene­sung und zur Rück­kehr an den Arbeits­platz zu ent­wi­ckeln. Dies kann bei­spiels­wei­se fle­xi­ble Arbeits­zeit­mo­del­le, ange­pass­te Auf­ga­ben­be­rei­che oder exter­ne psy­cho­lo­gi­sche Unter­stüt­zung beinhal­ten. Eine enge Zusam­men­ar­beit mit Betriebs­ärz­ten, psy­cho­lo­gi­schen Bera­tern und exter­nen Dienst­leis­tern ist hier­bei von gro­ßem Vor­teil. Die Schu­lung von Füh­rungs­kräf­ten im Bereich der psy­chi­schen Gesund­heit, um sie zu befä­hi­gen, belas­te­te Mit­ar­bei­ter früh­zei­tig zu erken­nen, sen­si­bel anzu­spre­chen und ange­mes­sen zu unter­stüt­zen, ist eben­falls ein essen­zi­el­ler Bestand­teil eines ganz­heit­li­chen BGM.

Fazit: BGM als Investition in die Zukunft

Das ganz­heit­li­che Betrieb­li­che Gesund­heits­ma­nage­ment (BGM) hat sich als weit mehr als nur ein Instru­ment zur Krank­heits­prä­ven­ti­on erwie­sen. Es ist ein stra­te­gi­scher Ansatz, der tief in die Unter­neh­mens­kul­tur und die ope­ra­ti­ven Pro­zes­se inte­griert wer­den muss, um lang­fris­tig erfolg­reich zu sein. Durch die Ver­knüp­fung von Arbeits­schutz, Betrieb­li­cher Gesund­heits­för­de­rung (BGF) und Betrieb­li­chem Ein­glie­de­rungs­ma­nage­ment (BEM) ent­steht ein umfas­sen­des Sys­tem, das die Gesund­heit und das Wohl­be­fin­den der Mit­ar­bei­ter auf allen Ebe­nen stärkt. Die Erkennt­nis­se aus der Ana­ly­se der Ist-Situa­ti­on, die kla­re Ziel­de­fi­ni­ti­on, die sorg­fäl­ti­ge Maß­nah­men­pla­nung und die kon­se­quen­te Ein­bin­dung von Füh­rungs­kräf­ten und Mit­ar­bei­tern bil­den das Fun­da­ment für eine erfolg­rei­che Imple­men­tie­rung.

Die Erfolgs­mes­sung durch geeig­ne­te Kenn­zah­len und die kon­ti­nu­ier­li­che Ver­bes­se­rung durch Feed­back­schlei­fen stel­len sicher, dass das BGM dyna­misch bleibt und sich an ver­än­der­te Bedin­gun­gen anpasst. Fall­bei­spie­le und Best Prac­ti­ces zei­gen ein­drucks­voll, wie Unter­neh­men durch ein geleb­tes, ganz­heit­li­ches BGM nicht nur die Gesund­heit ihrer Beleg­schaft för­dern, son­dern auch ihre Attrak­ti­vi­tät als Arbeit­ge­ber stei­gern, die Mit­ar­bei­ter­zu­frie­den­heit erhö­hen und die betrieb­li­che Leis­tungs­fä­hig­keit ver­bes­sern kön­nen. Ins­be­son­de­re der sen­si­ble Umgang mit psy­chi­schen Beein­träch­ti­gun­gen unter­streicht die Not­wen­dig­keit eines pro­ak­ti­ven und mit­füh­len­den BGM.

Letzt­lich ist die Imple­men­tie­rung eines ganz­heit­li­chen BGM eine essen­zi­el­le Inves­ti­ti­on in die Zukunft des Unter­neh­mens. Sie sichert nicht nur die Leis­tungs­fä­hig­keit und Moti­va­ti­on der Mit­ar­bei­ter, son­dern stärkt auch die Resi­li­enz und Wett­be­werbs­fä­hig­keit des gesam­ten Unter­neh­mens in einem sich stän­dig wan­deln­den wirt­schaft­li­chen Umfeld. Ein gesun­des Unter­neh­men ist ein zukunfts­fä­hi­ges Unter­neh­men.

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