Volks­wa­gen Betriebs­rat will sich erbit­tert zur Wehr set­zen

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Die Aus­ein­an­der­set­zun­gen zwi­schen dem Volks­wa­gen-Kon­zern und sei­nem Betriebs­rat haben in jüngs­ter Zeit erheb­lich an Inten­si­tät gewon­nen. Im Zen­trum des Kon­flikts ste­hen die geplan­ten Spar­maß­nah­men des Unter­neh­mens, die sowohl Werks­schlie­ßun­gen als auch umfang­rei­che Ent­las­sun­gen umfas­sen könn­ten. Betriebs­rats­chefin Danie­la Cavallo hat deut­lich gemacht, dass sie und ihre Kol­le­gen bereit sind, ent­schlos­se­nen Wider­stand zu leis­ten. „VW will spa­ren: Werks­schlie­ßun­gen und Ent­las­sun­gen dro­hen“.

Grün­de für die Spar­maß­nah­men von Volks­wa­gen

Volks­wa­gen sieht sich der­zeit mit erheb­li­chen finan­zi­el­len Her­aus­for­de­run­gen kon­fron­tiert, die das Unter­neh­men zu dras­ti­schen Spar­maß­nah­men zwin­gen. Ein Haupt­grund ist die not­wen­di­ge Umstel­lung auf Elek­tro­mo­bi­li­tät, die hohe Inves­ti­tio­nen erfor­dert. Zudem hat die COVID-19-Pan­de­mie die Auto­mo­bil­bran­che hart getrof­fen, was zu einem Rück­gang der Ver­kaufs­zah­len und somit zu einem erheb­li­chen Umsatz­ver­lust führ­te.

Die Unter­neh­mens­füh­rung hat daher ein umfang­rei­ches Spar­pro­gramm ange­kün­digt, um die finan­zi­el­le Sta­bi­li­tät von Volks­wa­gen zu sichern. Dies umfasst nicht nur die Schlie­ßung weni­ger pro­fi­ta­bler Stand­or­te, son­dern auch die Kün­di­gung bestehen­der Tarif­ver­trä­ge, die bis­her die Beschäf­ti­gungs­si­cher­heit der Mit­ar­bei­ter garan­tier­ten. „Volks­wa­gen schließt Stand­ort­schlie­ßun­gen nicht mehr aus und will gel­ten­de Beschäf­ti­gungs­si­che­rung auf­kün­di­gen“.

Reak­tio­nen des Betriebs­rats und der Gewerk­schaf­ten

Die Ankün­di­gun­gen von Volks­wa­gen wur­den von Betriebs­rat und Gewerk­schaf­ten mit schar­fer Kri­tik auf­ge­nom­men. Betriebs­rats­chefin Danie­la Cavallo beton­te, dass es mit ihr kei­ne Werks­schlie­ßun­gen geben wer­de. Auch die Gewerk­schaf­ten haben ihren Wider­stand gegen die geplan­ten Maß­nah­men ange­kün­digt und for­dern den Erhalt der bestehen­den Tarif­ver­trä­ge, die die Beschäf­ti­gungs­si­cher­heit garan­tie­ren.

Die Gewerk­schaft IG Metall hat beson­ders scharf auf die geplan­ten Ein­spa­run­gen reagiert und als “unver­ant­wort­lich” und “kon­tra­pro­duk­tiv” bezeich­net. Sie kün­dig­ten an, dass sie alle zur Ver­fü­gung ste­hen­den Mit­tel nut­zen wer­den, um die Rech­te und die Arbeits­plät­ze der Mit­ar­bei­ter zu schüt­zen. Der Wider­stand der Arbeit­neh­mer­sei­te ist ent­schlos­sen, und es bleibt abzu­war­ten, wie sich der Kon­flikt in den kom­men­den Mona­ten ent­wi­ckeln wird. „Beben bei VW: Volks­wa­gen streicht Job-Garan­tie zum Ende des Jah­res“, „Werks­schlie­ßun­gen und Ent­las­sun­gen bei VW mög­lich“.

Aus­wir­kun­gen auf die Mit­ar­bei­ter und Stand­or­te

Die geplan­ten Spar­maß­nah­men von Volks­wa­gen bedro­hen nicht nur die Stand­or­te, son­dern auch die Exis­tenz vie­ler Mit­ar­bei­ter. Laut einem Bericht auf betriebsrat.de wackelt die Beschäf­ti­gungs­si­che­rung erheb­lich. Die­ses The­ma hat eine brei­te Dis­kus­si­on aus­ge­löst, ins­be­son­de­re da Werks­schlie­ßun­gen und Ent­las­sun­gen geplant sind. Die Unsi­cher­heit unter den Mit­ar­bei­tern wächst, da vie­le befürch­ten, ihren Arbeits­platz zu ver­lie­ren.

Ein wei­te­rer Punkt, der zu beden­ken ist, sind die wirt­schaft­li­chen Aus­wir­kun­gen auf die Regio­nen, in denen die Wer­ke geschlos­sen wer­den könn­ten. Loka­le Öko­no­mien könn­ten erheb­lich lei­den, wenn gro­ße Arbeit­ge­ber wie Volks­wa­gen Stand­or­te schlie­ßen. Dies betrifft nicht nur die direkt bei Volks­wa­gen beschäf­tig­ten Per­so­nen, son­dern auch zahl­rei­che Zulie­fe­rer und Dienst­leis­ter in der Umge­bung.

Die Betriebs­rats­chefin Danie­la Cavallo hat in die­sem Zusam­men­hang mehr­fach betont, dass die Beleg­schaft nicht kampf­los auf­ge­ben wird. Ihre Aus­sa­ge, dass es mit ihr kei­ne Stand­ort­schlie­ßun­gen geben wird, unter­streicht den ent­schlos­se­nen Wider­stand, den der Betriebs­rat gegen die Spar­plä­ne leis­tet.

Zukünf­ti­ge Per­spek­ti­ven und mög­li­che Lösun­gen

Der Kon­flikt zwi­schen Volks­wa­gen und dem Betriebs­rat wirft auch die Fra­ge auf, wel­che Lösun­gen und Kom­pro­mis­se gefun­den wer­den kön­nen, um die Situa­ti­on zu ent­schär­fen. Eine Mög­lich­keit könn­te sein, dass bei­de Par­tei­en Ver­hand­lun­gen auf­neh­men, um gemein­sam nach trag­fä­hi­gen Alter­na­ti­ven zu suchen.

In einem Arti­kel der DVZ wird dar­auf hin­ge­wie­sen, dass es auch um die lang­fris­ti­ge Wett­be­werbs­fä­hig­keit des Unter­neh­mens geht. Daher könn­ten inno­va­ti­ve Ansät­ze und Inves­ti­tio­nen in Zukunfts­tech­no­lo­gien ein Weg sein, um sowohl die wirt­schaft­li­che Basis des Unter­neh­mens zu stär­ken als auch Arbeits­plät­ze zu sichern.

Ein mög­li­cher Kom­pro­miss könn­te dar­in bestehen, dass Volks­wa­gen fle­xi­ble Arbeits­zeit­mo­del­le und Umschu­lungs­pro­gram­me anbie­tet, um den Mit­ar­bei­tern ande­re Per­spek­ti­ven inner­halb des Unter­neh­mens zu eröff­nen. In vie­len Fäl­len kön­nen sol­che Maß­nah­men dazu bei­tra­gen, die sozia­len Fol­gen von Ent­las­sun­gen abzu­mil­dern und die Beleg­schaft auf neue Auf­ga­ben vor­zu­be­rei­ten.

Fazit und Aus­blick

Der Kon­flikt um die geplan­ten Spar­maß­nah­men bei Volks­wa­gen zeigt, wie kom­plex und viel­schich­tig die Her­aus­for­de­run­gen in der Auto­mo­bil­in­dus­trie sind. Die mög­li­chen Werks­schlie­ßun­gen und Ent­las­sun­gen haben nicht nur betriebs­in­ter­ne Aus­wir­kun­gen, son­dern betref­fen auch die loka­len Wirt­schaf­ten und die gesam­te Bran­che.

Zusam­men­fas­send wird deut­lich, dass eine kon­struk­ti­ve Lösung des Kon­flikts nur durch Dia­log und Kom­pro­mis­se mög­lich ist. Bei­de Sei­ten müs­sen bereit sein, auf­ein­an­der zuzu­ge­hen und gemein­sa­me Wege zur Siche­rung der Arbeits­plät­ze und der Wett­be­werbs­fä­hig­keit zu fin­den.

Der Betriebs­rat hat bereits ange­kün­digt, sich gegen die geplan­ten Maß­nah­men zur Wehr zu set­zen. Es bleibt abzu­war­ten, wel­che Schrit­te Volks­wa­gen und der Betriebs­rat unter­neh­men wer­den, um eine Eska­la­ti­on des Kon­flikts zu ver­mei­den und Lösun­gen zu fin­den, die im bes­ten Inter­es­se aller Betei­lig­ten lie­gen.