Nachhaltigkeit im Betrieb

Mit­be­stim­mung als Schlüs­sel zu ech­ter Nach­hal­tig­keit in Unter­neh­men

Nach­hal­tig­keit hat sich zu einem zen­tra­len Leit­bild für ver­ant­wor­tungs­be­wuss­tes unter­neh­me­ri­sches Han­deln ent­wi­ckelt. Doch wie kann eine tief­grei­fen­de und dau­er­haf­te Umset­zung von Nach­hal­tig­keits­prin­zi­pi­en in Unter­neh­men gewähr­leis­tet wer­den? Eine wich­ti­ge Rol­le spielt dabei die Mit­be­stim­mung. Eine Stu­die von aus dem Jahr 2017 (Cla­sen, E., Krau­se, F., Haun­schild, A., Mey­er, R., & Rid­der, H.-G. Mit­be­stim­mung als Vor­aus­set­zung für eine “nach­hal­ti­ge Nach­hal­tig­keit” in der betrieb­li­chen Orga­ni­sa­ti­ons­ent­wick­lung? AIS-Stu­di­en, 10(2), 103–120. https:// doi.org/10.21241/ssoar.64847) beleuch­tet, wie durch Mit­be­stim­mungs­pro­zes­se und spe­zi­ell Betriebs­ver­ein­ba­run­gen zum Arbeits- und Gesund­heits­schutz, Nach­hal­tig­keits­zie­le in Unter­neh­men geför­dert und ver­an­kert wer­den kön­nen. Die­ser Arti­kel taucht in die Erkennt­nis­se die­ser Stu­die ein und unter­sucht, wie Mit­be­stim­mung zu einem Schlüs­sel­in­stru­ment für die Rea­li­sie­rung ech­ter Nach­hal­tig­keit in Unter­neh­men wer­den kann.

Nach­hal­tig­keit neu gedacht: Die zen­tra­le Rol­le der Mit­be­stim­mung

Der Begriff Nach­hal­tig­keit ist in der Unter­neh­mens­welt all­ge­gen­wär­tig, doch sei­ne Umset­zung bleibt eine Her­aus­for­de­rung. Die Stu­die von Cla­sen et al. wirft ein neu­es Licht auf die­sen Dis­kurs, indem sie die zen­tra­le Rol­le der Mit­be­stim­mung für die Errei­chung von Nach­hal­tig­keits­zie­len her­vor­hebt. Im Kern der Stu­die steht die Erkennt­nis, dass Betriebs­ver­ein­ba­run­gen, ins­be­son­de­re im Bereich des Arbeits- und Gesund­heits­schut­zes, nicht nur die sozia­le Nach­hal­tig­keit inner­halb von Unter­neh­men stär­ken, son­dern auch als Vor­bil­der für nach­hal­ti­ge Prak­ti­ken in allen Unter­neh­mens­be­rei­chen die­nen kön­nen.

Die Autoren defi­nie­ren “nach­hal­ti­ge Nach­hal­tig­keit” als einen Zustand, in dem Nach­hal­tig­keits­maß­nah­men nicht nur kurz­fris­tig imple­men­tiert, son­dern dau­er­haft in die Unter­neh­mens­kul­tur inte­griert wer­den. Dies erfor­dert ein Umden­ken dar­über, wie Nach­hal­tig­keits­zie­le for­mu­liert und ver­folgt wer­den. Die Mit­be­stim­mung durch Betriebs­rä­te und die Ein­bin­dung von Mit­ar­bei­tern in Ent­schei­dungs­pro­zes­se wer­den als ent­schei­den­de Fak­to­ren für den Erfolg sol­cher Bemü­hun­gen iden­ti­fi­ziert.

Die Stu­die zeigt auf, dass Betriebs­ver­ein­ba­run­gen, die in einem Umfeld der Mit­be­stim­mung ent­ste­hen, eine höhe­re Akzep­tanz bei den Mit­ar­bei­tern fin­den und somit eine grö­ße­re Chan­ce auf eine erfolg­rei­che und lang­fris­ti­ge Umset­zung haben. Dar­über hin­aus för­dert die Mit­be­stim­mung eine Stake­hol­der-Ori­en­tie­rung, die sicher­stellt, dass die Inter­es­sen aller Betei­lig­ten berück­sich­tigt wer­den, was wie­der­um die Nach­hal­tig­keit der ein­ge­führ­ten Maß­nah­men stärkt.

In die­sem Zusam­men­hang wird deut­lich, dass eine ech­te Nach­hal­tig­keit nur durch die Inte­gra­ti­on von öko­lo­gi­schen, öko­no­mi­schen und sozia­len Zie­len erreicht wer­den kann. Die Stu­die unter­streicht, dass Betriebs­ver­ein­ba­run­gen, die in einem mit­be­stimm­ten Pro­zess ent­wi­ckelt wer­den, ein effek­ti­ves Mit­tel sind, um die­se Inte­gra­ti­on zu rea­li­sie­ren und somit einen wesent­li­chen Bei­trag zur nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung von Unter­neh­men zu leis­ten.

Ein­blick in die Stu­die: Metho­dik und Erkennt­nis­se

Die Stu­die von Cla­sen et al. bie­tet einen tief­grei­fen­den Ein­blick in die Wech­sel­wir­kung zwi­schen Mit­be­stim­mung und Nach­hal­tig­keit in Unter­neh­men. Mit­tels einer Sekun­där­ana­ly­se von Betriebs­ver­ein­ba­run­gen zum Arbeits- und Gesund­heits­schutz beleuch­tet sie, wie die­se Instru­men­te der Mit­be­stim­mung als Vehi­kel für sozia­le Nach­hal­tig­keit fun­gie­ren kön­nen. Die metho­di­sche Her­an­ge­hens­wei­se ermög­lich­te es den For­schern, die Pro­zes­se der Aus­hand­lung zwi­schen Betriebs­rat und Unter­neh­mens­lei­tung sowie die dar­aus resul­tie­ren­den insti­tu­tio­nel­len Ver­an­ke­run­gen von Nach­hal­tig­keits­the­men zu ana­ly­sie­ren.

Die Stu­die iden­ti­fi­ziert Betriebs­ver­ein­ba­run­gen als zen­tra­le Instru­men­te, durch die Nach­hal­tig­keits­zie­le effek­tiv in die Pra­xis umge­setzt wer­den kön­nen. Die Autoren argu­men­tie­ren, dass sol­che Ver­ein­ba­run­gen, wenn sie in einem Kon­text der Mit­be­stim­mung ent­ste­hen, eine nach­hal­ti­ge Imple­men­tie­rung von Arbeits- und Gesund­heits­schutz­maß­nah­men för­dern. Dies liegt nicht zuletzt dar­an, dass sie eine Platt­form für die Ver­hand­lung und Lösung von Ziel­kon­flik­ten zwi­schen öko­no­mi­schen, öko­lo­gi­schen und sozia­len Zie­len bie­ten.

Ein zen­tra­les Ergeb­nis der Stu­die ist, dass Betriebs­ver­ein­ba­run­gen, die unter akti­ver Betei­li­gung von Betriebs­rä­ten und Mit­ar­bei­tern zustan­de kom­men, nicht nur zur Ver­bes­se­rung der Arbeits­be­din­gun­gen bei­tra­gen, son­dern auch die gesam­te Nach­hal­tig­keits­leis­tung des Unter­neh­mens stär­ken. Die­se Ver­ein­ba­run­gen tra­gen zu einer Kul­tur der Mit­be­stim­mung bei, die als grund­le­gend für die För­de­rung nach­hal­ti­ger Unter­neh­mens­prak­ti­ken ange­se­hen wird.

Die Stu­die zeigt wei­ter­hin auf, dass die Durch­set­zungs­macht des Betriebs­rats einen signi­fi­kan­ten Ein­fluss auf den Erfolg und die Nach­hal­tig­keit der imple­men­tier­ten Maß­nah­men hat. Je stär­ker die Posi­ti­on des Betriebs­rats, des­to eher kön­nen nach­hal­ti­ge Prak­ti­ken im Unter­neh­men insti­tu­tio­na­li­siert und somit Teil der Unter­neh­mens­kul­tur wer­den.

Abschlie­ßend beto­nen die Autoren, dass eine nach­hal­ti­ge Nach­hal­tig­keit – also eine lang­fris­tig wirk­sa­me Ver­an­ke­rung von Nach­hal­tig­keits­zie­len in Unter­neh­men – eine umfas­sen­de Stake­hol­der-Ori­en­tie­rung erfor­dert. Die­se beinhal­tet die Berück­sich­ti­gung und Ein­bin­dung aller rele­van­ten Inter­es­sen­grup­pen in den Pro­zess der Nach­hal­tig­keits­ge­stal­tung und ‑umset­zung.

Prak­ti­sche Impli­ka­tio­nen: Was bedeu­tet das für Unter­neh­men?

Die Ergeb­nis­se der Stu­die von Cla­sen et al. haben weit­rei­chen­de prak­ti­sche Impli­ka­tio­nen für Unter­neh­men, die Nach­hal­tig­keits­zie­le effek­tiv umset­zen möch­ten. Eines der Kern­er­geb­nis­se ist, dass Betriebs­ver­ein­ba­run­gen, die in einem koope­ra­ti­ven und mit­be­stimm­ten Umfeld ent­ste­hen, eine star­ke Grund­la­ge für die Imple­men­tie­rung nach­hal­ti­ger Prak­ti­ken bie­ten. Dies bedeu­tet für Unter­neh­men, dass die Ein­bin­dung von Betriebs­rä­ten und Mit­ar­bei­tern in Ent­schei­dungs­pro­zes­se nicht nur eine Fra­ge der sozia­len Gerech­tig­keit ist, son­dern auch ein stra­te­gi­scher Vor­teil sein kann.

Ein wesent­li­cher Aspekt für Unter­neh­men ist die Erkennt­nis, dass Mit­be­stim­mung und die Schaf­fung von trans­pa­ren­ten Aus­hand­lungs­pro­zes­sen die Akzep­tanz und damit die Wirk­sam­keit von Nach­hal­tig­keits­maß­nah­men erhö­hen. Unter­neh­men soll­ten daher offe­ne Dia­logräu­me schaf­fen, in denen alle Betei­lig­ten ihre Beden­ken und Ideen ein­brin­gen kön­nen. Dies för­dert nicht nur ein posi­ti­ves Arbeits­kli­ma, son­dern trägt auch dazu bei, Lösun­gen zu fin­den, die sowohl die Unter­neh­mens­zie­le als auch die Bedürf­nis­se der Mit­ar­bei­ter berück­sich­ti­gen.

Dar­über hin­aus unter­streicht die Stu­die die Bedeu­tung einer ganz­heit­li­chen Betrach­tungs­wei­se von Nach­hal­tig­keit. Unter­neh­men sind auf­ge­for­dert, nicht nur öko­lo­gi­sche, son­dern auch sozia­le und öko­no­mi­sche Aspek­te in ihre Nach­hal­tig­keits­stra­te­gien zu inte­grie­ren. Die Balan­ce zwi­schen die­sen Dimen­sio­nen zu fin­den, ist ent­schei­dend für die lang­fris­ti­ge Erfolgs­aus­sicht von Nach­hal­tig­keits­in­itia­ti­ven.

Die prak­ti­sche Umset­zung die­ser Erkennt­nis­se erfor­dert von den Unter­neh­men eine pro­ak­ti­ve Hal­tung zur Mit­be­stim­mung. Statt Mit­be­stim­mung als gesetz­li­che Ver­pflich­tung zu sehen, soll­ten Unter­neh­men sie als Chan­ce begrei­fen, inno­va­ti­ve Lösun­gen für kom­ple­xe Her­aus­for­de­run­gen zu ent­wi­ckeln. Die För­de­rung einer Kul­tur der Zusam­men­ar­beit und des gegen­sei­ti­gen Respekts kann dabei hel­fen, das vol­le Poten­zi­al der Mit­be­stim­mung für nach­hal­ti­ge Unter­neh­mens­füh­rung aus­zu­schöp­fen.

Abschlie­ßend zeigt die Stu­die, dass die Erfolgs­aus­sich­ten von Nach­hal­tig­keits­maß­nah­men signi­fi­kant stei­gen, wenn die Unter­neh­mens­lei­tung die Mit­be­stim­mung als inte­gra­len Bestand­teil der Unter­neh­mens­kul­tur ver­steht und för­dert. Für Unter­neh­men bedeu­tet dies, dass die Inves­ti­ti­on in gute Arbeits­be­zie­hun­gen und die Stär­kung der Posi­ti­on des Betriebs­rats nicht nur ethisch gebo­ten, son­dern auch öko­no­misch sinn­voll ist.

Her­aus­for­de­run­gen und Chan­cen

Die Umset­zung von Nach­hal­tig­keits­zie­len durch Mit­be­stim­mung bringt sowohl Her­aus­for­de­run­gen als auch Chan­cen für Unter­neh­men mit sich. Ein zen­tra­ler Aspekt ist das Manage­ment von Ziel­kon­flik­ten zwi­schen öko­no­mi­schen, öko­lo­gi­schen und sozia­len Zie­len. Die Stu­die von Cla­sen et al. ver­deut­licht, dass durch Mit­be­stim­mung und den Ein­satz von Betriebs­ver­ein­ba­run­gen sol­che Kon­flik­te nicht nur sicht­bar gemacht, son­dern auch kon­struk­tiv ver­han­delt und gelöst wer­den kön­nen.

Eine der größ­ten Her­aus­for­de­run­gen liegt in der Schaf­fung einer offe­nen Unter­neh­mens­kul­tur, die Mit­be­stim­mung nicht nur zulässt, son­dern aktiv för­dert. Unter­neh­men müs­sen bereit sein, tra­di­tio­nel­le Macht­struk­tu­ren zu über­den­ken und Mit­ar­bei­ter­par­ti­zi­pa­ti­on als Schlüs­sel­ele­ment einer nach­hal­ti­gen Unter­neh­mens­stra­te­gie zu betrach­ten. Dies kann bedeu­ten, dass sich Unter­neh­mens­füh­run­gen auf unge­wohn­te und mög­li­cher­wei­se zeit­auf­wen­di­ge Aus­hand­lungs­pro­zes­se ein­las­sen müs­sen.

Gleich­zei­tig bie­tet die Ein­bin­dung von Mit­ar­bei­tern und die För­de­rung von Mit­be­stim­mung eine ein­ma­li­ge Chan­ce, inno­va­ti­ve Lösun­gen für Nach­hal­tig­keits­pro­ble­me zu ent­wi­ckeln. Mit­ar­bei­ter, die direkt von Nach­hal­tig­keits­maß­nah­men betrof­fen sind, ver­fü­gen oft über prak­ti­sches Wis­sen und krea­ti­ve Ideen, die in top-down ent­schie­de­nen Pro­zes­sen unent­deckt blei­ben wür­den. Die Stake­hol­der-Ori­en­tie­rung erhöht zudem die Akzep­tanz und Effek­ti­vi­tät von Nach­hal­tig­keits­in­itia­ti­ven.

Eine wei­te­re Chan­ce liegt in der Stär­kung der Unter­neh­mens­mar­ke durch eine glaub­wür­di­ge Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie. Unter­neh­men, die nach­weis­lich in sozia­le Nach­hal­tig­keit und Mit­ar­bei­ter­par­ti­zi­pa­ti­on inves­tie­ren, kön­nen sich posi­tiv von Wett­be­wer­bern abhe­ben und das Ver­trau­en von Kun­den, Geschäfts­part­nern und poten­zi­el­len Mit­ar­bei­tern gewin­nen.

Die Stu­die zeigt jedoch auch, dass der Erfolg von mit­be­stimm­ten Nach­hal­tig­keits­in­itia­ti­ven stark von der Durch­set­zungs­fä­hig­keit des Betriebs­rats abhängt. Unter­neh­men ste­hen somit vor der Her­aus­for­de­rung, nicht nur for­ma­le Mit­be­stim­mungs­rech­te zu gewähr­leis­ten, son­dern auch die Kom­pe­ten­zen und Res­sour­cen des Betriebs­rats zu stär­ken, damit die­ser effek­tiv an der Gestal­tung von Nach­hal­tig­keits­zie­len mit­wir­ken kann.

Zusam­men­fas­send las­sen die Erkennt­nis­se der Stu­die erken­nen, dass die Aus­ein­an­der­set­zung mit den Her­aus­for­de­run­gen der Mit­be­stim­mung in Bezug auf Nach­hal­tig­keits­zie­le für Unter­neh­men nicht nur not­wen­dig, son­dern auch äußerst loh­nend ist. Die akti­ve För­de­rung einer mit­be­stimm­ten Unter­neh­mens­kul­tur öff­net den Weg für eine nach­hal­ti­ge Zukunft, in der öko­no­mi­sche, öko­lo­gi­sche und sozia­le Zie­le in Ein­klang gebracht wer­den.

Fazit: Der Weg zur nach­hal­ti­gen Nach­hal­tig­keit

Die Stu­die von Cla­sen et al. unter­streicht ein­drück­lich, wie Mit­be­stim­mung und Betriebs­ver­ein­ba­run­gen zu wesent­li­chen Trei­bern für ech­te Nach­hal­tig­keit in Unter­neh­men wer­den kön­nen. Durch die akti­ve Ein­bin­dung von Betriebs­rä­ten und Mit­ar­bei­tern in die Gestal­tung und Imple­men­tie­rung von Nach­hal­tig­keits­zie­len ent­steht eine stär­ke­re Ver­bind­lich­keit und eine höhe­re Chan­ce auf lang­fris­ti­gen Erfolg die­ser Initia­ti­ven.

Ein Schlüs­sel­aspekt für die Rea­li­sie­rung nach­hal­ti­ger Nach­hal­tig­keit ist die Über­win­dung tra­di­tio­nel­ler Unter­neh­mens­struk­tu­ren zuguns­ten einer offe­nen, par­ti­zi­pa­ti­ven Unter­neh­mens­kul­tur. Die Stu­die zeigt, dass Nach­hal­tig­keit nicht als iso­lier­te Manage­ment­auf­ga­be betrach­tet wer­den soll­te, son­dern als ein inte­gra­ler Bestand­teil der gesam­ten Unter­neh­mens­füh­rung und ‑kul­tur, der durch die Stim­men aller Betei­lig­ten geformt wird.

Die Chan­cen, die sich aus einer mit­be­stimm­ten Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie erge­ben, sind viel­fäl­tig: Sie rei­chen von der Ent­wick­lung inno­va­ti­ver Lösun­gen über die Stär­kung der Unter­neh­mens­mar­ke bis hin zur För­de­rung eines posi­ti­ven Arbeits­um­felds. Gleich­zei­tig dür­fen die Her­aus­for­de­run­gen nicht unter­schätzt wer­den. Die­se lie­gen vor allem in der Not­wen­dig­keit, bestehen­de Struk­tu­ren auf­zu­bre­chen und neue For­men der Zusam­men­ar­beit zu eta­blie­ren, die Mit­be­stim­mung in den Mit­tel­punkt stel­len.

Abschlie­ßend lässt sich sagen, dass die Inte­gra­ti­on von Mit­be­stim­mung in die Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie eines Unter­neh­mens einen fun­da­men­ta­len Wan­del sowohl in der Art und Wei­se, wie Ent­schei­dun­gen getrof­fen wer­den, als auch in der Bezie­hung zwi­schen Unter­neh­mens­füh­rung, Mit­ar­bei­tern und ande­ren Stake­hol­dern dar­stellt. Die­ser Wan­del erfor­dert Mut, Enga­ge­ment und eine lang­fris­ti­ge Per­spek­ti­ve, bie­tet aber gleich­zei­tig die Mög­lich­keit, Unter­neh­men nicht nur wirt­schaft­lich erfolg­reich, son­dern auch zu Vor­rei­tern einer wahr­haft nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung zu machen.

FAQ-Bereich

Was bedeu­tet “nach­hal­ti­ge Nach­hal­tig­keit” im Unter­neh­mens­kon­text?
Ech­te oder nach­hal­ti­ge Nach­hal­tig­keit in Unter­neh­men geht über kurz­fris­ti­ge Maß­nah­men hin­aus und umfasst die Inte­gra­ti­on von öko­lo­gi­schen, sozia­len und öko­no­mi­schen Zie­len in die Unter­neh­mens­stra­te­gie und ‑kul­tur. Sie bezieht sich auf die Schaf­fung von Struk­tu­ren und Pro­zes­sen, die sicher­stel­len, dass Nach­hal­tig­keits­be­mü­hun­gen dau­er­haft ver­an­kert und kon­ti­nu­ier­lich ver­bes­sert wer­den.

Wie kön­nen Betriebs­rä­te zur Nach­hal­tig­keit in Unter­neh­men bei­tra­gen?
Betriebs­rä­te spie­len eine Schlüs­sel­rol­le, indem sie die Inter­es­sen der Mit­ar­bei­ter ver­tre­ten und in die Gestal­tung und Imple­men­tie­rung von Nach­hal­tig­keits­zie­len ein­bin­den. Ihre Mit­wir­kung in Betriebs­ver­ein­ba­run­gen und ande­ren Mit­be­stim­mungs­pro­zes­sen för­dert eine brei­te Akzep­tanz und ermög­licht es, pra­xis­na­he und wir­kungs­vol­le Nach­hal­tig­keits­stra­te­gien zu ent­wi­ckeln, die sozia­le Aspek­te berück­sich­ti­gen.

Wel­che Her­aus­for­de­run­gen gibt es bei der Umset­zung von Nach­hal­tig­keits­zie­len durch Mit­be­stim­mung?
Eine der größ­ten Her­aus­for­de­run­gen liegt in der Über­win­dung tra­di­tio­nel­ler Unter­neh­mens­struk­tu­ren und der Eta­blie­rung einer Kul­tur der offe­nen Kom­mu­ni­ka­ti­on und Zusam­men­ar­beit. Zudem kann die Aus­ba­lan­cie­rung von öko­no­mi­schen, öko­lo­gi­schen und sozia­len Zie­len kom­ple­xe Ver­hand­lun­gen erfor­dern. Die Stär­kung der Kom­pe­ten­zen und Res­sour­cen des Betriebs­rats für die­se Auf­ga­ben stellt eben­falls eine Her­aus­for­de­rung dar.

Was sind die Vor­tei­le einer mit­be­stimm­ten Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie für Unter­neh­men?
Eine mit­be­stimm­te Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie kann zu inno­va­ti­ve­ren Lösun­gen füh­ren, da sie das Wis­sen und die Erfah­run­gen der Mit­ar­bei­ter nutzt. Sie stärkt das Enga­ge­ment und die Moti­va­ti­on der Beleg­schaft und kann die Unter­neh­mens­mar­ke posi­tiv beein­flus­sen, indem sie das Unter­neh­men als sozi­al ver­ant­wort­lich und zukunfts­ori­en­tiert posi­tio­niert. Lang­fris­tig kann dies die Wett­be­werbs­fä­hig­keit und Resi­li­enz des Unter­neh­mens erhö­hen.

Quel­len­an­ga­be: Cla­sen, E., Krau­se, F., Haun­schild, A., Mey­er, R., & Rid­der, H.-G. (2017). Mit­be­stim­mung als Vor­aus­set­zung für eine “nach­hal­ti­ge Nach­hal­tig­keit” in der betrieb­li­chen Orga­ni­sa­ti­ons­ent­wick­lung? AIS-Stu­di­en, 10(2), 103–120. https:// doi.org/10.21241/ssoar.64847

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